War das ein verrücktes Jahr! Wie lauter Corona-Babys kamen 2023 wo so viele Gaming-Highlights heraus, wie bisher selten im Verlauf eines Jahres. So konnte wohl kaum jemand wirklich alles durchspielen, was man sich vorgenommen hat und der eigene Pile-of-Shame konnte stetig wachsen. Noch dazu gab es natürlich auch viel zu viele Entlassungen innerhalb der Branche und viele Studios mussten geschlossen werden. Somit ist es neben einem der erfolgreichsten Gaming-Jahre sicher auch eines der schmerzhaftesten. Dennoch möchte ich euch hier einmal meine persönlichen Highlights sowie eine Enttäuschung vorstellen, was wirklich gar nicht so einfach war.
Runner-Up: Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name
Ursprünglich nur als Erweiterung geplant, muss ich den umfangreich spielbaren Part zwischen Yakuza 6: The Song of Life und Like a Dragon: Infinite Wealth einfach mit in diese Liste packen. Und auch wenn die eigentliche Story und das Gameplay die typische hohe Qualität bieten und es natürlich nach dem RPG-Ausflug mit Ichiban wieder toll war mit dem Dragon of Dojima aufzuräumen, so hat mich als Fan des ersten Teiles besonders das herzzereißende Ende komplett zerstört vor dem Bildschirm zurückgelassen und sich damit in mein Herz eingebrannt.
Platz 5: The Legend of Heroes: Trails Into Reverie
Mit Trails of Cold Steel begann meine Reise in dieses umfangreiche JRPG-Abenteuer und auch wenn ich bei Cold Steel 4 etwas müde von der Vielzahl an Charakteren aus anderen Reihen wurde, so hat mich Trails Into Reverie wieder komplett abgeholt und meine Liebe für diese Serie erneut entfacht. Die spannende Story und besonders die aufwändigeren Animationen und Zwischensequenzen waren endlich zeitgemäß und großartig umgesetzt worden. Nun bin ich sowas von Feuer und Flamme auf Trails Through Daybreak nächsten Sommer.
Platz 4: Lies of P
Das Genre der Soulslikes ist dicht bevölkert und viele schaffen es nicht an die Qulität eines From Software heranzureichen. Aber ein vermeintlich kleines Studio aus Korea hat es mit ihrer Adaption der Geschichte rund um Pinocchio wirklich in sich gehabt. Es fühlt sich durch und durch hochwertig an, bietet natürlich knallharte Kämpfe, hat eine sehr coole Waffenbau-Mechanik und obendrein auch viel versteckte Lore, wie es sich für ein Souls-Spiel auch gehört. Und besonders das Ende mit Hinblick auf kommende Erweiterungen hat unglaublich viel Lust auf mehr gemacht. Lies of P darf bitte der Standard für Vertreter des Genres werden.
Platz 3: Marvel’s Spider-Man 2
Endlich ein Venom wie wir ihn verdienen! Marvel’s Spider-Man 2 mag sich nicht unglaublich neu oder innovativ anfühlen, aber es macht so viel richtig. Die Einbindung von gleich zwei Spider-Men, so viele wirklich gut designten Nebenmissionen und einfach das unglaublich gut umgesetzte Gefühl als Spinne durch New York zu schwingen machen das Spiel wirklich zu einem Must-Have. Und eben besonders die wirkliche spannenden Umsetzungen von Kraven und später Venom haben sich einen Platz in meiner Liste des Jahres verdient.
Platz 2: The Invincible
Kontrovers kann ich. Denn The Invincible ist spielerisch wirklich kein herausragendes Unterfangen, ist es doch quasi ein Walking-Simulator. Doch was mich beim Spielen und auch danach immer noch nicht losgelassen hat, ist die unfassbar fesselnd umgesetzte Welt und die beiden Protagonisten Yasna und ihr Astrogator. Ich könnte den beiden stundenlang zuhören und dabei einen unbekannten Planeten erkunden, ohne zu wissen womit man sich eigentlich angelegt hat und der Moral dahinter, dass nicht alles überall für uns Menschen bestimmt ist. Ein wirklich tolles Erlebnis, was ich nur empfehlen kann, wenn man denn mit dieser Art von Spiel etwas anfangen kann.
Enttäuschung des Jahres: Tales of Arise: Beyond the Dawn
Nachdem mir die neue Ausrichtung von Tales of Arise und die Charaktere wirklich gefielen war ich selten von einer Erweiterung so enttäuscht wie von Beyond the Dawn. Eine sowas von vorhersehbare und langweilig umgesetzte Story mit keinen nennenswerten Neuerungen und unspannenden Bossen hat mich wirklich sehr enttäuscht zurückgelassen. Nach so langer Zeit hätte Bandai Namco vielleicht lieber die Zeit in das nächste große Tales-of stecken sollen, als in diesen mittelprächtige DLC.
Platz 1: Baldur’s Gate III
Weniger überraschend, aber auch einfach verdient hat es das neueste Werk von Larian auf meinen Platz 1 geschafft. Spätestens seit Divinity: Original Sin habe ich jeden Schritt des belgischen Studios verfolgt und war dementsprechend gespannt auf das Spiel. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der schiere Umfang, der Wiederspielwert, die gut geschriebenen Charaktere, das umfangreiche und spaßige Kampfsystem, die toll inszenierte Story, der Charaktereditor und noch so viel mehr. Ich selbst bin noch nicht einmal mit dem Spiel durch, hebe es mir wie einen guten Wein immer wieder auf, und kann einfach immer wieder nicht fassen was für ein unglaublich komplexes und durchdesigntes Rollenspiel hier geschaffen wurde.