Review: Tales of Arise: Beyond the Dawn – Zu wenig, zu spät

Tals of Arise ist bereits mehr als zwei Jahre her. Mit einem unerwarteten DLC soll nun mit einem neuen Charakter, neuer Story und mehr Inhalt etwas Futter nachgelegt werden. Doch kennt man die Figuren nach so langer Zeit noch gut genug oder ist die Geschichte bereits auserzählt und hätte man sich lieber direkt auf eine Fortsetzung konzentrieren sollen? Erfahrt es in unserem Test.

Ein Epilog, der wenig wirklich neues erzählt

Nachdem die Ereignisse aus dem Hauptspiel die Welt wieder in eine richtige oder eher gesagt bessere Richtung gelenkt haben, hat sich die Gruppe wieder verschiedenen Aufgaben gewidmet, ohne sich dabei aber aus den Augen zu verlieren. Doch ein sich seltsam verhaltenes Mädchen wird dies in kurzer Zeit ändern, Nazamil wird nämlich verfolgt und kann zwar wie auf Knopfdruck unsichtbar werden, benötigt aber dennoch die Hilfe der Party, um wieder Fuß zu fassen und scheint dabei aber auch weder je wirkliche Freunde oder auch nur einen gesunden Alltag gehabt zu haben. Dies können die Helden um Alphen, Shionne, Kisara und dem Rest natürlich nicht auf sich beruhen lassen und helfen prompt. Gepaart wird dies nun in einer Art Epilog zum Hauptspiel, in dem ihr fast alle Locations und Features noch einmal besucht, um der jungen Frau zu zeigen, dass es auch anders geht und ihr so die ihr so unbekannte Wärme und Mitgefühl zu zeigen.

Natürlich bleibt es dabei nicht lange friedlich und bald tauchen nicht nur immer mehr Monster nahe der Städte auf, sondern auch Nazamil verhält sich etwas seltsam und verschwindet. Ohne hier viel weiter ins Detail zu gehen, können wir sagen, dass die Geschichte mit ca. 8-10 Stunden einen sehr netten Abschluss rund um die Gruppe schafft und auch aufgebaute Beziehungen, wie beispielsweise zwischen Alphen und Shionne, gut weiterführt. Leider kränkt sie aber durch die bereits häufig besuchten immer gleichen Gebiete und Monster und erst gegen Ende kommt mit einem großen neuen Dungeon wirklich frischer Wind ins Geschehen. Generell fühlt sich abseits der schönen Gespräche alles viel zu bekannt an und es gibt viel zu wenig frische Ideen oder etwas, dass den erneuten Trip rechtfertigt. Denn Nazamil bleibt ein NPC und kommt nicht etwa der Truppe als neue Kämpferin zur Hilfe. Erweiterungen im Kampf oder Gameplay bleiben auch aus, alles beim Alten und nichts neues. Nach all der Zeit muss man sich zwar so oder so wieder erstmal in die actionreichen und wirklich spaßigen Gefechte reinfinden, aber warum dann nicht mit einer netten Neuerung oder eben einem neuen Charakter aufmotzen?

Furchtbarer Reset aller Items, Skills und Einstellungen

Natürlich heißt das nicht, dass gar nichts neues hinzugefügt wurde. Mit dem DLC bekommt ihr neben der Story 40 neue Nebenmissionen, viele neue Kostüme und Gespräche unter den Helden, denen ihr lauschen könnt. Doch wirklich sehr wenig davon ist bisher nie dagewesen oder lohnt sich, wenn man bereits in Arise jeden Stein umgedreht hat. Wieder Aufträge um Monster X zu töten, Zutat Y zu holen oder mit Person Z zu sprechen, um dann ein Item oder Rezept zu erhalten. Die Gespräche und kleinen Geschichten sind dabei wirklich nett, aber das haben wir alles schon einmal in der Hauptstory gemacht und alles erneut aufzubauen und abzuschließen ist dabei mitunter etwas zu öde. Bei den Kostümen ist übrigens zu beachten, dass nicht alle direkt im DLC sind und es dabei auch wieder bezahlbare Packs für Nostalgie-Kostüme aus aleten Tales-of-Spielen gibt. DLC für den DLC sozusagen, was bei einem Grundpreis von fast 30€ auch nicht wirklich sein müsste.

Eine wirkliche nervige Sache ist, dass Beyond the Dawn quasi als eigenständiges Spiel behandelt wird. Denn zunächst startet ihr Tales of Arise, um dann im Menü noch ein weiteres Titelmenü für die Erweiterung zu öffnen, um dieses getrennt zu starten. Erstmal kein Problem, aber es wurde auch innerhalb des Gameplays jeglicher Bezug zu Arise entfernt. Bedeutet, ihr startet mit Level 65 und bekommt nur ein paar Extra-Items, wenn ihr das Hauptspiel beendet habt. Erstmal kein großer Grund zur Sorge, aber dabei wurden auch jegliche Einstellungen, Taktiken, gekauften Skills und gesammelten Items komplett auf Null gesetzt. Man muss also erstmal ewig lang wieder Fähigkeiten kaufen, sich versuchen daran zu erinnern wie man damals alles eingestellt hat und dann auch erneut wieder in Shops Items zur Heilung, für Rezepte und neue Waffen und Rüstungen kaufen. Das hat den Spielspaß direkt wirklich gehemmt, da man so eigentlich wieder zwei getrennte Spiele hat, nur damit keine neuen Gebiete oder Städte designt werden müssen.

Fazit

Beyond the Dawn ist leider eine enttäuschende Erweiterung zu einem unserer Meinung nach wirklich tollem Tales of Arise. Die Story rund um Nazamil ist nett, die neuen Nebenmissionen und der Dungeon ganz ansehnlich, aber das war es eben auch schon. Die merkwürdige Gameplay-Trennung zum Hauptspiel, bei dem alles resettet wurde macht keinen Spaß und der DLC wird wirklich nur durch das Wiedersehen mit alten Charakteren und deren Gesprächen untereinander gerettet.

Tales of Arise: Beyond the Dawn erscheint am 9. November.

Positiv:

+ tolles Wiedersehen nach mehr als zwei Jahren

+ Kämpfe immer noch spaßig

+ nette Stories innerhalb der 40 neuen Nebenmissionen

+ neuer, finaler Dungeon

Negativ:

– keine nennenswerten Neuerungen

– Nazamil bleibt ein NPC

– bekannten Gebiete, Monster & Locations

– schrecklicher Reset soll das Spiel nur strecken

– nicht annährend seine fast 30€ wert

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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