Am 29. Oktober 2020 ist es endlich soweit: Watch Dogs Fans dürfen sich nach guten vier Jahren mal wieder auf einen neuen Ableger freuen. Mit einem futuristischen London als Setting und der Möglichkeit alle NPCs für DedSec zu rekrutieren, wollen die Entwickler wieder frischen Wind in die Serie bringen. Wir konnten Watch Dogs Legion bereits gute vier Stunden anspielen und verraten euch in der Vorschau, was das neue Setting wirklich zu bieten hat und vor allem, ob die neuen Gameplay-Elemente überzeugen können.
DedSec wieder im Mittelpunkt
Die Hacker-Crew DedSec kann sich auch in Watch Dogs Legion nicht auf die faule Haut legen! Nach einer Bombendrohung auf das britische Parlament, untersucht DedSec-Mitglied Dalton Wolfe den Fall, schafft es den Sprengsatz zu entschärfen, aber es werden dennoch einige weitere verteilt von der Hackergruppe Zero Day in London gezündet, und Dalton wird von einem unbekannten Angreifer ermordet, bevor er die Beweise für DedSecs Unschuld jemanden vorlegen kann. Nach diesen Ereignissen beauftragt die britische Regierung das private Militärunternehmen Albion mit der Wiederherstellung der Ordnung in London und gewährt seinem CEO Nigel Cass Zugang zum ctOS (central Operating System) der Stadt, das vom Technologieunternehmen Blume bereitgestellt wird. Nigel beginnt rasch mit der Jagd auf DedSec-Mitglieder und zwingt die Hackergruppe, in den Untergrund zu gehen. Mit der Zeit bringt Albion Ruhe in die Stadt, verwandelt London aber effektiv in einen Überwachungsstaat – die persönlichen Freiheiten sind stark eingeschränkt, und die Bürger werden in ihren Aktivitäten ständig von Albion überwacht. DedSec entscheiden sich aber schnell dafür, wieder aus dem Untergrund aufzutauchen und neue Mitglieder aus den Bewohnern der Stadt zu rekrutieren, um herauszufinden, wer ihnen die Bombenanschläge angehängt hat, und um London aus seinem derzeitigen Zustand zu befreien. Unsere Anspiel-Session beziehungsweise das Material, welches ihr dazu auf unserem YouTube Kanal findet, spielt ein paar Stunden nach diesen Ereignissen. Zum Start konnten wir aus drei spielbaren Agenten auswählen und uns dann frei für das Erkunden der Stadt, oder das Verfolgen der Hauptmissionen entscheiden. Mit vier Stunden an Spielzeit sind wir natürlich nicht sehr weit in die Geschichte des Spiels eingetaucht, konnten aber doch einige abwechslungsreiche Eindrücke zum komplett erkundbaren London sammeln.
Gleich, aber dann doch anders
Wer einige Open World Titel von Ubisoft gespielt hat, erkennt schnell die markanten Eigenheiten, die sich in so gut wie jedem Ableger des Publishers finden lassen: Die einzelnen Bezirke von London lassen sich mit der Zeit über die diversen Wahrzeichen und darin versteckten Missionen „befreien“. Dadurch deckt ihr einen Großteil der Karte auf, bekommt spezielle Belohnungen und die Bewohner des Bezirkes sind euch deutlich freundlicher gestimmt. Camden und das Stadtzentrum waren hier bereits für uns frei gespielt. Essentiell für das Erweitern eures Arsenal sind Tech Punkte. Hier bietet Watch Dogs Legion aufgrund der neuen Struktur der rekrutierbaren NPCs eine breit gefächerte Auswahl an Gadgets und Waffen. Jeder Ausrüstungsgegenstand hat drei aufwertbare Level und kann beliebig von jedem Agenten eingesetzt werden. Innerhalb einer Mission könnt ihr aber nicht mehr zwischen den Gadgets wechseln, was vor jeder Mission genügend Planung und Erkundung erfordert, wenn ihr nicht komplett falsch ausgerüstet in die nächste Aufgabe starten wollt. Wenn euer Agent stirbt, landet er im Krankenhaus und ist für eine gewisse Zeit nicht mehr einsatzbereit. Um diesen Vorgang zu beschleunigen müsst ihr einen Medic rekrutieren. Damit bietet Legion etwas mehr drastische Konsequenzen als noch die Vorgänger, wobei ihr weiterhin die gesamte Bevölkerung von London als neue Rekruten zur Verfügung habt.
Das Highlight von Watch Dogs Legion ist neben den spielerischen Freiheiten mit Sicherheit die Umsetzung von London. Jedes neue Gebiet, das wir erkunden konnten, wirkt frisch, bunt und bietet jede Menge kreative Designs und Aktivitäten. Oben drauf existieren innerhalb der Stadt und in jeder Mission so viele Anspielungen, bekannte Schauplätze und Figuren und viel amüsante Situationen, dass uns in den vier Stunden an Spielzeit eigentlich nie langweilig wurde. Durch die unzähligen neuen Gadgets sind auch die Level und Missionsdesigns etwas abwechlungsreicher als in den Vorgängern ausgefallen. Ihr könnt zwar immer noch einfach in jedes Gebiet hineinstürmen und euch den Weg freischießen, aber wer den Titel richtig spielen möchte, hat jeder bei so gut wie jeder Missionen mehrere Lösungswege, um unentdeckt aus jeder Situation zu entkommen.
Als noch etwas gewöhnungsbedürftig hat sich der Nahkampf im Spiel herausgestellt – Ihr könnt als Standard-Attacke boxen, einen schweren Angriff ausführen, um den Gegner aus der Deckung zu holen, oder ausweichen. Das Timing hat in unserer Session noch etwas unpräzise gewirkt, es gab aber aufgrund des Remote-Zugriffs während der Anspiel-Session generell einen leichten Input-Lag, der im finalen Spiel nicht mehr vorhanden sein soll. Komplex wirkt der Nahkampf oder Minispiele wie Darts oder auch das „Gaberln“ mit einem Fußball zwar nicht, aber amüsante Situationen können damit dann doch oftmals entstehen: James-Bond-Anspielungen, jede Menge Pubs inklusive der Möglichkeit euch ordentlich zu betrinken oder eben auch Fußball-Aktivitäten, fangen den gewohnten London-Flair gekonnt ein. Hier orientiert sich Watch Dogs Legion eher an dem gelasseneren bzw. amüsanten Ton von Watch Dogs 2, ohne aber die technischen Aspekte des Hackens und das gesamte Settings ins Lächerliche zu ziehen. Der Mix aus dem ernsten Setting von Teil 1 und dem durchgedrehten Ideen in Teil 2 ist hier bisher sehr gut in Szene gesetzt worden. Hacking geht jetzt deutlich besser von der Hand und schafft viele neue Möglichkeiten innerhalb von Missionen und auch beim Steuern und Stehlen von Fahrzeugen. Vor allem das ferngesteuerte Kontrollieren von Fahrzeugen in alle Richtungen kann einige witzige Situationen erzeugen.
Viele Bereiche können wir aktuell aufgrund der kurzen Spielzeit und den Verzögerungen im Input durch den Remote-Zugriff auf das Spiel nicht gut genug beurteilen, aber Watch Dogs Legion scheint sehr Vieles richtig zu machen und vor allem die Elemente, welche die beiden Vorgänger so speziell gemacht haben, richtig mit einander zu kombinieren. Wie gut das Endgame dieses Mal wirklich wird, was London sonst noch zu bieten hat, und vor allem wie schnell das Rekrutieren von neuen Mitglieder repetitiv wird, können wir aktuell noch nicht sagen. Die bisherigen Eindrücke haben uns sehr positiv gestimmt, und wir freuen uns schon drauf, für euch das finale Spiel komplett zu erkunden und alle neuen Elemente im Detail zu durchleuchten.
Unsere letzte Vorschau von der E3 2019 findet ihr hier.
Watch Dogs Legion erscheint am 29.Oktober 2020 für PC, Playstation 4, Stadia und Xbox One, sowie für Playstation 5 und Xbox Series X.