Preview: Sand Land – Eindrücke nach den ersten drei teuflisch guten Stunden mit dem potenziellen Anime-Spielehit

Nach einem exklusiven Gamescom Hands-On und der vor Kurzem veröffentlichten Demo konnten wir drei Stunden mit Sand Land direkt bei Bandai Namco in Frankfurt verbringen. Ob die Welt von Akira Toriyama (Dragon Ball, Dragon-Quest, Chrono Trigger) auch als Videospiel überzeugen kann und was sich Fans von Videospielumsetzungen zu Animes erwarten dürfen, könnt ihr wie immer hier bei uns in der Vorschau nachlesen.

Was zum Teufel ist Sand Land?

Das Spiel hält sich hier zu Beginn eigentlich direkt an den Anime bzw. Manga: In einer Wüstenwelt, in der Menschen und Dämonen unter extremer Wasserknappheit leiden, trifft Sheriff Rao auf den Prinzen der Unterwelt namens Belzebub und den Meisterdieb Sheef. Irgendwo in der Wüste soll eine legendäre Wasserquelle versteckt liegen, und die Truppe setzt es sich trotz ersten Meinungsverschiedenheiten zum Ziel, diese Quelle zu finden. Die Dynamik zwischen den Protagonisten strotzt dabei nur so vom klassischen Stil Toriyamas! Nach nur wenigen Minuten mit dem Titel und der ersten Episode des Animes, die uns beim Event gezeigt wurde, ist man direkt emotional in die Welt und Charaktere von Sand Land investiert. Belzebubs freche Art wirkt in den ersten Kapitel sehr sympathisch und erzeugt – mit der laufend größer werdenden Anzahl an Partymitgliedern -, ein abwechslungsreiches Abenteuer. Trotz der Tatsache, dass wir vier vorgefertigte Speicherstände im gesamten Spiel verteilt serviert bekommen haben, war die Geschichte bisher sehr eindrucksvoll aufbereitet – vor allem im Vergleich zu zuletzt erschienenen Anime-Ablegern!

Die ersten spielbaren Abschnitte behandeln viele Bereiche aus der ersten Episode des Animes: Ein kurzer erster Kampf gegen eine Gruppe von Banditen und amüsante Schleicheinlagen, in denen man Sheef im Weihnachtsmannkostüm steuert, klaut die Truppe bereits ihren ersten Panzer, wobei euch auch die Mechanikerin Ann vorgestellt wird. Diese erweitert euer Fähigkeiten-Repertoire um schnelle Reparaturen für eure Fahrzeuge im späteren Spieleverlauf. Ohne all zu viel von der Geschichte zu spoilern, wird Ann noch eine sehr essenzielle Rolle ab dem neuen „Forest Land“-Gebiet spielen.

Ihr könnt im Kampf die unterstützenden Fähigkeiten eurer Partner einsetzen.

Der große Fokus liegt auf den Fahrzeugen

Durch die vielseitig einsetzbaren Fahrzeuge und den hohen Grad an Personalisierungsmöglichkeiten merkt man den klaren Fokus in Sachen Gameplay. Wodurch allerdings das Kampfsystem leider etwas zu kurz kommt: So lassen sich die meisten Attacken lassen mit einem einfachen Knopfdruck ausführen und stärkere Attacken werden ganz simpel mit Kreis aufgeladen. Ein paar einzelne Finisher-Moves lassen sich nach und nach freischalten und dann über die Schultertasten belegen. Man bekommt hier schon nach kurzer Zeit und vor allem durch die vielen weitläufigen Schauplätze wenig Lust, in den Nahkampf zu gehen, wenn es zeitgleich erlaubt ist, ein Fahrzeug zu rufen. Vor allem, weil jedes einzelne Fahrzeug für bestimmte Szenarien perfekt ausgestattet ist! Wie sich das im finalen Spiel insgesamt verhalten wird, können wir aktuell noch nicht sagen, aber in den für uns spielbaren Abschnitten kam die Motivation, viel direkt mit den Gegnern in den Kampf zu gehen, selten auf. Immerhin bieten eure Begleiter nette Fähigkeiten, die euch im Kampf zumindest ein kleines Stück an Vielfalt bieten.

Finisher und aufgeladene Angriffe bringen zumindest ein bisschen Gameplay-Variation in den Nahkampf.

Schleichen und Erkunden war auch ständig in den verschiedenen Spielabschnitten präsent: auch hier liefert der Titel nicht unbedingt irgendwelche bahnbrechenden Features. Es gibt zumindest in den mit der Story verknüpften Schleichpassagen immer nur einen genauen Zeitpunkt, in dem der Spieler unbemerkt vorankommt, da die Patrouillen sehr generisch ausfallen. Ihr könnt auch nicht wirklich viel beeinflussen, außer einen Button fürs Schleichen zu bestätigen. Die Schnellreise-Funktion ist sehr unkompliziert aufgebaut und auch das Erklettern von höher gelegenen Abschnitten löst ihr entweder per Sprung oder über ein eigenes Fahrzeug. Einige Nebenaufgaben sind auch direkt mit dem Einsatz der korrekten Fahrzeuge zwingend verbunden, wodurch den Fahrzeugen eine weitere Gameplay-Facette zugute kommt. Spannend wird auch, wie sehr ihr eure Vehikel im finalen Spiel anpassen müsst, um spätere Bosse und Herausforderungen zu meistern. Wir sind hier eigentlich ohne viel Anpassungen an den einzelnen Komponenten problemlos durchgekommen, wobei die größeren Schlachten dann doch hin und wieder etwas knackig werden können. Einzelteile bekommt ihr durch das Zerstören von gegnerischen Fahrzeugen; diese können dann in der Werkstatt eingebaut werden.

Neben unzähligen Gefechten lassen sich auch Rennen mit den Fahrzeugen in eigenen Nebenaufgaben bestreiten.

Geschichte und die offene Welt wirken vielversprechend

Das Einzige was neben dem Nahkampf und Schleichen noch recht generisch gewirkt hat, war der Soundtrack. Bei vielen Passagen ist man sich teilweise oftmals unsicher, ob sich das Musikstück aufgehängt hat oder einfach nur so langweilig ausgefallen ist. Die einzelnen Dialoge zwischen den Charakteren in- und außerhalb der Hauptgeschichte sind dafür wiederum sehr hochwertig ausgefallen, wenn man Sand Land in direkten Vergleich mit anderen Anime-Ablegern stellt. Bei den erkundbaren Gebieten ist das neue „Forest Land“ sicherlich das absolute Highlight für Fans: wo das restliche Wüstengebiet noch sehr trostlos wirkt und sich oftmals wiederholt, beeindruckt das „Forest Land“ dann doch mit seiner großen Vielfalt.

Während des Preview-Events war es uns möglich, einen kompletten Dungeon zu erkunden, mit Wasserrutsche und Bosskampf inklusive sowie diverse Camps und Schauplätze. Was neben der einfach Schnellreise zum Erkunden anregt, ist das wirklich schnelle Herbeirufen von Fahrzeugen! Sogar wenn ihr euch spontan für ein anderes Fahrzeug entscheidet, reagiert das Spiel direkt darauf mit einer gelungenen Animation, ohne jegliche Verzögerung. Selbst im Dungeon habt ihr kaum eine Einschränkung, wie und wo ihr eure Fahrzeuge ruft! Damit ergeben sich sehr dynamische Wege, ein Rätsel zu lösen, und recht amüsante Momente innerhalb der entsprechenden Schauplätze – von denen wir jedoch nur einen einzigen komplett durchspielen konnten. Wie sich das im Rest des Spiels äußert, bleibt offen.

Der Humor und Stil aus dem Anime bzw. Manga wurden hier an vielen Stellen ideal adaptiert.

Fans von den Werken Akira Toriyamas müssen sich in Bezug auf die Videospieladaption von Sand Land wenig Sorgen machen! Das Action-RPG strotzt nur so von Elementen aus dem Anime bzw. Manga und muss sich dank der hochwertigen Präsentation und den abwechslungsreichen Fahrzeugvariationen nicht hinter anderen Anime-Spielen verstecken. Die Geschichte und die neuen Gebiete haben uns auf jeden Fall bereits nach wenigen Stunden begeistern können und wir sind bereits äußerst gespannt, was die gesamte Welt des Spiels in der Vollversion noch zusätzlich zu bieten hat.

Teilt uns eure Meinung mit

Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

No comments yet.

Leave Your Reply