Review: SUPER CRAZY RHYTHM CASTLE – Hält was der Titel vermuten lässt

Manchmal gibt es Spiele, die schreien einem die Prämisse ins Gesicht. Und SUPER CRAZY RHYTHM CASTLE tut mit seinem Titel genau das. Second Impact Games und Publisher Konami bringen hier ein Rhythm Game, das chaotisches Single- und Multiplayergameplay bietet. Erscheinen wird das Spiel am 14. November für PS4, PS5, Xbox Series X|S, Nintendo Switch und PC. Letztere Version haben wir uns daher einmal angeschaut.

Der König ist tot, lang lebe der König

Zu Beginn wählt man einen von vier Charakteren, die sich allerdings nur optisch unterscheiden und wird direkt in eine Welt geworfen, in der alles irgendwie mit Musik zusammenhängt. Und so muss man sich dann durch das Schloss von König Ferdinand hindurchspielen, um ihn schlussendlich zu besiegen. Dieser beobachtet einen die ganze Zeit, gibt einem Aufgaben und greift in den Levels ein, um für Chaos zu sorgen. Und das Chaos ist in positiver Form auch zwischen den Levels im Schloss zu sehen. Überall sind kleine Details und Absurditäten, die den Blick des Spielers fangen. Aber noch wichtiger ist natürlich das Gameplay.

Videospiel im Spiel

Doch was macht man eigentlich? Klassisch für ein Rhythm Game laufen in den Levels auf drei oder vier Lanes Symbole von oben nach unten und man drückt diese im Takt der Musik wieder weg. Jedes Level fügt diesem Konzept aber einen Twist hinzu. So muss man manchmal aufhören die Symbole wegzudrücken und rennt zu einem Schalter im Raum, um eine Tür wieder zu entsperren oder füttert Wesen mit Edelsteinen, die sonst das Universum zerstören würden, während man das Geld des Königs zählen soll (ja, wirklich.). Es kann auch passieren, dass die Lanes rotieren oder man Geld einsammeln muss, dass durch gutes Spielen spawned. Multitasking und Übersicht bewahren in all dem Chaos ist daher erste Bürgerpflicht. Und zwischen den Levels bringt man den NPCs Tiere zurück, tauscht Kreissägen gegen Schallplatten und besorgt Gegenstände zur Dämonenbeschwörung.

Abwechslung ist Trumpf

All das wird von verschiedensten Musikrichtungen untermalt. Von E-Gitarren und rockigen Sounds über Dubstep gegen einen gigantischen, bösen Melanzani DJ (inkl. Nerdbrille und Laptop) bis hin zu Disco Dancetracks mit sehr „fleischigen“ Lebkuchenmännchen. Ein nettes Detail ist auch, dass einige alte Konami Tracks im Spiel findbar sind, die nach dem Freischalten unabhängig von der Story gespielt werden können. Insgesamt gibt es über 30 Tracks, die eine große Bandbreite an Genres abdecken.

Das Hauptfeature von SUPER CRAZY RHYTHM CASTLE ist aber unumstritten der Couch Co-op. Zwischen den Liedern, können jederzeit bis zu drei Mitstreiter live einsteigen. Auch online Co-op ist möglich, allerdings auf eure Freunde im jeweiligen Online Netzwerk beschränkt. Das macht viele der Levels deutlich entspannter, da man sich nicht mehr auf alle Aufgaben gleichzeitig konzentrieren muss. Das erinnert teilweise an Overcooked, das ähnlich funktioniert.

Manche Levels erfordern sogar mehrere Spieler, aber hier bekommt man als Solo Held noch einen Shiba Inu Handhund (Eine Hand mit Shiba Inu Kopf) zur Unterstützung bereitgestellt. Obenauf gibt es auch noch eine handvoll Versus Modi in denen man sich in verschiedenen Varianten messen kann.

Profis werden sich etwas unterfordert fühlen

Inzwischen dürfte auch klar sein, woher das CRAZY im Titel kommt. Und man muss an dieser Stelle einfach sagen, dass es sicherlich einige Spieler geben wird, denen der Humor zu infantil und der Anteil an „Blödsinn“ einfach zu hoch sein wird. Dadurch, dass sich SUPER CRAZY RHYTHM CASTLE aber zu keiner Sekunde selbst ernst nimmt, funktionieren auch absolute Flachwitze, wie das Füttern eines Sterns namens Zig mit Stardust (wer sich hier nicht auskennt, darf sich über David Bowie schlau machen).

Da der zweistufige Schwierigkeitsgrad, aber nie wirklich durch die Decke geht, eignet sich das Spiel hervorragend für Parties oder um Nichtspieler zu einer kleinen Runde zu bewegen. Da es auch Levels gibt in denen im Multiplayer man nicht zwingend die Rhythmusparts drücken muss, können sogar absolute Rhythmusspielverweigerer integriert werden. Das gilt vor allem deswegen, weil man im Storymodus nicht perfekt spielen muss, da der Rhythm Part nur Mittel zum Zweck ist, um z.B. einen Laser aufzuladen oder Lampen anzuschalten.

Andersherum werden absolute Cracks von Benami (Konamis Rhythm Game Abteilung) Spielen und ähnlicher Genrekollegen vom reinen Rhythm Anteil unterfordert sein. Die pure Highscore Jagd steht einem sobald man ein Level im Storymodus geschafft hat, außerdem zur Verfügung. Hier gibt SUPER CRAZY RHYTHM CASTLE aber den CRAZY Part auf und lässt einen nur den Song herunterspielen. Dabei bemerkt man, dass das Drumherum zu den Songs essentiell ist und die fehlende Feinbewertung abseits von „Note getroffen“ für die Highscorejagd ein bisschen fehlt.

Fazit

SUPER CRAZY RHYTHM CASTLE erinnert etwas an Spiele wie Everhood und die 2023 Überraschung Hi-Fi Rush, die ebenfalls mehr Drumherum zum Rhythm Game Kern geben. In diesem Fall einen Haufen Blödsinn, Multitasking Aufgaben und Co-Op Multiplayer. Und das funktioniert überraschend gut. Insbesondere auch deswegen, weil auch genrefremde jederzeit einsteigen und mitspielen können. Wer ein Faible für Rhythmusspiele hat oder einen Couch Co-op Titel sucht sollte hier definitiv reinschauen.

  • Couch und Online Co-op für bis zu vier Spieler
  • Einfach zugänglich und daher gut geeignet für kurze Runden
  • Rhythm Game mit Twists
  • Viel Abwechslung durch immer neue Absurditäten
  • Genremix, sodass für jeden etwas dabei sein sollte
  • Ausschließlich Slapstickhumor/Blödsinn in der Story
  • Nur zwei Schwierigkeitsstufen
  • Profis werden vom Rhythm Part daher etwas unterfordert sein
  • Reine Highscorejagd ohne Chaoselemente, bei weitem nicht so spannend
  • Abseits von Retro Gaming Songs, keine bekannten Titel
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Written by: Steve Brieller

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