Xbox Gamescom 2023 – Zwischen puren Enttäuschungen und kleinen Lichtblicken

Das Line-Up von Xbox hat uns dieses Jahr doch etwas mit gemischten Gefühlen zurück gelassen: Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall, dass man sowohl im Business-Bereich als auch in der Consumer Booth einigen Studios die Chance gegeben hat, überhaupt auf der Messe vertreten zu sein. Leider waren nicht alle Erlebnisse davon wirklich positiv!

Unfertig, unspielbar aber nicht immer mit guten Ausreden

Nachdem wir doch einiges von den Titeln anspielen konnten, was Xbox dieses Jahr auf der Gamescom 2023 vorgestellt hat, möchten wir euch dieses Jahr die Erlebnisse in diesem Artikel gesammelt schildern. Fangen wir mit den Negativbeispielen an: Starfield, Cyberpunk 2077: Phantom Liberty und S.T.A.L.K.E.R 2 Heart of Chornobyl. Nach einigen Jahren auf der Gamescom als Presse und unzähligen Preview-Events, hat man für die unterschiedlichen Phasen der Entwicklung Verständnis, vor allem wenn man kurz vor der Messe noch einen spielbaren Demo-Build zusammenbasteln muss. S.T.A.L.K.E.R 2 Heart of Chornobyl sticht hier sogar noch sehr positiv heraus, wenn man bedenkt, unter welchen Umständen die Entwicklung stattgefunden hat. Das Spiel wird vorerst nicht verschoben und erscheint bereits im ersten Quartal 2024. Wir konnten den Beginn des Spiels eine gute halbe Stunde auskundschaften und verschiedene Haupt- und Nebenaufgaben abschließen. NPCs reagieren zwar noch schlecht auf verschiedene Szenarien und wir haben den Build auch an mehreren Stellen zum Absturz gebracht, dennoch sehen die aktuell gezeigten Features und vor allem die Welt sehr vielversprechend aus. Ein Metro-Killer wartet hier zwar in Sachen Grafik und Präsentation nicht unbedingt auf uns, aber das muss der Titel auch nicht unbedingt werden. Wie schon der erste Teil, lebt auch der Nachfolger vom knallharten Gameplay und der bedrohlichen Atmosphäre.

Indies waren sehr gut am Stand vertreten haben großteils sehr positiv überrascht!

Das größte Fragezeichen der Gamingwelt aktuell: Starfield. Mit einem „Early Access“ ab dem 1. September und einem Release am 6. September auf der Gamescom keinen spielbare Version zu liefern ist sehr fragwürdig. Vor allem, da wir uns eigentlich um einen separaten Präsentationstermin direkt bei Bethesda bemüht hatten und dann nach 20 Minuten überrascht aus dem Termin kamen. Die Hälfte der 20 Minuten waren bereits gezeigtes Material aus der Opening Night Live und anderen Präsentationen. Wir konnten zumindest einen kurzen Eindruck erhalten, wie die Story rund um den Protagonisten Dusty startet, der bei Minenarbeiten anscheinend ein seltenes Artefakt berührt, dadurch Visionen sieht und sich an nichts mehr erinnern kann. Kurz darauf startet man klassisch mit dem Charakter-Editor, als Mitarbeiter von Argos Extractions. Um die Interaktivität mit NPCs zu verdeutlichen, wurde gleich zum Beginn das Sandwich eines Mitarbeiters gestohlen, der sich kurz beschwert aber sonst nicht reagiert. Nach ein paar kurzen Ressourcen-Abbau-Einlagen wie in No Man’s Sky und einer kurzen Kontrolle vor dem Landen auf dem Planeten New Atlantis, sieht man erneut die Truppe rund um The Constellation, die in der Geschichte eine große Rolle spielen wird. Das war es dann auch schon mit „neuen“ Informationen zu Starfield. Unseren Review Code zum Spiel werden wir wohl frühestens erst nächste Woche erhalten, also erwartet zumindest keinen Test pünktlich zum Early Access.

An Merchandise zum Spiel fehlte es allerdings nirgends!

Zu „guter“ Letzt haben wir uns in der Consumer-Halle direkt am ersten Tag für Cyberpunk 2077: Phantom Liberty angestellt, um zumindest einen kurzen Eindruck zum überarbeiteten Spiel zu erhalten. Man erinnere sich: Das Hauptspiel konnte mit vielen Überarbeitungen dann doch noch leicht dem Hype vor Release entsprechen – allerdings war der Schaden damals schon angerichtet. Gerade nach dieser ganzen Misere war die Erwartungshaltung zumindest so weit, dass man sich beim Auftritt auf der Gamescom wenig Schnitzer erlauben wollte. Wir konnten aus diversen neuen Builds auswählen und auch direkt in den ersten Minuten die neuen Gameplay-Features während dem Steuern von Fahrzeugen austesten (fragwürdig, warum sowas nicht im Hauptspiel ursprünglich bedacht wurde). Nach drei bis fünf Minuten mit der Demo war es aber dann auch direkt für uns vorbei. Beim einer einfachen Klettereinlage hat sich unser Protagonist entschieden direkt eine Ebene weiter zu klettern, wodurch wir in einer Wand stecken geblieben sind. Ein Herauskommen war unmöglich. Bis dahin gab es gerade bei höheren Gegneraufkommen und der einzelnen Verfolgungsjagd zum Beginn der Mission die schrecklichsten Framerate-Einbrüche, die wir auf der gesamten Messe erlebt haben! Der Build war natürlich nicht brandaktuell, aber wir hoffen doch, dass man aus den Fehlern beim Hauptspiel gelernt hat und hier noch etwas an der finalen Version bis zum Release feilt, anstatt wieder einmal den Fokus auf das Marketing rund ums Spiel zu legen.

Indie eilt zur Rettung

Was bei Xbox weitaus besser zu funktionieren scheint, ist das ID@Xbox-Programm. Indies waren sehr stark auf dem Stand in der Consumer Booth vertreten und auch einige Runden im 4vs4 bei Party Animals waren unser Highlight unter allen Xbox-Terminen. Hier handelt es sich natürlich nur um erste Eindrücke auf verschiedensten Demo/Präsentationsterminen, aber die Entwicklung hierzu bei Xbox bleibt weiterhin bedenklich. Was auch immer beim Support von Indie-Entwicklern besser gemacht wird, sollte auf die restliche Schiene von Xbox übertragen werden. Es sind ja doch recht namhafte Studios hinter den einzelnen Projekten und an Budget sollte es gerade Xbox nicht fehlen. Wir bleiben gespannt, wie sich die einzelnen Spiele bis zum Release noch entwickeln. Durch den Xbox Game Pass bleibt bei allen Titeln zumindest noch der Wermutstropfen, dass man keinen Vollpreis pro Spiel gezahlt hat.

Teilt uns eure Meinung mit

Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

No comments yet.

Leave Your Reply