Wehrdienstverweigerer aus Südkorea wird aufgrund von PUBG zu 18 Monaten Haft verurteilt

PlayerUnknown’s Battleground wurde 2017 veröffentlicht und war einer der ersten und beliebtesten Battle-Royale-Shooter überhaupt. Es hält immer noch den Rekord für die meisten gleichzeitigen Spieler auf Steam mit über 3 Millionen. Während andere Spiele wie Fortnite und Call of Duty: Warzone den Status als meistgespieltes Battle-Royale-Titel verdrängt haben, taucht es immer noch regelmäßig in der Liste der beliebtesten Spiele auf Steam auf und hat immer noch eine sehr große Community. Nun ist es Grund dafür, dass ein junger Militärdienstverweigerer für ein Jahr und sechs Monate ins Gefängnis gehen muss.

Im November 2018 wurde ein ungenannter südkoreanischer Mann angeklagt, gegen das Militärdienstgesetz des Landes verstoßen zu haben, das alle wehrfähigen Männer des Landes dazu verpflichtet, mindestens 18 Monate lang im Militär zu dienen. Wie The Korea Herald berichtet, sagte der Mann dem Gericht zunächst, dass er sich aufgrund seiner persönlichen Überzeugung gegen den Krieg weigere, sich zum Militärdienst zu melden.

In dem 2018 gefällten Urteil, das am 4. Februar vom Obersten Gerichtshof bestätigt wurde, sagte das Gericht, der Angeklagte habe „keine Anstrengungen unternommen, um seine ideologische Überzeugung zu verbreiten oder zu verwirklichen“. Das Gericht wies auch auf die Vorliebe des Mannes zu PUBG als weiteren Beweis dafür hin, dass er nicht gegen Krieg und Gewalt war.

„Der Angeklagte gab zu, dass er das Spiel ‚Battlegrounds‘, bei dem es um das Töten von Personen mit Waffen in einer virtuellen Realität geht, häufig spielte“, fügte das Gericht hinzu, wie The Korea Herald berichtete. „Das Videospiel ist etwas anderes als die Realität. Aber die Tatsache, dass der Angeklagte – der sagt, er verweigere den Militärdienst aufgrund seiner Überzeugung, Gewalt und Krieg abzulehnen – solche Spiele genießt, lässt das Gericht daran zweifeln, ob seine Verweigerung aus Gewissensgründen authentisch ist.“

Den Ermittlern zufolge weigerte er sich, dem Militär beizutreten, weil es „zahllose unfaire Befehle“ gebe und weil es regelmäßig die Menschenrechte missachte. Das Gericht war anderer Meinung, und nun hat der Oberste Gerichtshof von Korea das ursprüngliche Urteil bestätigt. Der Angeklagte muss nun eine 18-monatige Haftstrafe antreten – die gleiche Zeit, die er beim Militär hätte ableisten müssen.

Teilt uns eure Meinung mit

Written by: Julian Bieder

Retro-Zocker, RPG-Allrounder und eifriger Trophäenjäger

No comments yet.

Leave Your Reply