Bandai Namco hat uns zu einem Tekken 8 Hands-on Termin in ihr Büro in Frankfurt geladen. Dort konnten wir ausgiebig den Beginn des Story Modus, Arcade Quest und Tekken Ball anspielen. Zudem waren auch der Charaktereditor, die Super Ghost Battles und der ganz normale Versus Modus mit allen Charakteren des Start Rosters zugänglich. Als zusätzliches Schmankerl konnten wir außerdem Producer Michael Murray und Game Director Kohei „Nakatsu“ Ikeda interviewen. Wer sich direkt mit dem Interview, das auch einige Gameplay und Storyszenen enthält, beschäftigen möchte, der findet es hier sowohl eingebettet als auch als Link.

Wie immer alles over-the-top im Storymodus

Nach einer kleinen Willkommensrede durch Michael Murray, durften wir direkt mit den ersten Kapiteln des Story Modes loslegen. Der beginnt bombastisch mit einem Vater-Sohn-Kampf zwischen Jin Kazama und Kazuya Mishima. Wie von der Tekken Serie gewohnt ist absolut alles over the top. Da wird der Hubschrauber von Kazuya vom Himmel geholt, kracht zu Boden und der Bösewicht des achten Teils tritt aus dem brennenden Wrack ohne einen Kratzer hervor. Später schießt er dann Satelliten mit seinem Laserblick aus dem Weltraum. An dieser Stelle konnte man sich ein Lachen wegen der Absurdität nicht mehr verkneifen. Aber das ist nunmal Tekken, in dem regelmäßig Familienmitglieder in Vulkane geworfen werden.

Und nicht nur diese Zwischensequenzen sind in diesem Stil. Auch die Kämpfe sind äußerst intensiv und teils choreographiert. Kleine Quicktimeevents (mit genug Zeit zum Reagieren), viele spezielle Dialoge, wenn bestimmte Moves verwendet werden und Minisequenzen, die im normalen Kampf nicht vorkommen, wurden eingebaut. Die Atmosphäre ist also dicht und actionreich, solange man mit o.g. Übertreibungen zurechtkommt.

Zur Story selbst wollen wir nichts Großes verraten, außer, dass Kazuya zu Beginn den Hauptantagonisten stellt und das nächste King of Iron Fist Tournament ausruft. Danach darf man die Qualifier zu jenem Turnier beobachten bzw. selbst daran teilnehmen. Alles Weitere blieb uns noch verborgen und gewisse Eckpunkte würden zu sehr spoilern. Alles in allem war dieser Anfang aber sehr unterhaltsam.

Tekken 8 stellt euch einen Kumpel zur Verfügung

Der zweite große Singleplayermodus stellt der sog. Arcade Quest Modus dar. Hier durften wir das erste Dojo “Gong” besuchen. In diesem Modus sollen die Erfahrungen, die man zu Zeiten von Arcadehallen machen konnte und Spieltechniken vermittelt werden. Dazu wird man von Max (die Kumpelfigur, die einen in die Arcade Welt einführt) gecoached und bekommt Aufgaben, für deren Erfüllung man dann gelobt wird. Beispielsweise soll man die neuen Heat Mechaniken verwenden, um Combos zu verlängern. Dieser Ansatz als spielerisches Tutorial ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, um Anfänger Grundkonzepte von Tekken bzw. Fighting Games beizubringen, ohne ihnen endlose Textboxen vor die Nase zu halten. Und auch motivierenden Zwischenrufe von Max, sind ein netter Touch, um am Ball zu bleiben.

Das Ganze wird auch in eine Rahmenstory eingebettet, in der die Tekken World Tour (die offizielle Turnierserie, auch in der echten Welt) mit integriert wurde. Im Interview konnten wir dazu erfahren, dass es hier auch darum ging, dass die Arcade Kultur und die verschiedenen Möglichkeiten, was man aus Tekken für sich herausholen kann im Fokus lagen. So lernt man Arcade Besucher kennen, die sich am liebsten mit dem Charaktereditor beschäftigen und andere wollen nur besser werden und gewinnen. Auch das gern zitierte Beispiel von Murray des Spielers, der auf die Arcade Machines einboxt, kann man dort finden. Solche Details sind für alte Hasen, die solche Spielhallen noch kennen nett und für jüngere Semester eine Anekdote, wie es damals war.  Wir finden den Ansatz sehr gelungen und man darf gespannt sein, ob vor allem auch der Tutorial Part im weiteren Verlauf von Tekken 8 auch fortgeschrittene Techniken und Konzepte lehrt.

Die Geister, die ich rief

Im Zuge der Arcade Quest macht man auch Kontakt mit den Super Ghost Battle AIs. Dieses Feature lernt mit eurem Spiel mit und bietet die Möglichkeit gegen einen Geist mit eurem Verhalten zu spielen. Bereits nach kurzer Testzeit konnte man erkennen, dass der Geist dieselben Combos und Bewegungsmuster wie man selbst verwendet. Zudem spielen solche Geister gefühlt weitaus menschlicher als in früheren Teilen. Online kann man gegen die Geister anderer Spieler in der Lobby antreten und wer in der Arcade Quest weit genug kommt, darf auch gegen Murray oder Harada antreten. Die Geister stellen damit ein weiteres Feature dar, dass einem helfen kann sein eigenes Spiel zu verbessern. Insbesondere auch in Kombination mit dem Replay Feature, dass einem live während des Replays Tipps gibt, an welchen Stellen man sich z.B. hätte ducken sollen, anstatt zu blocken.

Abseits der harten Kämpfe gibt es den aus Tekken 3 bekannten Tekken Ball Modus, bei dem ein Beach Volleyball mit Attacken mit Energie aufgeladen und hin- und hergespielt werden muss. Auch der Charaktereditor bietet etwas entspannteren Content, weil man, wie immer in Tekken, die Kämpfer bis ins Absurde mit Accessoires ausstatten kann. Ein Journalistenkollege hat z.B. Panda in eine riesige Hummel verwandelt und wir fanden gefallen am Toastbrotkopf, der jedem Kämpfer zur Verfügung steht.

Das Mysterium Reina und unser Fazit der Tekken 8 Preview

Wie eingangs erwähnt konnten wir alle Kämpfer des Startrosters ausprobieren. Dabei waren auch Victor und Reina, die beiden Neuankömmlinge verfügbar. Und beide haben uns sehr viel Spaß gemacht.   Im Interview konnten wir Nakatsu und Murray leider nichts Genaueres über Reina entlocken. Allerdings haben wir Murray dabei ertappt, wie er uns (außerhalb des Interviews) sagte, dass er gerne Mishimas spielt und Reina wohl sein nächster Charakter wird. Auch wenn es durch das Moveset Reinas bereits sehr offensichtlich war, ist das ein nächster Schritt, um auf eine tiefergehende Verbindung zur Mishima Familie schließen zu können. Und soviel sei verraten: Natürlich kommt sie im Storymodus fast von Anfang an vor.

Alles in allem macht Tekken 8 einen Monat vor Release einen hervorragenden Eindruck und auch die Singleplayer Elemente wussten zu überzeugen. Insbesondere das Super Ghost Battle Feature und der Versuch ein spielerisches Tutorial zu integrieren, konnten uns begeistern. Vom sonstigen Gameplay her gab es keine nennenswerten Differenzen zu den Network Tests. Auch bei der Optik gibt es nichts zu meckern und die Unreal Engine 5 zaubert wunderschöne Stages und Kämpfer aus dem Hut. Daher erwarten wir nun gespannt den Tekken 8 Release zum 26. Januar 2024.