Review: The Texas Chain Saw Massacre – Blutiger Multiplayer-Spaß

Im Jahr 2017 veröffentlichte Gun Media Friday the 13th: The Game, ein asymmetrisches Spiel, das auf dem beliebten Horror-Franchise basiert. Obwohl es von Jason Vorhees-Fans gut aufgenommen wurde, verursachten rechtliche Probleme dass es nun nicht mehr gespielt werden kann. Nun gibt es rund um Leatherface ein ähnliches Horrorspiel, das sich um eine ganz andere Filmreihe dreht. The Texas Chain Saw Massacre hat viele Gemeinsamkeiten mit Friday the 13th, aber es gibt auch eine Menge Unterschiede. Als Fan von derartigen Games habe ich mir über die Feiertage auch mal dieses Spiel angeschaut und berichte euch nun in unserem Test darüber.

Ein Killer kommt hier selten allein

Das Besondere im Vergleich zu dem Friday the 13th Game direkt vorab. Anstatt eines Killers, der seine Opfer jagt, gibt es in The Texas Chain Saw Massacre drei von ihnen in jedem Spiel. Im Startbildschirm von The Texas Chain Saw Massacre könnt ihr wählen, ob ihr als Mitglieder der Familie Sawyer oder als deren potenzielle Opfer spielen wollt, ein spielbares Tutorial gibt es nicht, nur Videos. Man kann auch die Option „Schnelles Spiel“ wählen, wenn es einem egal ist, wie man spielt. Jedes Match besteht dann aus insgesamt sieben Spielern, drei Killern und vier Opfern und das Spielerlebnis ist wirklich sehr unterschiedlich, je nachdem, in welcher Rolle man spielt. Zu Beginn werden die Opfer von Leatherface gekidnappt und müssen sich befreien. Diese verbluten langsam an ihren Wunden und müssen die Werkzeuge finden, um zu entkommen, bevor ein Killer sie findet. Während Leatherface jagt, können sich die beiden anderen Figuren ihm schnell anschließen oder auf andere Weise helfen. Indem ihr beispielsweise Opa mit Blut füttert, erlangt der alte Mann eine Art Sonarfähigkeit, die den Familienmitgliedern einen Hinweis darauf gibt, wo sich die Opfer verstecken könnten.

Das Tolle an The Texas Chain Saw Massacre ist, dass das Spiel mit 3 gegen 4 Spielern den Ausfall eines Spielers auffangen kann, was durch Disconnect schon einmal schnell passieren kann, besonders da Cross-Play mit allen Plattformen möglich ist. Wenn ich als Leatherface gespielt habe, war ich immer noch ziemlich schlecht darin, Opfer aufzuspüren, aber die anderen Familienmitglieder haben mir geholfen. Umgekehrt war es genauso: In manchen Matches habe ich als Koch aufgeräumt und konnte die Opfer, die Leatherface entkommen konnten, viel besser töten. So gibt es zwei Teams, die sich jeweils auf ihre Art und Weise wunderbar unterstützen können. Das Gameplay macht dabei ebenfalls eine Menge Spaß und das wird durch die Präsentation noch unterstützt. The Texas Chain Saw Massacre bietet eine solide Sprachausgabe und ein Großteil der Audiospur trägt zur Spannung des Spiels bei. Das Geräusch einer Kettensäge in der Nähe und die trostlosen Umgebungen, die sehr nah an der Vorlage sind, schaffen es einfach einen in die Atmosphäre des Films zu ziehen. Die Grafik ist brauchbar, aber ihr solltet nichts erwarten, was diese Plattformen wirklich an ihre Grenzen bringt.

Eine Kettensäge bleibt eben immer eine Kettensäge

Leider wird The Texas Chain Saw Massacre durch das Fehlen jeglicher Abwechslung von seiner Größe abgehalten. Zum Start hatte das Spiel nur drei Karten, die alle auf dem Originalfilm von 1974 basieren: das Familienhaus, die Tankstelle und das Schlachthaus. Mittlerweile ist durch ein kostenloses Update aber noch Nancys Haus hinzugekommen. Ich hoffe, dass Gun Media und Sumo Nottingham im Laufe der Zeit Inhalte aus weiteren Filmen der Serie hinzufügen werden, auch wenn der Publisher angedeutet hat, dass rechtliche Probleme dies verhindern könnten. Wenn sie das Problem lösen können, wäre eine Karte, die auf dem vom Jahrmarkt inspirierten Schauplatz aus Texas Chainsaw Massacre 2 basiert, eine großartige Ergänzung.

Der Mangel an Karten wäre auch nicht so auffällig, wenn man in The Texas Chain Saw Massacre etwas anderes zu tun hätte. In Friday the 13th: The Game bot der Entwickler Illfonic Einzelspieler-Herausforderungen und eine virtuelle Hütte, in der die Geschichte der Serie gefeiert wurde. In The Texas Chain Saw Massacre gibt es nichts dergleichen, was bedeutet, dass ihr nichts anderes tun könnt, als online gegeneinander zu spielen. Bei vier Karten kann das nach einer Weile ein wenig langweilig werden. Wenn wir Inhalte bekommen, die auf anderen Filmen basieren, würde ich mich über eine Herausforderung freuen, bei der „Lefty“ Enright mit Kettensägen die Stützbalken des Sawyer-Hauses einreißen muss, wie in Texas Chainsaw Massacre 2 oder eine Herausforderung, bei der Leatherface schnell einen Partybus voller Menschen töten muss, wie in Texas Chainsaw Massacre von 2022. Aber auch abseits der Variation gibt es kleinere Probleme, namentlich in der Lobby. Hier kam es wirklich häufig vor, dass wir sehr lange auf weitere Mitspielende warten mussten und wenn die Lobby einmal voll war, gehen nie alle auf „ready“ und somit muss man erneut drei Minuten warten mit der Hoffnung, dass nicht wieder jemand verschwindet. Und auch im Spiel steht man kurz nach dem Start schon einmal alleine da, wenn andere aus dem Team durch Disconnect nicht mehr dabei sind.

Fazit

The Texas Chain Saw Massacre ist ein gutes asymmetrisches Multiplayer-Erlebnis, das die Vorlage wirklich wunderbar umsetzt. Es bietet einen neuen Ansatz durch die Mehrzahl an Killern und bleibt so auch im Gameplay länger frisch. Leider reichen die mittlerweile vier Maps aber nicht für die Langzeitmotivation und fehlende Solo-Herausforderungen oder generell Content abseits des einen PVP-Modus schmälern das sonst wirklich tolle Grundkonzept.

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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