Review: The Legend of Legacy HD Remastered – Bleibt hinter anderen RPGs leider zurück

Obwohl die meisten von uns nicht genug Zeit haben, um all die neuen und aufregenden Spiele zu spielen, die heutzutage auf den Markt kommen, hat ein HD-Remaster doch etwas Aufregendes an sich. Doch wenn dabei zumindest ein paar Chancen nicht genutzt werden, um bereits damals nervige Mechaniken zu verbessern, muss man sich schon fragen, ob ein Release dann so sinnvoll ist. Doch mehr dazu in unserem Test.

Klassisch, aber nicht altbacken

The Legend of Legacy HD Remastered spielt auf der Insel Avalon, einem von Monstern bewohnten Land, das 10 Jahre vor Beginn des Spiels entdeckt wurde. Zu Beginn des Spiels wählt ihr einen von 7 Protagonisten. Jeder von ihnen hat seine eigenen Gründe, nach Avalon zu reisen, die mit der alten Zivilisation, die die Insel bewohnte, und den mysteriösen Legenden des Sternengraals zusammenhängen. Ebenso hat jede Figur ihr eigenes Ende. Wenn man also alle sehen will, muss man das Spiel mehrmals spielen. Das ist zwar nicht nötig, um die Handlung zu verstehen, aber eine nette Idee für alle, die das Spiel noch einmal spielen wollen. Obwohl die Geschichte interessant ist, ist die Handlung in The Legend of Legacy eher spärlich, und die meiste Spielzeit konzentriert sich auf die Erkundung von Avalon und den Kampf. Jeder Protagonist beginnt das Spiel mit 2 anderen Charakteren, aber ihr könnt eure Gruppe in der Stadt Initium ändern, nachdem ihr mit den 4 Gruppenmitgliedern gesprochen und sie rekrutiert habt. Die Charaktere in eurer Gruppe geben während aller wichtigen Szenen farbige Kommentare ab. Dieses Detail trägt dazu bei, das Gefühl der Gemeinschaft innerhalb der Gruppe aufrechtzuerhalten und ihre Persönlichkeiten zu zeigen.

Die Kämpfe werden in einem rundenbasierten System mit einem Team von drei Gruppenmitgliedern ausgetragen. Zunächst wählt ihr eine der vorbereiteten Formationen aus und wählt dann die Aktionen der einzelnen Charaktere. Die Rollen in jeder Formation bestimmen, wie effektiv bestimmte Aktionen sind und welche Werte sie aufleveln können. Formationen sind ein interessanter Weg, um die Entwicklung des Charakters zu fördern und eigene „Klassen“ zu schaffen, indem jeder Charakter in seiner jeweiligen Rolle wächst, je öfter er sie benutzt.

Ein aufgehübschter Grafikstil als einzige wirkliche Neuerung

Während der Kampf selbst ziemlich einfach ist, ist das Aufleveln verwirrend und unintuitiv. Charaktere haben fünf Hauptstatistiken: HP, SP, Angriff, Verteidigung und Unterstützung. HP und SP haben eine Chance, nach jedem Kampf zufällig aufzusteigen. In der Zwischenzeit können Angriff, Verteidigung und Unterstützung in Abhängigkeit von der Haltung und den Aktionen, die jeder Charakter in einem Kampf verwendet, steigen. Erschwerend kommt hinzu, dass jede Bewegung ihre eigenen, unabhängigen Angriffs-, Schutz- und Unterstützungswerte hat, die sich erhöhen, wenn man sie in der jeweiligen Haltung einsetzt. Was die Werte für Angriff und Wache bewirken, ist selbsterklärend, während die Unterstützung die Zugreihenfolge beeinflusst. Verschiedene ausgewogene Aufstellungen für verschiedene Szenarien sind nicht nur wichtig, um in Kämpfen erfolgreich zu sein, sondern auch, um die Haltung und die Zugstufen eures Charakters im Gleichgewicht zu halten. Wie ihr euch vorstellen könnt, kann die fast zufällige Natur des Stufenaufstiegs die Spieldauer durch zusätzliches Grinding in die Höhe treiben. Obwohl der Kampf gegen stärkere Feinde den Stufenaufstieg in der Regel erleichtert, ist er immer noch ein Glücksspiel.

Waffen und Bewegungen funktionieren ähnlich wie die Fähigkeiten in der SaGa-Serie. Spezialmanöver und Zaubersprüche können durch den Einsatz von SP gewirkt werden. Moves werden zufällig erlernt, indem man erwacht, wenn man einen bestimmten Move benutzt, und jede Waffe hat mehrere verschiedene Moves. Es ist wichtig, dass ihr eure Charaktere mit ausgewogener Ausrüstung ausstattet, um zu vermeiden, dass sie von einem Gegner, der einer bestimmten Art von Schaden widerstehen kann, überwältigt werden. Wasser-, Luft- und Feuer-Sing-Splitter und -Anhänger bieten Elementarzauber, die es den Charakteren ermöglichen, Zauber des entsprechenden Elements zu wirken, zusammen mit passiven Verstärkungen wie HP- und SP-Regeneration. Diese können von jedem Charakter ausgerüstet und verwendet werden.

Durchaus anspruchsvolle Kämpfe und Taktiken

Zaubersprüche können auf die gleiche Weise erlernt werden wie Bewegungen, außer dass man sie erst wirken muss, wenn man sie erweckt hat, obwohl dies an keiner Stelle ersichtlich oder erklärt wird. Außerdem können einige Charaktere nur bestimmte Elemente erlernen, was sich als schwierig erweisen kann, wenn man entscheiden muss, wem man Zauber verleihen will. Es gibt zwar ein Handbuch zum Spiel, aber es geht kaum darauf ein, wie diese Systeme funktionieren, und lässt somit einige Informationen im Dunkeln, die meiner Meinung nach für den Erfolg im Spiel unerlässlich sind. Das Remaster war die Chance, diese Aspekte und das Gesamterlebnis zu verbessern, aber so wie es steht, bleibt es ein etwas stures Spiel.

Die Grafik von The Legend of Legacy HD Remastered ist wirklich schön. Man merkt zwar, dass es ursprünglich ein Nintendo 3DS-Spiel war, aber der Chibi-Stil der Charaktermodelle sieht wirklich gut aus und passt perfekt zum Grafikstil und den Umgebungen. Es gibt ein paar seltene Momente, in denen die Auflösung in einigen Hintergründen etwas niedrig ist, aber ansonsten behält das Spiel eine sehr starke Ästhetik bei. Wenn ich einen Kritikpunkt an der Präsentation habe, dann ist es der, dass das stilisierte Einblenden der Umgebungen ein wenig störend ist, vor allem, wenn man auf einem großen Bildschirm spielt. Die Musik in The Legend of Legacy HD Remastered ist tadellos. Final Fantasy XIII-Komponist Masashi Hamauzu hat dem Soundtrack seinen unverwechselbaren Stil verliehen, und das merkt man der Musik auch an. Vor allem das Hauptkampfthema erinnert sehr an FFXIII und wird nie langweilig. Für einen Song, den man sehr oft hört, ist das sehr wichtig.

Fazit

The Legend of Legacy HD Remastered ist ein gutes RPG, das in der Vielzahl an Releases und Genre-Vertretern einfach nicht genug herausticht. Bereits störende Faktoren wie die nervigen Level-Ups vom 3DS wurden nicht wirklich ausgebessert und die schön aufgehübschte Optik sowie die netten Kämpfe können da nicht alles herumreißen.

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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