Review: Persona 4 Arena Ultimax – Ein würdiges Rematch für den Prügler der BlazBlue-Macher

Persona 4 Arena wurde ursprünglich 2012 für die Xbox 360 und PlayStation 3 als Fortsetzung von Persona 4 veröffentlicht. Es war ein so solides Kampfspiel, dass es 2014 eine komplette Fortsetzung bekam. Persona 4 Arena Ultimax, das ebenfalls für Xbox 360 und PlayStation 3 erschien, fügte einige Handlungsstränge hinzu, um eine Fortsetzung von Persona 4 Golden zu schaffen, der aktualisierten Neuauflage von Persona 4. Doch mit der neuen Konsolengeneration gerieten diese Titel in Vergessenheit, was zum Teil daran lag, dass es keine PC-Version von Golden gab. Bis jetzt, denn neben der Steam-Version von Persona 4 Golden kommt nun Persona 4 Arena Ultimax für PC, Nintendo Switch und PlayStation 4, mit allen Inhalten von Arena im Schlepptau. Wie das geworden ist, lest ihr wie immer in unserem Test.

Die Story geht nahtlos weiter

In Persona 4 Arena spielen die Darsteller von Persona 4 die Hauptrolle. Diese sind wieder in die Schattenwelt eingetreten, um eine seltsame Mitternachtssendung zu untersuchen, die ein Turnier bewirbt, bei dem sie die Stars sind. Da einige ihrer Gruppe vermisst werden, tauchen sie erneut in die Fernsehwelt ein, um herauszufinden, was vor sich geht, und werden dabei in ein Turnier verwickelt. Und ganz nebenbei werden auch einige Persona 3-Charaktere in dieses Chaos hineingezogen. Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, auf den die Ultimax-Story folgt. Darin treten der Rest der Persona-3- und Persona-4-Besetzung sowie der neue Charakter Sho Minazuki auf, der das Turnier in die reale Welt bringt. Die Geschichte ist ganz brauchbar und wird im Stil einer Visual Novel erzählt, die jeden ansprechen wird, der einfach mehr von den Gangs sehen will. Doch wirklich herausragend oder auch nur im Geringsten so gut wie die Original-Spiele ist diese nicht. In Teilen sind einzelne Abschnitte sogar regelrecht öde.

Emotionale Highlights gibt es auch hier wieder.
Ein paar Sonderkämpfe gegen Bosse sind ebenfalls mit dabei.

Von den Meistern hinter BlazBlue und Guilty Gear

Der eigentliche Clou hier ist, dass es sich um ein Arc System Works Persona-Kampfspiel handelt. Das bedeutet, dass die Sprites hervorragend sind, auch wenn es seit einem Jahrzehnt keine wirklichen grafischen Updates mehr gab. Diese Portierung fügt jedoch Anti-Aliasing hinzu und läuft mit flüssigen 60 Frames. Außerdem wird das Spiel von allen Lieblingssongs aus Persona 3 und Persona 4 untermalt, wobei zusätzliche Originaltitel eingefügt wurden. Der gesamte DLC des Originalspiels ist ebenfalls enthalten, einschließlich der Farben, der Stimmen des Navigators und der Geschichte von Adachi. Persona 4 Arena Ultimax ist ein Vier-Tasten-Kämpfer mit zwei Tasten für die leichten und schweren Angriffe des Charakters, während die anderen beiden Tasten für den Einsatz von Persona-Angriffen verwendet werden, die es auch in leichter und schwerer Form gibt. Durch Bewegungseingaben werden je nach Taste unterschiedliche Angriffe ausgelöst, wobei einige Persona-Angriffe auch gleichzeitige Bewegungen des Charakters ermöglichen. Persona-Angriffe sind mächtiger, haben aber eine Abklingzeit und bergen ein zusätzliches Risiko, denn wenn euer Gegner eure Persona trifft, könnt ihr für eine gewisse Zeit keine Persona-Angriffe mehr ausführen.

Bei der Charakterauswahl sind so ziemlich alle aus Persona 3&4 vertreten.

Eure Spezialanzeige, in diesem Fall SP, füllt sich in 25er-Schritten, wobei ihr beide Charakter- oder Persona-Tasten gedrückt halten müsst, um stärkere Varianten auszulösen. Wenn die Gesundheit des Charakters zur Neige geht, tritt man in den „Erwachensmodus“ ein, bei dem die Einblendung des Charakters über den Bildschirm leuchtet, die maximalen SP auf 150 erhöht und die Anzeige um 50 SP auffüllt. Das reicht aus, um einen Super zu wirken, während der Schaden, den man erhält, um 40 % reduziert wird. So kann man in letzter Sekunde noch einmal zurückkommen und den Kampf für sich entscheiden. Es ist eine extrem spaßige und befriedigende Mechanik, die die Kämpfe bis zum letzten Lebenspunkt spannend hält.

Eine Unmenge an Farbauswahl für die Kämpfer macht die Auswahl schwierig.

Auch an den JRPG-Fan wurde gedacht

Für die weniger wettbewerbsorientierten Spieler gibt es neben der Story auch den Golden-Arena-Modus, in dem ihr gegen Wellen von Gegnern kämpft und dabei Erfahrungspunkte sammelt, mit denen ihr eure Werte aufbessern und weitere Fähigkeiten erlangen könnt, bevor ihr gegen Boss-Charaktere antretet. Ihr schaltet dabei wie in der Vorlage pro Level Skills frei, die euren Charakter verstärken, den Gegner schwächen oder zB. das gesamte Kampfgeschehen verlangsamen. Leider gibt es in diesem Modus keine Story und die Langzeitmotivation leidet etwas an der Idee der endlosen Wellen an Kämpfen. Dennoch ein spaßiger Zeitvertreib. Noch dazu gibt es natürlich einen Arcade-Modus, Score-Attack, Herausforderungen, bei denen ihr alle Moves und Kombos eines Charakters meistern müsst, das Tutorial und die Online-Modi.

In der Golden Arena fühlt sich das Spiel schon fast wie die Vorlage an.

Der Galerie-Modus ist hervorragend und enthält eine Menge Musik, nicht nur aus den beiden Persona 4 Arena-Spielen, sondern auch aus den Persona-Spielen der Hauptreihe und aus Persona Q. Man kann sich das alles von Anfang an anhören und sich auch verschiedene Arcade-Illustrationen und Charakterstimmen reinziehen. Diese sind alle von Anfang an freigeschaltet, bis auf einige, für die der Story-Modus und weitere Teile des Spiels gespielt werden müssen. Optisch ist Persona 4 Arena Ultimax auf PS4 größtenteils sehr gut, aber es gibt viele Elemente, die eine bessere Aufmachung vertragen könnten. Während das Gameplay und die Benutzeroberfläche im Spiel gut aussehen, sehen einige Menüelemente und Hintergründe nicht so scharf aus, wie sie sein sollten. Viele Zwischensequenzen sind auch deutlich niedriger aufgelöst als erwartet. Die Sprites und Animationen sind jedoch großartig.

Grafisch sieht das Spiel immer noch gut aus.

Online-Spieler aufgepasst

Vor kurzem wurde bestätigt, dass Persona 4 Arena Ultimax in einem zukünftigen Update für PS4 und Steam mit Rollback-Netcode ausgestattet wird. Derzeit wird auf allen Plattformen verzögerungsbasierter Netcode verwendet. Angesichts der Tatsache, dass der Rollback-Netcode das Online-Erlebnis drastisch verändern wird, schien es mir nicht lohnenswert, zu viel Zeit mit dem Testen der aktuellen Online-Infrastruktur zu verbringen. Bei den wenigen Spielen, die ich online spielen konnte, funktionierte es wie erwartet. Eine Sache, die man beachten sollte, ist, dass das Chibi-Charakter-Lobby-System, bei dem man als ein bestimmter Charakter herumlaufen kann, anscheinend nur in der PlayStation 4-Version verfügbar ist.

Akihiko teilt hier im „erwachten“ Zustand gleich ordentlich Schaden aus.

Fazit

Persona 4 Arena Ultimax ist ein tolles Gesamtpaket für Fans der Vorlagen sowie von Prüglern und wunderbar gealtert. Ihr bekommt massig an Content, durch die vielen mitgelieferten DLC, die komplette Story und wunderbar ausgearbeitetes Gameplay. Klar, die Grafik hätte noch etwas mehr aufgedreht werden können und der fehlende Rollback-Netcode wird einigen Veteranen sauer aufstoßen. Dennoch macht ihr für den Preis hier wenig falsch und könnt ohne Bedenken zugreifen.

Persona 4 Arena Ultimax erscheint am 17. März 2022 für PC, PlayStation 4, Xbox One und Switch.

Positiv:

+ alles an DLC dabei

+ Musikauswahl ist großartig

+ Gameplay immer noch fantastisch

+ 60fps und Anti-Aliasing

Negativ:

– grafisch etwas in die Jahre gekommen

– fehlender Rollback-Netcode

– Story-Mode teilweise etwas langatmig

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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