Redfall Vorschau – Erste Eindrücke aus der Singleplayer Kampagne zeigen: mehr als nur ein Left 4 Dead-Klon!

Nach einer kurzen Präsentation durch Harvey Smith (Co-Creative Director bei Arkane Austin) konnten wir als eines der ersten Medien über eine Stunde mit der Singleplayer-Kampagne von Redfall verbringen und erste Eindrücke zum kommenden Hybrid-RPG-Shooter von Arkane Austin sammeln. Was wir alles aus der kurzen Zeit mit dem Spiel mitgenommen haben, und wie unsere erste Einschätzung zu dem interessanten Experiment von Arkane ausfäll, könnt ihr hier nachlesen.

Ein Open World-Experiment kombiniert mit allem, was Arkane ausmacht

Die kleine Stadt Redfall, Massachusetts, ist von Vampiren überrannt und vom Rest der Welt abgeschnitten. Alle vier spielbaren Charaktere haben eine sehr umfangreiche Hintergrundgeschichte und gute Gründe, warum sie gegen die kommende Bedrohungen durch die Vampire ankämpfen. Layla Ellison, Devinder Crousley, Remi de la Rosa und Jacob Boyer haben unterschiedlichste Geschichten, inklusive passenden Spezialfähigkeiten („Hero Abilities) und dem passenden Arsenal an Waffen, um eine große Vielfalt an Spielstilen zu ermöglichen. Jacob ist beispielsweise ein Influencer/Streamer, der immer schon an Geister und Vampire geglaubt hat, und auch Leyla kam bereits in Kontakt mit der eigentliche Ursache, die zum Entstehen dieser besonderen Fähigkeiten und Vampiren führt, da sie bei Start-Up-Unternehmen arbeitete, welches Kunden im hohen Alter Bluttransfusionen von jungen Menschen verabreichte. Bereits hier sieht man schon, dass sich Arkane Mühe gibt, jedem spielbaren Charakter genug Tiefe zu geben und die Welt von Redfall interessant zu gestalten. Trotz der Größe der Stadt will Arkane nicht von der Liebe zum Detail, die ihre Spiele ausmacht, abweichen! Wir konnten zwar nur wenige Hauptmissionen und Nebenaufgaben abschließen, aber man merkt in jeder begehbaren Umgebung, dass man sich Mühe gegeben hat: Jeder Raum in einem Anwesen ist durchdacht und hat kleine Details, mit denen ihr teilweise sogar interagieren könnt. Auch Bosse und Problemstellungen mit verschiedensten Gegnern pro Gebiet lassen sich wie auch in Dishonored klassisch auf verschiedene Weise bekämpfen und lösen. Jeder der Prey oder auch aktuell Deathloop gespielt hat, wird sich in Redfall sofort wie Zuhause fühlen.

Einer der vielen Schauplätze die wir erkunden konnten

Wir haben die meiste Zeit der Demo mit Jacob verbracht, der mit seinem Raben die Umgebung auskundschaften kann und sich sowohl mit seiner „Hero Ability“ (schaltet zusätzlich mehrere Gegner im Handumdrehen aus) als auch normalen Fähigkeit unsichtbar macht. Ausgestattet mit einem Scharfschützengewehr lassen sich die meisten Situationen eigentlich vollständig unentdeckt lösen. Um das Spiel aber nicht zu einfach zu gestalten, müssen Vampire zum Abschluss immer gepfählt werden. Das ist nur mit eurer Hauptwaffe möglich (z.B. mit einem Sturmgewehr im Falle von Jacob). Hier werden sich wohl die Geister scheiden, denn menschliche Gegner sind nicht davon betroffen, aber jeder Vampirgegner oder Zwischen- und Hauptboss erfordert einen Wechsel auf die Hauptwaffe für die vorgeschriebene Pfählung. Wenn ihr euch zu viel Zeit lässt oder nicht schnell genug auf die Waffe wechselt, sind die Gegner leider wieder aktiv. Ob sich im finalen Spiel Pfähle auf andere Waffen anbringen lassen, ist noch unklar, aber momentan kann dieses Feature bei hohem Gegneraufkommen auch leicht frustrieren. Redfall wurde von Beginn an wie Dishonored und Co. als Singleplayer-Erfahrung aufgebaut. Ihr könnt also jederzeit auf die Co-Op-Erfahrung umsteigen, aber das Spiel funktioniert auch einwandfrei alleine mit jedem spielbaren Charakter.

Keine Mikrotransaktionen, kein In-Game-Store – Erweiterungen und neue Inhalte nur per DLC

Mit der „Hero Ability“ hat jeder Charakter drei aktive Skills und sonst jede Menge passive Skills, die ihr in einem ziemlich umfangreichen Skillbaum über die Zeit freischalten könnt. In unserer Session waren wir am Anfang des Spiels auf Level 7. Durch die Tatsache, dass ihr Vampire im Spiel bis hin zu Vampirgöttern bekämpft, habt ihr in Redfall Standardwaffen als auch Vampirwaffen zur Verfügung, wobei zweitere in Zusammenhang mit Elementarschäden stehen. Dadurch entstehen innerhalb der Stadt jede Menge Möglichkeiten, um eure Gegner unter Strom zu setzen oder durch Explosionen den Schaden zu erhöhen. „Safehouses“, also Unterschlüpfe, sind auch oftmals mit einer kleinen Aufgabe verbunden. Ihr schaltet sie beispielsweise erst frei, wenn ihr ein paar Gegner in der Gegend besiegt habt und den Strom für einen Generator wiederherstellt. Bei der Welt selbst und allen RPG-Elementen muss man sich bei Arkane definitiv keine Sorgen machen, denn wir konnten selbst nach gerade einmal einer guten Stunde mit dem Spiel alles, was die Spiele dieses unglaublich kreativen Studios ausmacht, in vielen Bereichen erkennen.

Menschliche Gegenspieler stellen die geringste Bedrohung für euer Team in Redfall dar

Die Shooter-Erfahrung des Studios ist mit Prey und Deathloop zwar etwas begrenzt, aber nachdem noch einige Monate bis zum Release übrig sind, wird sich vermutlich noch ein guter Feinschliff beim Balancing einfinden. In unserer Session wirkte alles noch ein wenig zu leicht und vor allem die menschlichen Gegenspieler waren für die bisherigen Errungenschaften des Studios im Bereich von NPC-Verhalten doch etwas unbeholfen – die Missionen selbst waren aber recht intuitiv aufgebaut. Zu unseren Erlebnissen während des Erkundens zählt das Folgen von Geräuschen, die zu Items führen, oder auch zwischen ein paar Kämpfen mit Zwischenbossen ein paar Geister-Echos zu hören, um mehr über die einzelnen NPCs zu erfahren. Als Hub dient euch im Spiel eine Feuerwache, wo man wie üblich Munition und Heilmittel auffüllen kann oder mit einzelnen NPCs interagiert.

Jacob Boyer spielt sich auch alleine sehr gut, durch seine Schleichfähigkeiten und die Möglichkeit per Raben die Umgebung auszukundschaften

Die Geschichte, die Welt und die spielbaren Charaktere konnten uns bereits nach der kurzen Session mit dem Spiel einfangen und haben zumindest alle Zweifel bezüglich der Co-Op-Natur des Spiels ausgemerzt. Wer Dishonored oder auch Deathloop genossen hat und keine Lust auf Online-Co-Op hat, wird mit Redfall sicherlich genauso viel Spaß haben wie jemand, der hier ein Far Cry oder auch Left 4 Dead mit Freunden erwartet. Der größte Anreiz in Sachen Gameplay-Mix wird vermutlich dennoch eher damit enden, alle speziellen Fähigkeiten der einzelnen Charaktere in diversen Experimenten miteinander zu kombinieren. Wie gut der Rest der Geschichte ausfällt und ob das Balancing im finalen Spiel noch verbessert wird, können wir momentan noch nicht sagen. Die gesellschaftskritischen Ansätze und das relativ unverbrauchte Setting sollten hier im Zusammenspiel mit der Erfahrung des Teams dahinter ausreichen, um einen ordentlichen RPG-Shooter zu servieren. Wir werden uns auf jeden Fall auch ins finale Spiel stürzen und für euch austesten, ob hier der nächste große Hit von Arkane auf uns wartet.

Pfählen bleibt die beste Art um Vampire final zu bezwingen

Redfall erscheint am 2. Mai 2023 für Xbox Serie X|S und PC.

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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