Heutzutage ist es ja üblich, dass ein Spiel der gegenwärtigen Konsolengeneration seinen Weg in den Appstore findet, eine Entwicklung in die umgekehrte Richtung bildet eher die Ausnahme. Oceanhorn – Monster of Uncharted Seas gehört zu diesen Ausnahmen und beweist, dass es durchaus möglich ist, den Sprung von Mobile Game (einem Begriff dem viele eingefleischte Zocker noch immer zurecht kritisch gegenüberstehen) auf aktuelle Konsolen und PC zu meistern. Natürlich gibt es Gründe für diesen Erfolg, nicht zuletzt durch die „Inspiration“ einer gewissen Nintendo-Spielereihe.
Der Titel mit dem Oceanhorn immer wieder in Verbindung gebracht wird, ist The Legend of Zelda und wer sich auch nur ein klein wenig mit einem Zelda-Spiel beschäftigt hat, dem wird sofort selbst die frappierende Ähnlichkeit bewusst. Besonders The Legend of Zelda – The Wind Waker wird einem bei Anblick der Inselatmosphäre inmitten der Wassermassen in Erinnerung gerufen. Ausgedehnte Bootsfahrten, Dungeons mit ausrüstbaren Items als Schätze, Herzteile zur Erweiterung der eigenen Lebensanzeige und ein Held, dem nicht einmal ein Wort über die Lippen kommt, weisen daraufhin, dass das Entwickler-Studio Cornfox & Bros. keinen Hehl aus dem kreativen Ursprung ihrer Games machen.
Die Story handelt von einem Sohn der auf der Suche nach seinem Vater ist und gleichzeitig versucht die weltbedrohende Gefahr, die lebende Festung Oceanhorn, zu vernichten. Unterwegs sammelt ihr Items wie Bogen und Bomben in typischer Zelda-Manier auf, erlernt aber auch Zauber wie Feuer, Eis, Heilung und eine Art Schwarzes-Loch-Sog (diesen aber erst gegen Ende). Obwohl man sich sichtlich Mühe bei der Story gegeben hat und auch Cutscenes hinzugefügt wurden, fühlt sie sich doch eher flach und einfallslos an. Der größte Kritikpunkt is allerdings der Schwierigkeitsgrad, der eindeutig zu einfach ausgefallen ist. Wirklich sterben kann man nur, wenn man komplett unvorbereitet in einen Bosskampf geht oder generell keine Herzen für Heilung aufsammelt. Selbst dann spawnt am letzten Speicherpunkt wieder, welche in jedem einzelnen Raum gesetzt wurden. Der Grafikstil wirkt bunt und einladend, auch wenn bei PS4/XboxOne deutlich mehr an Leistung drin gewesen wäre.
Nach dem Prinzip „Gut geklaut ist besser als schlecht erfunden“ bedient sich Oceanhorn an allen Elemten die The Legend of Zelda so erfolgreich gemacht haben und dennoch merkt man die Limitierungen die einem ursprünglichen „Mobile Game“ leider auferlegt sind. Extrem einfacher Schwierigkeitsgrad, kurze Gesamtspielzeit (knappe 10 Stunden) und ein Gameplay, aus dem die Entwickler noch machen hätten können, reichen vielleicht für kurzweiliges Spielevergnügen aus, fallen in der Gesamtwertung aber leider durch. Zumindest wurde für die Konsolenversionen ein späteres DLC bereits integriert, welches eine weitere Insel und Angeln als Minispiel, welches ironischerweise schwieriger als das eigentliche Spiel ist, hinzugefügt.