Der Trend der Remastered-Trilogien ist auch bei Team Ninja angekommen, wodurch Fans von Ninja Gaiden nun Ninja Gaiden Sigma (2007), Ninja Gaiden Sigma 2 (2009), und Ninja Gaiden 3: Razor’s Edge (2012) in einer Packung inklusive aller Kostüm-DLCs serviert bekommen. Ob es einen Trip zurück in die glorreiche PS3 Hack-and-Slash-Ära wert ist, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.
Eine bunte und vor allem blutige Mischung
Für Fans der ursprünglichen Fassungen der beiden ersten Ableger Ninja Gaiden Black und das ursprüngliche Ninja Gaiden 2 haben wir schon einmal schlechte Neuigkeiten: Das Studio war nicht in der Lage diese Versionen neu aufzulegen. Aber laut den offiziellen Aussagen sieht Team Ninja die Sigma-Varianten als „finale Versionen“ der beiden Titel, auch wenn Fans vermutlich auch gerne die erwähnten Fassungen mit dabei gehabt hätten. Über den Schwierigkeitsgrad der einzelnen Ableger oder die actiongeladenen Kämpfe und Zwischensequenzen müssen wir wohl so viele Jahre nach den offiziellen Veröffentlichungen nicht sprechen, aber sehr wohl über die Performance der einzelnen neu aufgelegten Ableger. Wir haben uns beim Test für die PS4/PS5 Version entschieden, um auszutesten, wie groß der Sprung der einzelnen Spiele wirklich gegenüber ihren PS3-Originalen ist. Die erhöhte Auflösung und Bildwiederholungsrate bringt bei allen drei Teilen ein weitaus schärferes Gesamterlebnis, wobei hier Teil 1 und 2 am meisten überraschen. Ninja Gaiden 3: Razor’s Edge konnte bereits auf der PS3 nicht durchgängig überzeugen und auch jetzt in der Master Collection hat man leider nicht die Chance genutzt, die furchtbare Kameraführung sinnvoll zu überarbeiten. Wo in Teil 1 und 2 noch wirklich die einzelnen Kämpfe und Gegenspieler die Herausforderung darstellen, ist es in Teil 3 fast ausschließlich die Kameraführung. Dieser weitaus auf Action fokussierte Titel hat damals zwar mit einigen netten Zwischensequenzen und spannenden Bosskämpfen überzeugen können, ist aber jetzt in Retrospektive der schlechteste Teil in der Collection. Hier hätte man das Potenzial nutzen können, um Fans wirklich ein potenzielles Ninja Gaiden 4 schmackhaft zu machen.
Die Klingen des Ninja, jetzt mit mehr Politur
Ninja Gaiden Sigma 2 bleibt wohl das Highlight der Collection: Vor allem die verbesserten Ladezeiten und die soliden 60fps lassen oftmals vergessen, dass dieses Spiel über 10 Jahre alt ist. Vieles hält natürlich im Vergleich mit aktuellen Genre-Vertretern wie NieR: Automata oder Devil May Cry 5 nicht wirklich stand, dennoch bietet die Master Collection den besten Weg, um sich als Neueinsteiger mit der Serie vertraut zu machen und liefert genügend technische Upgrades, um eine solide Performance auf den aktuellen Konsolen und PC zu liefern, wobei man natürlich deutlich mehr aus jeden einzelnen Titel herausholen hätte können. Die nicht sinnvoll überarbeitete Kameraführung bleibt das größte Manko. Mit etwas veralteten Hintergrund-Texturen oder den furchtbaren Dialogen aus dem ersten Ableger werden auch Neueinsteiger heute noch leben können, aber die Kameraführung könnte kombiniert mit dem weiterhin unglaublich fordernden Schwierigkeitsgrad der Serie ein Hindernis bleiben.
Seit dem Day One Patch fehlt es keinem der drei Ableger an Gore und dem stylischen Abtrennen von diversen Gliedmaßen, und auch der Soundtrack kann weiterhin überzeugen. Auch wenn aktuelle Spiele aus dem Genre teilweise weitaus mehr Umfang und Action zu bieten haben, bleibt die Collection trotzdem ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Viele Spieler haben diese Juwelen einer längst vergangenen Ära verpasst und bekommen jetzt nochmals die Chance, einige der schwersten Spiele der letzten 10-15 Jahre nochmals in ihrer (fast) besten Form zu erleben. Trotz der Tatsache, dass ich bereits alle drei Teile auf der PS3 abgeschlossen habe, hab ich die erneuten Trips mit Ryu Hayabusa und seinen weiblichen Partnern wieder einmal sehr genossen.
Fazit
Die Ninja Gaiden Master Collection bietet solide Performance-Updates für einige der besten Hack-and-Slash-Ableger der PS3-Ära inklusive einiger DLCs, behebt aber leider nicht alle Probleme, die vor allem bei Ninja Gaiden 3 in der Kameraführung weiterhin erkennbar sind und hält sich auch ansonsten sehr minimalistisch in Bezug auf Verbesserungen. Es wäre wohl noch deutlich mehr mit dieser Sammlung möglich gewesen, aber dennoch bietet sie den besten Einstieg für Neulinge in die Welt von Ninja Gaiden.
Positiv
+ Beide Sigma-Ableger und zusätzlich Ninja Gaiden 3 in einer Sammlung
+ Solide Performance-Upgrades sind vor allem bei Teil 1 und 2 deutlich spürbar
+ Ninja Gaiden Sigma 2 ist überraschend gut gealtert und bietet immer noch ein grandioses Gameplay
Negativ
– Kameraführung vor allem in Ninja Gaiden 3 immer noch furchtbar umgesetzt
– Dialoge im ersten Ableger hätten ein deutliches Upgrade vertragen können
– Allgemein zu wenig Neuerungen, mit Ausnahme der notwendigsten Performance-Upgrades