Lords of the Fallen Gamescom Vorschau – Das neue, alte Soulslike meldet sich mit neuen Ansätzen zurück

Reboot? Sequel? CI Games bzw. HexWorks wollen die Marke wieder richtig aufleben lassen und verschmelzen hier einige Grenzen zwischen einem kompletten Neustart einer bekannten Marke und einer Fortsetzung aller Eigenheiten, die die besagte Marke ausgemacht haben. Wir konnten Lords of the Fallen fast zwei Stunden lang auf der Gamescom 2023 anspielen und haben uns danach noch ein wenig mit den Entwicklern hinter dem Spiel in einem ausführlichen Interview unterhalten.

Dark Fantasy und „die Lampe leuchtet“

Der neue Ableger spielt gute 1.000 Jahre nach den Ereignissen aus dem Original und will eine doch deutlich düstere Welt etablieren. Der Dämonengott Adyr spielt erneut eine große Rolle in der Geschichte und muss von euch, als Dark Crusader, erneut bezwungen werden. Das Spiel teilt sich in zwei parallel existierende Welten ein: Axiom, die Welt der Lebenden und Umbral, die Welt der Toten. Ihr könnt fast jederzeit im Spiel zwischen den beiden Welten wechseln und es sind einige Spielelemente damit verknüpft. Sei es, um Rätsel zu lösen, den Schild von Gegnern zu umgehen oder auch versteckte Schauplätze zu entdecken. Man bekommt bereits in den ersten Zwischensequenzen einen guten Eindruck, warum Adyr wieder auferstehen könnte und die unglaublich grotesken Schauplätze und Gegenspieler zu Beginn des Spiels bauen bereits sehr früh eine verlorene und trotlose Welt auf. Als einzige Hoffnung für die Menschheit präsentiert sich die Kirche von Orius: Anhänger des strahlenden Gottes, die Erzfeinde von Adyr, sehen sich gezwungen, die Macht der Laterne ihren stärksten Helden, den Dark Crusaders zu verleihen, um eine Chance zu haben, Adyr ein für alle Mal zu bezwingen.

Der Ansatz zur Geschichte ist zwar nicht neu für das Genre, aber die bisher gezeigten Schauplätze und Gegner müssen sich nicht hinter den Genregrößen, wie beispielsweise Bloodborne verstecken. Gerade durch die Integration von zwei verschiedenen Welten, ist jeder einzelne Schauplatz nochmals mit einer noch dunkleren Variante ausgestattet. Falls euch also im Spielverlauf mal eine verbrannte Wiese oder ein verlassenes Dorf zu langweilig ist, hat die Welt von Umbral sicher relativ schnell ein kleines Update – mit einem etwas stärkeren Hang zum Abstrakten -, zu bieten. Spielerisch ergibt sich noch ein neues Element durch die Laterne, in Kombination mit Umbral. Wenn euch ein Gegner bezwingt, habt ihr eine weitere Chance zu überleben, aber könnt, falls notwendig, durch den Einsatz von „Umbral Rift“ auch direkt auf dieses zweite Leben verzichten. Manche Gegner oder Bosskämpfe zwingen euch bereits in den ersten Stunden dazu, diese Fähigkeit zu nutzen, da sich beispielsweise sonst kein Schaden anrichten lässt.

Online Co-Op ist auch wieder enthalten, wobei natürlich in unserer Session noch keine Server online waren.

Umbral entpuppt sich als fast vollständig neue Spielwelt

Neben der düsteren Welt und den überarbeiteten Klassen und Gameplay ist das größte Highlight im Spiel sicherlich alles rund um den Einsatz eurer Laterne. Die Entwickler brechen damit einige Strukturen, die man aus anderen Soulslike-Spielen kennt, leicht auf und erweitern damit viele festgefahrene Bereiche innerhalb der Welt. Natürlich erfinden sie damit nicht das Rad neu, da in vielen Bereichen einfach zwingend der Wechsel ins Umbral notwendig ist, um in der Geschichte voran zu kommen, aber das Entdecken von alternativen Wegen, Speicherpunkten und versteckten Kisten bekommt dadurch einen weitaus besseren Erkundungsaspekt, als in anderen Titeln aus dem Genre. Man erhält beispielsweise „Vestige Seeds“ von Minibossen und muss dann an bestimmten Stellen ein Blumenbeet in Axiom erkennen, um damit dann einen Speicherpunkt einzupflanzen. Das klassische Lagerfeuer hat damit zumindest teilweise etwas ausgedient.

Wir haben uns zu Beginn für den Blackfeather Ranger entschieden.

Im Kampf selbst könnt ihr mit Soul Flay (LT+RT) die Gegner verlangsamen und ihnen ihre Seele aus dem Körper ziehen. Schaden direkt auf die Seele der Gegner erzeugt Withered Damage, wodurch ihr die Gegner leichter staggern könnt und auch beispielsweise eigene Front- und Backstab-Attacken durchführen könnt. Einzelne Gegner besitzen auch Parasiten, die im Umbral in ihrer Nähe sind und ihnen Extra-Buffs und mehr Schild geben. Diese könnt ihr per Soul Siphoning (LT+RB) zerstören! Wer allgemein mit dem originalen Lords of the Fallen von 2014 nichts anfangen konnte, wird die neuen Klassen und Gameplay-Mechaniken lieben. Der Fokus auf schwere Rüstungen und langsame Charaktere wurde komplett aufgebrochen und modernisiert. Magie und Distanzwaffen sind sehr nützlich, obwohl man als Feuermagier gerade am Anfang des Spiels etwas mehr Durchhaltevermögen beweisen muss; dafür hat man dann später im Spiel ein deutlich leichteres Leben vor sich! Der Titel spielt sich jetzt schon um Welten besser als sein Vorgänger und hat auch für Soulsborne-Veteranen in den ersten Stunden einige knackige Bosse parat.

HexWorks hat hier eigentlich alle Sorgen, die wir vorab hegten, beseitigen können: Die beiden Parallelwelten sehen großartig aus, die einzelnen Klassen spielen sich hervorragend und die verschiedenen Gameplay-Aspekte, die durch den Einsatz vom Umbral und der Laterne entstehen, sehen vielversprechend aus. Wir sind äußerst gespannt, was hier noch im finalen Spiel alles auf uns warten wird.

Lords of the Fallen erscheint am 13. Oktober 2023 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S.

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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