KAZÉ Anime Nights 2022 – One Piece Film: Red bei uns im spoilerfreien Review

Normalerweise bieten die ersten Zeilen unserer Artikel zu den KAZÉ Anime Nights 2022 stets einen Rückblick auf den jeweiligen Film. Von der Ersterscheinung, dem Autor bis hin zur Anime-Adaption. Diese Einleitung ersparen wir uns diesmal, denn mit One Piece beehrt uns im Oktober der wohl berühmteste Manga und Anime aller Zeiten. Das hätte sich wohl nicht einmal Schöpfer Eiichirō Oda beim Start in der Weekly Shōnen Jump im Jahr 1997 erträumt. Seitdem begeistern die Strohhutpiraten Fans auf der ganzen Welt, was sich auch auf der Kinoleinwand bemerkbar macht. So startet mit heutigem Datum der bereits 15te Film-Ableger der Reihe in deutschsprachigen Kinos. Ob One Piece Film: Red aber auch einen Besuch wert ist, verraten wir euch wie gewohnt in unserem spoilerfreien Review!

ONE PIECE FILM: RED

Ab dem 13. Oktober 2022 erobern Utas Gesang und die Piraten um Monkey D. Ruffy die Kinoleinwände in Österreich!

Filmlänge: 115 Minuten

Filminhalt: Eine allmächtige Stimme. Mit feuerroten Locken: Auf der Musikinsel Elegia gibt Prinzessin Uta, die beliebteste Gesangs-Diva der Welt, ihr erstes Live- Konzert! Die Strohhutbande, andere Piraten, die Marine und jede Menge Publikum wollen Utas “überirdische” Stimme erleben. Sie erscheint jedoch in einem ganz anderen Licht, als Ruffy die schockierende Tatsache enthüllt, dass sie die Tochter des Piraten-Kaisers Rothaar-Shanks ist! Was genau ist diese „neue Ära, in der alle glücklich sind“, von der Uta singt? Wird ihre Stimme ewiges Glück oder endlose Gefangenschaft hervorbringen?

Japanische Kinobesucher kamen bereits ab dem 6. August 2022 in den Genuss von One Piece: Red. Und dabei hat der Film nicht nur begeistert, sondern nebenbei auch zahlreiche Rekorde aufgestellt. Datiert mit dem Stand vom 10.Oktober gilt Red mit einem Einspielergebnis von 16,78 Milliarden Yen (118,6 Millionen Euro) als erfolgreichster Ableger der gesamten Reihe. Damit ist man zugleich auch der umsatzstärkste Film des Jahres 2022 in Japan, der 11. umsatzstärkste Film aller Zeiten in Japan und der 15. umsatzstärkste japanische Film aller Zeiten. Ihr seht also, eine Superlative jagt die nächste. Und eines vorweg: Dieser Erfolg ist nicht ganz unverdient!

Denn im Fokus des Films steht eine Figur, die Fans bereits seit dem ersten Kapitel kennen: Rothaar Shanks, seines Zeichen einer der vier Kaiser der Weltmeere und zugleich Mentor und Vorbild von Monkey D. Ruffy. Bis auf seiner Vergangenheit auf dem Schiff des Piratenkönigs ist über den Fan-Liebling aber dennoch wenig bekannt. Ein Umstand, der sich mit One Piece: Red ab sofort ändert. Doch bis zu seinem Auftritt erwartet Fans ein audiovisuelles Meisterwerk. Ganz große Anime-Kunst, die besonders während den Songs von Uta zu glänzen weiß. Die Musikstücke gehen allesamt ins Ohr und passen perfekt zum Geschehen. Die Gefahr in ein Musical abzudriften ist aber nicht gegeben, denn One Piece Red nimmt sich überraschend ernst. Hier steht Storytelling ganz klar im Vordergrund, allen voran aber auch ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. Hier dürfte man sich aber bewusst für Charaktere aus der zweiten oder dritten Reihe entschieden haben.

So bekommen Zuseher diesmal weitaus mehr von nicht weniger interessanten Figuren wie Charlotte Oven, Bartholomeo oder Bruno zu sehen. Aber auch Uta weiß sich ordentlich in Szene zu setzen und wirkt zu keinem Zeitpunkt wie ein Fremdkörper, sondern viel mehr wie eine vertraute und liebgewonnene Figur. Hier hat Schöpfer Eiichiro Oda hervorragende Arbeit geleistet. Zeitlich reiht sich der Film vor dem Wano-Arc ein, hat aber im großen Finale eine große Portion Fan-Service für Manga-Leser auf dem aktuellen Stand parat. Dabei glänzen nicht nur die Strohhutpiraten, sondern sämtliche Figuren aus dem gesamten Universum. Egal ob Marine, die Bande von Shanks oder verfeindete Piraten – man respektiert jeden einzelnen Charakter. Feine Details, die man in vergangenen Ablegern vermisst hat. So schafft es der Film, über die gesamte Laufzeit zu unterhalten. Langeweile ist hier Fehlanzeige, was nach dem viel gescholtenen Vorgänger Stampede den Zusehern ein höchst zufriedenstellendes Kinoerlebnis gewährt.

Fazit

One Piece Red hat in Japan zahlreiche Rekorde gebrochen und ist auf dem besten Weg, dies auch in Europa zu tun. Grund hierfür ist ein grandioser Mix aus Fanservice und Originalität. Dabei liegt der Fokus klar auf dem Storytelling, sich ständig wiederholende und ermüdende Action-Sequenzen werden diesmal ausgelassen.  Das alles wird natürlich in einem großen aber zugleich vorhersehbaren Finale dann nachgeholt und ausgiebig ausgekostet. Die Reise dahin ist aber spannend inszeniert, musikalisch großartig untermalt und weist hohe qualitative Animationskunst auf.

Dennoch ereilt Red letzten Endes dasselbe Schicksal, welches guten Vorgängern wie beispielsweise Strong World, Gold oder Z ebenfalls zum Verhängnis wurden: Man zählt nicht zum offiziellen Kanon der Geschichte. Ein Problem, welches so ziemlich alle großen Franchises haben. All die Dramatik, die Emotionen, die Tränen haben keinen Einfluss auf den Manga, welcher zugleich die Vorlage ist. Und das hinterlässt für eingefleischte Fans einen faden Beigeschmack. Aber wir wissen alle, dass Oda immer wieder für eine Überraschung gut ist, oder? 😉

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz

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