Final Fantasy VII Remake INTERmission DLC PS5 Review – „A materia girl, living in a materia world“

Besitzer einer PlayStation 5 und der PS5 Version von Final Fantasy VII Remake können seit dem 10. Juni 2021 auch den separaten INTERmission DLC um 19,99€ im PlayStation Store erwerben. Einzeln lässt sich der DLC rund um Ninja-Prinzessin Yuffie Kisaragi nicht erwerben, wodurch ihr um den Kauf von Final Fantasy VII Remake für die PS5 schwer herum kommt. Was euch alles im DLC erwartet und ob diese Zwischen-Episode wirklich eure Zeit wert ist, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.

Kurz und knackig

Nachdem ihr euch gute 20-40 Stunden mit dem Hauptspiel Final Fantasy VII Remake Intergrade beschäftigt habt, könnt ihr euch frisch in den neuen INTERmission DLC stürzen, mit einer neuen Protagonistin, netten Story-Einblicken und sogar einem „neuen“ Mini-Game (Fort Condor). Wer bereits damals das originale Final Fantasy VII gespielt hat, wird den Schritt verstehen, Yuffie Kisaragi langsam in die Welt von Final Fantasy VII Remake zu integrieren, da man sie im Original noch nicht so früh zu Gesicht bekommen hat. Neueinsteiger bekommen generell relativ wenig Hintergrundinformationen zu diesem vielseitigen Charakter serviert und werden eher ins kalte Wasser geworfen. Yuffie findet auf Ansuchen der Rebellengruppe Avalanche ihren Weg nach Midgar, verkleidet im Mogry-Kostüm und trifft dort relativ früh auf ihren neuen Partner Sonon Kusakabe, der euch in allen darauf folgenden Kämpfen zur Seite steht. Das umfasst auch schon euer gesamtes Team in den zwei Kapiteln, die sich über 5-7 Stunden an Spielzeit strecken. Der INTERmission DLC verschwendet nicht all zu viel Zeit mit den Vorstellungen der einzelnen Charaktere, da man hier davon ausgeht, dass jeder Spieler bereits das Hauptspiel abgeschlossen hat.

Keine Weiterentwicklung in Sachen Gameplay

Durch den stark reduzierten Umfang der Zwischen-Episode leiden auch einige spielerische Elemente. Das erste Kapitel beschränkt sich fast ausschließlich auf ein bereits bekanntes Gebiet in den Slums von Midgar und der zweite Part zieht euch durch recht generische Schlauch-Level in einer Fabrik und im Hauptquartier von Shinra. Der Mix aus altbekannten Bereichen und neuen spielerischen Elementen ist zwar gut gemeint, aber wenn man sich wieder durch die selben Industriegebiete und Komplexe kämpft und dabei gerade einmal ein paar Kisten serviert bekommt, die man jetzt aufgrund von Yuffies Fähigkeiten auch aus der Distanz zerstören kann, ist das leider zu wenig. Ihre Agilität und Fertigkeiten sind im DLC eher mühsam in Szene gesetzt. Leitern hochklettern oder über Abhänge springen ist man aus dem Hauptspiel dann doch bereits etwas Leid, auch wenn Yuffie dabei natürlich sehr stylisch aussieht. Natürlich handelt es sich hier nur um einen kleineren DLC, aber man hätte hier mit dem Grundgerüst des Hauptspiels weitaus mehr herausholen können.

Fort Condor Matches mit den Einwohnern und das Sammeln von Flyern bleiben die einzigen Nebenaufgaben in den Slums.

Allgemein zieht sich eine sehr klare rote Linie durch alle Inhalte von INTERmission: Alles was euch aus dem Hauptspiel bekannt ist, kommt in einer stark reduzierten Form kurz Mal vor, was die leichte Eintönigkeit der Inhalte deutlich unterstreicht. Die kurzen Anspielungen auf Yuffies Vergangenheit und Herkunft sind zwar für Veteranen nett, aber gesamt macht der DLC viel zu wenig neu, um einen Kauf zu rechtfertigen. Auch wenn man sich das Gameplay genauer ansieht, bekommt Yuffie ein sehr eingeschränktes Arsenal zur Verfügung gestellt und muss hauptsächlich in Synergie mit ihrem Partner Sonon ein paar nette Tricks herausholen. Durch das Drücken von L2 geht ihr in den Synergie-Modus mit Sonon und könnt dadurch weitaus stärkere Varianten eurer Fähigkeiten aktivieren und zusätzlich eine etwas merkwürdig aussehende Welle an Angriffen der beiden Protagonisten auf den Gegnern nieder regnen lassen. Im Gegensatz zum Hauptspiel wirken hier einige Bereiche nicht ganz durchdacht und erzeugen im Kampf dann oftmals optische Bugs und Glitches. Die Materia-Upgrades und neuen Waffen sind 1:1 vom Hauptspiel übernommen. Auch hier werdet ihr wenig Überraschungen finden, was euch Tutorials und umfangreiche Erklärungen erspart, aber wenig zur Spieltiefe des DLCs beiträgt.

Das Verwalten eurer Materia und Ausrüstung wurde zum Hauptspiel nicht verändert.

Der Sound passt

Technisch kann man sowohl dem Hauptspiel als auch dem neuen DLC wenig vorwerfen. Bis auf die erwähnten optischen Ungereimtheiten im Kampf, sieht das Spiel einfach umwerfend aus und bietet in der PS5-Version unglaublich schnelle Ladezeiten. Zwischensequenzen lassen sich großteils einfach im nächsten Durchlauf überspringen und jedes neue Laden der einzelnen Spielstände wirft euch quasi sofort zurück in Spiel. Die Ladezeiten sind hier kaum spürbar, was vor allem alle begeistern wird, die bisher nur die PS4-Version von Final Fantasy VII Remake gewohnt waren. Der Soundtrack und allgemein das Sound-Design von INTERmission steht dem Hauptspiel um nichts nach. Der Mix aus Metal/Rock Tracks und sehr experimentellen Jazz-Elementen erinnert oftmals an Cowboy Bebop und andere Anime-Größen aus dieser Ära. Die wiederholenden Zwischenmeldungen der Charaktere im Kampf sind auch im DLC erhalten geblieben, aber zumindest die Dialoge der Hauptcharaktere wirken ein wenig seriöser als noch im Hauptspiel und bieten auch ein paar amüsante Situationen. Vor allem den Charakter von Yuffie hat man sehr gut getroffen und setzt sie im gesamten DLC über sehr gut in Szene.

Final Fantasy 7 Remake Yuffie DLC
Ihr startet den DLC per R2-Taste über das Hauptmenü und könnt als Besitzer der PS4-Version wie üblich über das Hauptspiel euren Spielstand zur PS5-Version übertragen.

Fazit

Final Fantasy VII Remake INTERmission bringt einen kurzen Einblick in die Welt von Yuffie Kisaragi, den sich aber ein Großteil der Spieler sparen kann. Die wenigen Neuerungen zum Hauptspiel und der wirklich sehr generische und kurze Trip durch Midgar machen es schwer, den DLC zu empfehlen, auch wenn man technisch wenig am Spiel bemängeln kann.

Positiv

+ Stark reduzierte Ladezeiten und eine großartige technische Leistung auf der PS5

+ Soundtrack überzeugt über die gesamte Spielzeit

+ Ein sehr kurzer Einblick darauf, was uns im nächsten Kapitel erwarten wird

Negativ

– Sehr kurz ausgefallen, trotz der erneuten Verwendung von so gut wie allen Elementen aus dem Hauptspiel

– Schauplätze, Nebenaufgaben und NPCs überzeugen leider zu wenig

– Yuffie ist mit zu generischen Elementen in Spiel ausgestattet, wodurch viel Potenzial verloren geht

– Kaum relevante Gameplay-Neuerungen

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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