Armored Core VI: Fires of Rubicon Vorschau – So bringt man eine Serie wieder ins Rampenlicht

Nach 13 Hauptspielen, 7 Spin-Offs und 3 Remastered Re-Releases bringt FromSoftware in 2023 endlich wieder einen neuen Armored Core-Ableger heraus. Seit der letzten Veröffentlichung von Armored Core: Verdict Day in 2013, waren Soulsborne-Ableger die Priorität des Studios und die Serie geriet langsam auch ein wenig in Vergessenheit. Wir durften exklusiv bereits das erste Kapitel von Armored Core VI: Fires of Rubicon direkt bei Bandai Namco in Frankfurt durchspielen und können euch hier in der Vorschau erste Eindrücke und jede Menge neues Gameplay-Material liefern.

Unpersönlicher Einstieg mit vielen offenen Fragen

Als Mech Pilot C4-621 werdet ihr in der ersten Mission Illegal Entry auf den Planeten Rubicon 3 abgesetzt, um zuerst einmal eine legale Söldner-Lizenz zu ergattern. Nach einem kurzen Tutorial endet die Mission in einem spannenden Bosskampf gegen einen Helikopter, wodurch ihr eure erste Kennung erhaltet. Die Geschichte dreht sich dieses Mal um die Ressource „Coral“, die vom Planeten Rubicon extrahiert wird. In den ersten Zwischensequenzen wird angedeutet, dass durch ein katastrophales Ereignis mit dem Titel „Fires of Ibris“ der gesamte Planet verwüstet wurde und dadurch die Chance auf Coral verloren war. Trotz der aussichtslosen Lage werdet ihr auf diversen Missionen damit beauftragt, den Planeten zu erkunden und als Söldner dürftet ihr schließlich auch nicht an einen fixen Auftraggeber gebunden sein. Die für uns verfügbaren Missionen in Kapitel 1 umfassten sieben Trainingsmissionen, drei Arena-Missionen und elf Hauptmissionen. Der Aufbau ist hier eigentlich relativ unverändert zu früheren Ablegern der Serie. Ihr könnt direkt der Story folgen, mit kurzen Aufklärungsmissionen oder Zwischenaufträgen wie „Zerstöre alle Gegner auf der Karte“ oder ihr absolviert jede einzelne zusätzliche Trainingsmission und Arenakampf. Empfehlenswert ist zweiteres, da ihr für alles Credits und/oder spezielle Teile für euren Mech als Belohnung erhaltet.

Trainingsmissionen Armored Core 6

Wer die anderen Spiele des Studios kennt, wird den kryptischen Aufbau der Handlung und den fehlenden roten Faden gewohnt sein. Armored Core arbeitet hier im Gegensatz zu beispielsweise Dark Souls rein mit Mission-Briefings. Entweder innerhalb der Mission, oder als Dialog vor dem Auftrag erhaltet ihr kleine Story-Schnipsel und seid in der Mission selbst nur damit beschäftigt, alle Gegner zu vernichten oder die Auftragsziele abzuschließen. Hauptmissionen arbeiten hier zwar wie gewohnt mit sehr aufwendig produzierten Zwischensequenzen, aber ansonsten müsst ihr genau auf jeden Dialog mit Walter und anderen Partnern achten. Was Armored Core stark zu Soulsborne-Spielen unterscheidet ist, neben den neuen spielerischen Ebenen, auch der Weltenaufbau: Durch die Missionsstruktur werdet ihr oft in sehr ähnliche Szenarien geworfen und auch wenn es sich wieder um ein sehr düsteres und trostloses Setting handelt, fokussiert sich Armored Core eher auf die spielerischen Aspekte innerhalb der Schauplätze, als euch epische Schlachtfelder zu servieren. Falls ihr also genauso detailreiche ästhetische Aspekte in Armored Core wie in Elden Ring erwartet, könntet ihr ein wenig enttäuscht werden. Gerade der nächste Sprung von mehr Vertikalität wie in Sekiro: Shadows Die Twice oder auch Elden Ring zu omnidirektionalen Kämpfen lässt wunderschöne Landschaften, beziehungsweise mehr detailreichen Arenen, auf der Strecke liegen. Ich möchte damit nicht sagen, dass Armored Core VI schlecht aussieht, aber der Fokus liegt hier definitiv auf sehr umfangreiche und vor allem schnelle Kampfsituationen, die präzise Manöver erfordern.

Strider Bosskampf Armored Core 6

Nach dem Abschluss des ersten Kapitels steigt ihr von Rang F zu E auf. Nachdem man klassisch für die Serie erwarten kann, dass es sich weiter streckt bis Rang A/S, dürfte der Schwierigkeitsgrad im späteren Spielverlauf noch deutlich steigen sowie mehr Anpassungsmöglichkeiten für euren Mech bieten. Alle verfügbaren Missionen haben gute 2-3 Stunden an Spielzeit geliefert, aber man kann hier noch nicht einschätzen, was das restliche Spiel alles zu bieten hat. Da schon im ersten Kapitel 4 große Bosskämpfe vorhanden waren, sind wir schon immens gespannt auf die finale Version des Titels. Der einzig spielerische mühsame Part war ein langwieriger Bosskampf gegen STRIDER. Hier musste man sich von Teil zu Teil mit reduzierter Boost-Energie manövrieren und hatte, außer einem generischen Laserstrahl vom Gegner, keinerlei Gegenwehr. Es sieht natürlich recht episch aus, aber passt absolut nicht zum dynamischen Gameplay, welches der Titel sonst zu bieten hat.

Garage und Mechpersonalisierung weiterhin der größte Fokus

Selbst wenn man sich als Soulsborne-Veteran an das sehr spezielle Energie-Management von Armored Core gewöhnt hat, bleibt ein großer Unterschied, der die Serie ausmacht, erhalten: die Personalisierung eures Mechs! Im Gegensatz zu gewohnten Klassen passt ihr euren Mech nämlich individuell an. Nicht nur optisch pro einzelnen Teil, sondern auch um jeden einzelnen Aspekt im Gameplay zu verändern. Beide Schulterstücke sind eigene Waffen und kombinieren mit den vorderen Schulterknöpfen die vier verfügbaren Waffenslots. Ihr habt hier bereits im ersten Kapitel die komplette Freiheit, euch euren eigenen Spielstil zu ermöglichen. Ein Schild auf einer Hand, Panzerbeine für mehr AP, doppelte Raketenwerfer auf den Schultern und vieles mehr. Wir haben in unserem Gameplay-Video verschiedenste Builds für euch getestet, um die Unterschiede aufzuzeigen, wie einzelne Missionen bereits im ersten Kapitel anders gespielt werden können. Über den AC-Test könnt ihr in einem eigenen Testszenario jederzeit vor einer Mission euren gebauten Mech austesten. Für echte Kampfszenarios empfehlen sich aber reguläre Missionen, da die Anpassungsmöglichkeiten im Tutorial oder den Tests etwas eingeschränkt sind.

Farbauswahl Armored Core 6

Die wichtigsten Faktoren sind definitiv das Gewicht eures Mechs und die EN-Kapazität (Generatoren und die Wahl eurer Beine sind hier entscheidend). Bereits im ersten Kapitel erfordern manche Bosse das ständige Fliegen über ihre Köpfen und da nur limitiert Energie zur Verfügung steht, macht ihr euch damit den Kampf dann selbst schwer. Ihr habt auch (zumindest im ersten Kapitel) eine limitierte Anzahl an Heilmitteln und Munition. Ob das später anders lösbar ist, können wir aktuell nicht sagen. Wie auch schon in Soulsborne-Ablegern bewiesen, weiß das Studio wie man faire Schwierigkeitsgrade schafft. Vor jedem großen Boss habt ihr Checkpoints zur Verfügung und könnt zumindest bereits gekaufte Teile noch vor dem Kampf austauschen. Neue zu kaufen bzw. verkaufen geht allerdings nur vor jeder der Missionen. Die bisherigen Gegner hatten weitaus weniger dynamische Bewegungsabläufe, als man es von Elden Ring und Co. gewohnt ist, also sind die Lösungen, sie zu besiegen, relativ schnell erlernbar. Notfalls lohnt es sich immer einen Blick in die Garage zu werfen, da euch das Verkaufen von Teilen 1:1 denselben Einkaufspreis zurückbringt. So kann man hier sehr schnell und flexibel neue Builds austesten!

Armored Core 6 Shop

Armored Core VI: Fires of Rubicon liefert einen großartigen ersten Eindruck ab. Durch Unmengen an Tutorials kann man sehr schnell in die, anfangs ungewohnten, Kampfsysteme hineinschnuppern und nach wenigen Stunden sind zumindest Spieleveteranen schnell im Spiel drinnen. Die Flexibilität durch die verschiedenen Einzelteile und Parameter pro Teil erlauben jetzt schon immens viel Potenzial für spezielle Builds. FromSoftware beweist hier wieder einmal mit Bravur, dass sie selbst eine Serie, die 1997 ihre Anfänge hatte und seit gut zehn Jahren keinen neuen Teil hervorgebracht hat, mit einem neuen Ableger auf Anhieb wieder Leben einhauchen können. Es bleibt natürlich offen, wie viel das restliche Spiel noch zu bieten hat und vor allem, ob sich die Geschichte noch stark weiterentwickelt, aber gerade bei diesem Studio sind wir ausnahmsweise wieder einmal sehr optimistisch eingestellt.

Armored Core 6 Image Editor Screenshot PS5

Armored Core VI: Fires of Rubicon erscheint am 25. August für PlayStation 4, PlayStation 5, Windows, Xbox One und Xbox Series X/S. Hier könnt ihr den Titel bereits vorbestellen.

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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