Eigentlich sollte es wieder das große Jahr der Electronic Entertainment Expo (E3) werden. Die größte Videospielmesse der Welt will nach jahrelanger Corona-Pause ihre Pforten im Los Angeles Convention Center öffnen und an den Glanz vergangener Zeiten anknüpfen. Die Rechnung wurde dabei ohne Microsoft, Sony und Nintendo gemacht: Sie werden heuer offenbar nicht mit Ständen bei der Messe vertreten sein.
Wie IGN aus zuverlässigen Quellen erfahren haben soll, seien mehrere Unternehmen der Branche über das Management der Messe „frustriert“ und würden sich daher von einer Teilnahme distanzieren. Die Probleme mit den Messeveranstaltern bestehen aber nicht erst seit kurzem: Sony und Microsoft haben ihre Teilnahme in vergangenen Jahren schon ausgesetzt. Dass für das heurige Comeback der E3 alle drei großen Konsolenhersteller fehlen werden, ist für die Veranstalter zweifellos ein herber Dämpfer.
Auch wenn dies das endgültige Aus für die E3 bedeuten könnte, hat sich dieser Kurs schon seit einiger Zeit abgezeichnet. Nintendo hat schon vor zehn Jahren aufgehört, große E3-Pressekonferenzen abzuhalten (obwohl das Unternehmen bei der letzten Live-Show 2019 auf der Ausstellungsfläche präsent war), und Microsoft und Bethesda sind kürzlich dazu übergegangen, neben den E3-Feierlichkeiten ihre eigenen Präsentationen abzuhalten. Auch Sony beehrt die E3 schon seit Jahren nicht mehr. Microsoft wird zwar nicht an offiziellen E3-Veranstaltungen teilnehmen, aber Chef Phil Spencer sagt, dass die Xbox wie in den letzten Jahren auch im Jahr 2023 parallel zur E3 etwas unternehmen wird, damit alle Presse- und Branchenvertreter, die in der Stadt sind, auch bei der E3 dabei sein können. Es ist nicht bekannt, was Nintendo und Sony anstelle der E3 veranstalten werden – falls überhaupt etwas geplant ist -, aber Geoff Keighleys konkurrierendes Summer Games Fest wird ungefähr zur gleichen Zeit stattfinden.