Auch heuer haben wir uns in die Messe Wien gewagt, um euch ein paar Vorort-Eindrücke der Vienna Comic Con mitbringen zu können. Zudem konnten wir einige Interviewslots ergattern, was insbesondere die One Piece Fans unter euch freuen dürfte. Unter anderem standen uns Schauspieler Craig Fairbrass (Call of Duty, One Piece, Chef Zeff), Synchronsprecher Daniel Schlauch (die deutsche Stimme von Monkey D. Luffy aus One Piece), Berufswikinger Julian Seager (Vikings, Assassin’s Creed Valhalla), Schauspielerin Claudia Christian (Babylon 5, Fallout 4/76) und Vincent Regan (One Piece Garp) Rede und Antwort. Alle Interviews findet ihr auf unserem Youtube Channel!
Die üblichen Verdächtigen
Pünktlich zur Eröffnung am Samstag um 10 Uhr war schon eine Schlange vom Eingang bis zur U-Bahn und der Andrang war groß. Die Organisation der Schlangen und das Umleiten zu verschiedenen Eingängen in die Hallen war zwar eher suboptimal, aber alles in allem wurde die Schlange in gutem Tempo abgearbeitet. Direkt beim Eingang hat sich Nintendo strategisch günstig platziert und mit ihren derzeit aktuellsten Titeln zum Spielen eingeladen. Daneben hat es sich die österreichische Post bequem gemacht, um ihr Crypto Stamp Produkt zu bewerben. Den NFT Hype haben sie damit aber definitiv schon verpasst. Einen größeren Sammelhype gab es aber direkt dahinter mit Ravensburger, die einen Disney’s Lorcana Stand aufgebaut hatten.
Auch eine (leider sehr kleine) Indie Gaming Area war dabei. Dort haben wir uns unter anderem eine frühe Version eines sehr unaufgeregten Puzzlespiels namens Walk the Frog angesehen, welches in Eigenregie vom Gleichnamigen Entwickler über Steam vertrieben wird. Die kurze Demo mit Plausch mit einem der Entwickler war eine nette Entspannung, neben all dem üblichen Convention Trubel. Ansonsten gab es zum Zocken noch einen Retro Bereich mit übergroßem NES Controller, Donkey Konga und sogar einem PS2 Eye Toy Setup.
Auch die E-Sports Area bot einige Möglichkeiten zum Spielen. Neben dem Super Smash Brothers Turnier, war auch das Virtual Dojo Vienna mit Tekken und Street Fighter Stations sowie zugehörigen Turnieren vertreten. Alle diese Bereiche waren den gesamten Samstag über gut besucht. Nur die Job Area, mit Ausstellern wie der Polizei oder auch den Wiener Stadtwerken, hat es auch dieses Jahr nicht geschafft die Besucherströme zu sich zu lenken und wirkten daher etwas deplatziert.
Geld loswerden Speedrun Edition
Wer genug gezockt hatte oder gerade keinem der Vorträge/keiner der Shows auf der Content Creator, Show oder Panel Stage folgen wollte, der konnte in der zweiten Halle dem Konsum frönen. Unzählige Händler und natürlich die Artist Alley mit selbstständigen Künstlern luden dazu ein Videospiele, Plüschtiere, Bekleidung, Artworks, Schmuck und noch vieles mehr zu kaufen. Die Preise, die dabei aufgerufen werden, sind aber teilweise nicht von dieser Welt und es gilt gut zu vergleichen und das ein oder andere Mal auch nachzuverhandeln. Ein unübersehbarer Trend vieler Händler, der sich weiterhin hartnäckig hält, sind die Mystery Taschen/Boxen, bei denen nicht bekannt ist, was denn nun genau darin ist. Wem diese Form von Glücksspiel liegt, hatte viele Stände zur Verfügung in denen solche Pakete verfügbar waren.
Keine Überraschungen gab es dagegen bei den Stargästen. Die waren natürlich von vornherein bekannt. Dieses Jahr gab es wieder eine bunte Mischung aus den Bereichen Film, Fernsehen, Streaming Plattformen und Cosplay. Neben den Eingangs erwähnten Sternchen, waren weiterhin auch Police Academy Star Michael Winslow, die erste weibliche Stormtrooperin Samantha Alleyne, Comic Zeichner Frank Cho oder die Streamer von DoktorFroid vor Ort. Der unglaubliche Ansturm des letzten Jahres, den hauptsächlich Jonathan Frakes verursacht hatte, hat sich diesmal aber nicht wiederholt.
Viel zu sehen, viel zu tun, aber keine großen Neuerungen
Für den Autor ist das eigentliche Highlight aber wie auf jeder Convention die Kreativität der Cosplayer, die sich unter den Besuchern tummeln. Egal, ob Ranni die Hexe, Deadpool, Ringgeister oder Homelander, es gab aus allen Bereichen der Nerdkultur Cosplays zu sehen. Dabei waren teilweise technisch sehr aufwändige Kostüme/Gerätschaften dabei. Zum Beispiel fuhr eine Wind Waker Link Cosplayerin in ihrem Drachenboot durch die Hallen und eine Gruppe von Five Nights at Freddy’s Cosplayern hatten sogar steuerbare, bewegliche Augen/Augenbrauen an ihrem Kostüm in Petto.
Nichtsdestotrotz muss man aber als Fazit ziehen, dass die Convention sich nicht wirklich weiterentwickelt und mehr vom Gleichen geboten wird. Wenn dann im Vergleich zum letzten Jahr zusätzlich noch ein Megastar wie Jonathan Frakes fehlt, hinterlässt das ein leicht leeres Gefühl. Trotzdem hatten wir Spaß und die Atmosphäre unter den Besuchern schien ebenfalls sehr positiv. Wir hoffen auf Neuerungen und mehr Abwechslung im nächsten Jahr.