Verantwortliche für Pokémon-Leaks müssen nun $150.000 Schadenersatz zahlen

Im Jahr 2019 verklagte The Pokémon Company einige Leute wegen einer Reihe von Leaks, die Informationen über Pokémon Sword & Shield vor der Veröffentlichung des Spiels enthüllten. Der Fall ist nun abgeschlossen und die Angeklagten müssen zahlen. Wer sich nicht an den Fall erinnern, es ging hoch her: Um die Verantwortlichen für die Leaks ausfindig zu machen – die in Form von Fotos aus dem Strategy-Guide des Spiels kamen – beauftragte The Pokémon Company eine externe Firma, die auf „Online-Forensik“ spezialisiert ist, um ihnen zu helfen, die Schuldigen über Discord, Reddit und 4chan zu finden. Noch überraschender ist allerdings der Fakt, dass es überhaupt zu den Leaks kommen konnte, den die Sicherheitsvorkehrungen waren immens hoch:

Zum Beispiel führte TPCi Background-Checks bei Mitarbeitern durch, speicherte Spielinhaltsdateien auf abgesicherten Computern, beschränkte den Zugriff der Spielarbeitsdateien auf eine begrenzte Anzahl von Personen (die nur durch Eingabe eines Benutzernamens und Passworts Zugriff auf Dateien erhalten konnten), erlaubte diesen Personen, das Übertragen der Spieldateien nur mit abgesicherten Methoden, verwendete digitale Maßnahmen, um Dateien zu verfolgen und zu markieren, um unbefugten Zugriff zu verhindern, und erforderte, dass Benutzer mit Zugriff auf Spieldateien Geheimhaltungsvereinbarungen unterzeichnen …

… Physische Kopien des Strategieleitfadens werden an sicheren Orten unter Planen aufbewahrt, und Personen mit Zugang zu den gedruckten Leitfäden ist es nicht gestattet, Mobiltelefone oder Kameras in die Bereiche mitzunehmen, in denen die Strategieleitfäden aufbewahrt werden.

Und trotz alledem kam es noch immer zu den Leaks! Wie Polygon berichtet, ist der Fall jedenfalls abgeschlossen, weil sich die beiden der Leaks beschuldigten Männer – David Maisonave, ein Mitarbeiter der Druckerei, und sein Freund Bryan Cruz, der die Bilder ins Internet hochgeladen hat – zugestimmt haben, The Pokémon Company die hohe Summe von jeweils 150.000 US-Dollar, zusammen mit den Anwaltskosten zu bezahlen. Keine Privatperson kann solch einen Geldbetrag einfach aus der Tasche ziehen – es ist quasi der finanzielle Ruin, den man für das Durchsickern eines Videospiels eingehen muss! Und das ist nur der Betrag, auf den sich die Parteien vor Gericht geeinigt haben und nicht die Strafe, die sie bekommen hätten, wenn beide für schuldig befunden wären. Aber Nintendo ist ein Unternehmen, das eben dafür bekannt ist, absolut niemandem etwas durchgehen zu lassen, also sollten wir auch kein Mitleid von The Pokémon Company erwarten.

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Written by: Julian Bieder

Retro-Zocker, RPG-Allrounder und eifriger Trophäenjäger

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