Travis Strikes Again: No More Heroes Review – Das volle Paket an Suda 51 mit einer kleinen Prise Nostalgie

Suda 51 alias Gōichi Suda ist kein gewöhnlicher Spiele Designer. Mit einem breit gefächerten Repertoire an Spielen über die letzten Jahre hat sich der Herr aus Nagano im Westen einen Namen unter Hardcore Gamern machen können. Mit Titeln wie Shadows of the Damned, Lollipop Chainsaw, Killer is Dead oder eben No More Heroes beweist er immer wieder aufs Neue seine Liebe für Metal und obskure Charaktere inklusive der passenden Hintergrundgeschichte. Warum Travis Strikes Again: No More Heroes eher eine ein Nostalgie Trip durch seine Werke und Lieblingstitel ist und was ihr generell von dem Nintendo Switch Exklusivtitel erwarten dürft, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.

Exklusives Gameplay findet ihr bereits auf unserem Youtube Channel.

Ein Spiel, in einem Spiel, in einem Spiel.

Mehrere Jahre nach dem Ende von No More Heroes 2: Desperate Struggle (Wii) hat Travis es sich zusammen mit seiner Katze Jeane in einem Wohnwagen im Süden der USA bequem gemacht. Der Wohnwagen dient nach dem abschließen des ersten „Minispiels“ als euer Hub. Travis Touchdown ist weiterhin der charmante Protagonist wie man ihn aus den Hauptspielen kennt und zockt in seiner Freizeit natürlich sehr gerne Videospiele. Wie der Trailer zum Spiel bereits verrät, werdet ihr in eine Videospielkonsole inklusive eurem potenziellen Co-Op Partner Bad Man gezogen. Hier warten jede Menge Anspielungen auf Videospiel-Klassiker und einige Überraschungen für Fans von den Werken von Suda 51 auf euch. Nach jedem abgeschlossen Level geht es wieder zurück zum Wohnwagen, wo ihr im Stil eines Visual Novels (Die ersten Spiele von Gōichi Suda) eine begleitende Geschichte erzählt bekommen. Wer jetzt bereits Angst bekommt vor Unmengen an Text: Suda 51 ist sich hier der Abneigung einiger Gamer von solchen Spielen bewusst und baut hin und wieder ein paar amüsante Anspielungen dazu mit in die für ein Visual Novel relativ knackig gehaltenen Textpassagen.

Der Humor von Gōichi Suda zieht sich weiterhin durch all seine Werke.

Das ein Spiel natürlich nicht nur aus dem „sich selbst auf den Arm nehmen“ bestehen kann weiß der gute Herr natürlich auch, deshalb gibt es wieder einige verrückte Schauplätze zum Entdecken, T-Shirts zu erfolgreichen Indie Games zum freischalten und jede Menge durchgeknallte Action. Als Gegner müsst ihr es passend zum Setting mit diversen Bugs aufnehmen. Das Gegner-Design ist hier im Gegensatz zu den bisherigen Titeln des Studios eher unspektakulär ausgefallen. Auch das Gameplay bietet bis auf wenige Fähigkeiten-Chips die über die einzelnen Welten verteilt sind relativ wenig Abwechslung. Dafür bietet der Titel fast komplett durchgängig die Möglichkeit alle Level im Co-Op durchzuspielen. Vor allem die Möglichkeit ständig den Co-Op Partner hinauszuwerfen und später wieder beitreten zu lassen, ergänzt sich mit den portablen Fähigkeiten der Nintendo Switch ideal.

Immer diese Bugs.

Passend zum Thema Bugs gab es leider in unseren Spieldurchläufen einige Schnitzer. Framerate-Einbrüche und komplette Aussetzer des Spiels die einen Neustart erfordert haben, sind leider doch mehrmals aufgekommen. Die humorvollen Einlagen von Travis und seinen Gegenspielern machen aber zumindest die verteilten technischen Schnitzer wieder sehr gut weg. Generell zielt Travis Strikes Again: No More Heroes eher auf Spieler ab die etwas mit dem Humor und abstrakten Ideen von Gōichi Suda bzw. Grasshopper Manufacture etwas anfangen können. Durch die unzähligen Anspielungen auf andere Indie Games und den eigenen Werken des Studios ist der Titel dadurch nur bedingt zum Empfehlen. Wer Furi, Dead Cells, Hotline Miami oder auch Mother Russia Bleeds nicht gespielt hat und mit den Titeln des Studios wenig anfangen kann, wird hier dem Titel bis auf das Erlebnis von einem simplen Co-Op Hack and Slay Ableger wenig abgewinnen können. Für den Rest ist es wohl das ideale Paket um vergangenen Indie Perlen Tribut zu zollen und vor allem die Werke des markanten Game Designer aus Japan wertzuschätzen.

Auch das Studio selbst ist sich der Nische bewusst in der sich ihre Werke befinden.

Trotz der simplen Gameplay Mechaniken bietet der Titel für einen 30€ Startpreis ausreichend an Content für einige Stunden alleine oder im Co-Op mit Freunden. Die einzelnen Levels unterscheiden sich bis auf wiederholende Gegner-Wellen komplett und liefern laufend gelungene Elemente aus der eigentlich schon sehr umfangreichen Videospielgeschichte der letzten Jahrzehnte. Fans von Gimmicks dürfen sich auch auf amüsante Checkpoints, Energieversorger und Joy Con Nutzungen freuen.

Travis Strikes Again: No More Heroes erscheint am 18.01.2019 exklusiv für die Nintendo Switch.

Fazit

Wie so viele Projekte von Grasshopper Manufacture/Suda 51 bleibt auch hier zu sagen: Liebe es oder hasse es. Fans der Vorgänger bekommen hier alles geliefert was man sich wünschen könnte. Für Neueinsteiger bleibt es trotz einem unspektakulären Gegner-Design und technischen Schnitzern ein ordentliches Hack and Slay Co-Op Erlebnis.

Positiv

+ Großartiges Paket für Suda 51 und Indie Fans

+ Durchgehend gelungener Humor

+ Abwechlungsreiches Level-Design

Negativ

– Unspektakuläres Gegner-Design

– Framerate-Einbrüche und Abstürze in diversen Levels

– Wenig Gameplay Vielfalt/Fehlender Anreiz für Quereinsteiger

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer