Transference Review – Ein missglücktes Experiment

Der Psycho Thriller Transference von SpectreVision und Ubisoft Montreal hat es nun endlich auf die PS4 (PSVR) und PC (Oculus Rift/HTC Vive) geschafft. Nach einigen kurzen Messe-Demos, konnten wir nun auch die finale Version des Titels testen und verraten euch im Review ob der Titel eure Zeit und Geld wert ist.

Auch ohne VR Headset spielbar

Vielleicht für einige überraschend: Transference lässt sich auch komplett ohne VR Headset durchspielen. Die Immersion geht dadurch natürlich leicht verloren, aber falls jemand von euch Probleme mit VR Headsets hat (Motion Sickness) oder keines besitzt, kann er den Titel ohne Probleme komplett auch regulär auf der Konsole oder PC durchspielen. In Transference befindet ihr euch in einer digitale Nachbildung eines Gedächtnisses und müsst innerhalb eines Hauses aus der Sicht von den darin lebenden Familienmitgliedern Rätsel lösen und Dokumente finden um die Ereignisse zu verstehen die dazu geführt haben. Also eigentlich ein Setting was bereits einige Filme und Spiele in Angriff genommen haben (Soma als bestes Beispiel). Viel zum entschlüsseln oder herausfinden gibt es aber dann leider nicht in den 1-2 Stunden an Spielzeit die noch etwas mit versteckten Live-Action Videoaufnahmen gestreckt werden. Auch die bisher eigentlich ganz gut präsentierten Gefahren/Bedrohungen für den Spieler sind eigentlich im finalen Spiel nicht enthalten. Bei den diversen Aufgaben und Rätseln in Transference die man eigentlich auf einer Hand abzählen kann wir man sehr selten gefordert bzw. vom Spiel unter Druck gesetzt. Ein Horror-Faktor bzw. etwas übernatürlich wird es zwar hin und wieder beim wechseln zwischen den Perspektiven aber außer einer leicht abstrakten Umgebung bietet hier das Spiel einfach zu wenig um euch selbst in VR einzufangen.

Transference Screenshot Review

Spielerisch ist man durch die Tatsache, dass es sich hier um ein VR Game handelt sehr beschränkt. Ihr könnt euch nur mit den Analog Sticks ducken um bestimmte Gegenstände zu erreichen und sonst nur mit der X-Taste eine Aktion bestätigen. Verteilte Rätsel erfordern noch eine Interaktion mit L1 und R1 aber diese werden relativ selten eingesetzt. Durch die Tatsache, dass euch nicht wirklich etwas innerhalb des Spielverlaufs besiegen/töten/zum letzten Checkpoint werfen kann bleibt hier Transference eher ein simpler Walking Simulator. Hier hat man auch die letzten Jahre bereits weitaus tiefgründigere Projekte gesehen wie zuletzt Hellblade oder auch What Remains of Edith Finch wovon das neue Projekt von Ubisoft Montreal leider weit entfernt ist. Die Rätsel erfordern keinerlei studieren der Welt oder der Charaktere (Bis auf ganz wenige Ausnahmen) und liefern mehr als genug Hinweise um nicht lange mit ihnen Zeit zu verschwenden. Auch die Geschichte selbst geht leider nie auf. Selbst nach dem durchforsten aller Audio Logs erfährt man einfach viel zu wenig über die Familie und wird im Spiel selbst nur mit subtilen Hinweise auf einen sehr seichten Hintergrund geleitet. Durch das umfangreiche Thema was hier eigentlich angegriffen wird und der angepriesenen Kombination aus Hollywood-reifen Live Action Szenen und einen spielerisch packenden Thriller sind hier die Erwartungen absolut nicht erfüllt worden. Mit 1-2 Stunden an Spielzeit ist man selbst als VR-Titel eher schlecht ausgestattet und die wenigen Audio Logs die man vielleicht beim ersten Spieldurchlauf übersehen hat, rechtfertigen definitiv keinen erneuten Spieldurchlauf.

Is this loss Transference VR Spiel

Grafisch liefert der Titel eine solide Leistung, wobei man für die Non-VR Variante eine Möglichkeit implementieren hätte können um die einzelnen Dokumente besser zu begutachten. Viele Gegenstände bleiben trotz abändern der Sichtweise mit den Analog-Sticks unscharf und damit etwas uninteressant für den Spieler der mehr über die Welt hinter den Charakteren erfahren will. In Sachen Sound kann man Transference wenig vorwerfen. Die Stimmung wird gut untermalt und gerade mit VR macht der Titel dann doch an manchen Stellen eine bessere Figur durch überraschende Einsätze von den Erinnerungen der einzelnen Personen und dem tierischen Begleiter der Familie.

Ending Transference

Fazit

Transference enttäuscht leider sowohl spielerisch als auch storytechnisch. Die Option den Titel auch ohne VR spielen zu können ist zwar nett gemeint, aber auch sehr lasch umgesetzt. Wir empfehlen hier erst die Demo im PlayStation Store auszutesten bevor ihr euch auf dieses doch sehr kurze und simple Abenteuer einlässt.

Positiv

+ Nette Soundkulisse

+ Interessantes Setting

Negativ

– Schwache Geschichte

– Keinerlei spielerische Herausforderungen

– Non VR-Version zu wenig optimiert

– Schlechte Horror Elemente/Atmosphäre

 

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer