Tom Clancy’s The Division 2 Review – Willkommen im Endgame

Gute 3 Jahre nach dem ersten The Division Ableger serviert uns Massive Entertainment mit Tom Clancy’s The Division 2 den nächsten Open World RPG Shooter und verspricht viele Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Was euch alles in Washington DC erwarten wird und ob sich der Titel gegen die aktuelle „Loot Shooter“ Konkurrenz behaupten kann, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.

Eine massive Welt und jede Menge Content

The Division konnte bereits mit einer umfangreichen Welt und einem spannenden Setting überzeugen. In Division 2 wurden die größten Kritikpunkte aus dem Vorgänger in Angriff genommen: Fehlende Endgame-Inhalte und Gegner die übermäßig viel einstecken konnten trotz fehlender Ausrüstung, was das sonst sehr realistische Setting etwas aus dem Konzept gebracht hat. In Sachen Story und dem Welten-aufbau ähneln sich die beiden Ableger sehr stark und Teil 2 bringt hier bis auf eine optimierte Grafikleistung und weitaus mehr Gameplay Vielfalt wenig mit um den Spieler mehr in die neue Umgebung zu integrieren. Neben dem verschenkten Potenzial hier eine übergreifende Story vom ersten in den zweiten Teil aufzubauen wird dem Spieler so gut wie nie vermittelt, dass er eine tragende Persönlichkeit in dieser zerstörten Welt darstellt und bis auf vereinzelte Audio Logs und Fragmente die in den verschiedenen Gebieten verteilt wurden liefert der Titel eigentlich keine nennenswerte Geschichte. Das Setup und die Atmosphäre sind zwar an sich sehr gelungen aber wie auch schon in Destiny oder Anthem fragt man sich als Spieler wo die Motivation liegen soll den einzelnen NPCs Aufmerksamkeit zu schenken oder auch die kurzen Zwischensequenzen nach abgeschlossenen Hauptmissionen ernst zu nehmen. Mit 15-20 Stunden an Hauptmissionen bis es ins Endgame geht und einer verbesserten Darkzone bietet der Titel zwar massig an Beschäftigung, aber mit einer etwas persönlicheren Note in der Story hätte man diese Inhalte weitaus belohnender für den Spieler gestalten können. Gerade bei den diversen Fraktionen wurde sehr viel an Story-Potenzial verschenkt.

The Division 2 Endgame Charakter Screenshot
Nach dem Abschluss der Story verändert sich die komplette Spielwelt erneut.

The Division 2 lässt die schwache Story dann aber mit einem gelungenen Leveldesign, abwechslungsreichen Gebieten und großartigen Waffensounds/Handling wieder schnell vergessen. Die Kampagne ist durchwegs fordernd, das Matchmaking funktioniert überraschend gut und vor allem flott. Speziell im Endgame steigert sich die Gegner-Variation immens und bietet das wohl bisher beste Endgame-Erlebnis das es bisher zum Launch eines solchen Spiels gab. Wer auf einen „epischen“ Raid im Stil von Destiny verzichten kann, erlebt hier ein durchwegs gut balanciertes Spielerlebnis mit gut durchdachten Spezialisierungen und neuen Elementen die das Spiel wirklich spannend in ein neues Setting nach dem Abschluss der Kampagne werfen. Man merkt hier wirklich, dass das Studio seinen Fokus auf die Abwechslung im späteren Spielverlauf und die starke Variation im Gameplay gelegt hat. Das ohnehin schon überzeugende Waffenhandling des Vorgängers wird hier laufend mit neuen Crafting-Elementen und Fähigkeiten erweitert die die taktischen Elemente von The Division immer mehr verfeinern und ein rundes Gameplay liefern. Im Spielverlauf treten zwar vereinzelt Bugs und technische Fehler auf wie das verziehen der Waffen, das durchfallen in erhöhten Deckungsabschnitten oder auch das blockieren von einzelnen Fähigkeiten durch Gegenstände die etwas ungewöhnlich dass aufstellen von Geschützen und co. verhindern, aber bei der immensen Spielzeit halten sich diese Fehler dann doch in Grenzen.

The Division 2 Screenshot Looter
Trotz der riesigen begehbaren Fläche finden sich immer wieder kleine Details die die Welt lebendig wirken lassen.

Multiplayer Fokus mit neuen Dark Zone Variationen

Wer The Division 2 weiterhin Solo meistern will kann dies zwar wie auch schon im Vorgänger versuchen, wird aber in vielen Bereichen an mehr Grenzen stoßen. Durch den stärkeren Fokus auf Teamwork und den differenzierten Spezialisierungen im Endgame, ist es weitaus schwieriger geworden den Titel alleine durchzuspielen. Viele Missionen erfordern das erfüllen von Missionzielen und werfen bis zum Abschließen von bestimmten Parts Unmengen an Gegnerwellen auf euch zu, was einen Solo-Abschluss zwar nicht unmöglich macht aber weitaus mühsamer als noch im Vorgänger. Das Matchmaking für Missionen funktioniert seit dem Release einwandfrei und liefert in wenigen Sekunden ein passendes Team für die Aufgabe, somit bleibt nur noch der Glücksfaktor dass man auch ein brauchbares Team erwischt um die Mission abschließen zu können. Weiters bietet The Division 2 jetzt auch wie beispielsweise Destiny ein paar klassische Multiplayer-Modi (Deathmatch/Vorherrschaft) was neben der schon im Vorgänger gut etablierten Darkzone eine nette Erweiterung des Spielerlebnisses ist. Die Welt von The Division 2 wird hier bis auf das letzte Viertel vollends ausgenutzt und bietet an jeder Ecke neue Aufgaben und Modi.

The Division 2 Blood Dragon Easter Egg
Easter Egg und versteckte Goodies dürfen neben den Unmengen an Loot auch nicht fehlen.

Um auch Neulingen einen Einstieg in die harte Realität der Darkzone zu bieten wurden hier Variationen geschaffen. Die klassische Darkzone ist jetzt für alle Motivierten als „Hardcore“ Variante auf der Karte separat verfügbar und für alle die lieber ein faires Setup haben wollen, wurden die Waffen und Rüstungswerte in der regulären Darkzone angepasst und eigene Tutorials geschaffen um die verschiedenen Gebiete in Ruhe erkunden zu können bevor man sich in die Action stürzt. Die Endgame Anpassungen treffen auch die einzelnen Gebiete der Darkzone, was auch die Multiplayer-Komponente teilweise erneuert und wieder eine ordentliche Portion an Abwechslung ins Spiel bringt. Massive Entertainment hat hier den Vorgänger ordentlich aufpoliert und endlich verstanden wie man die Spieler möglichst lange motiviert haltet bis zu den kommenden Content-Updates. Nach 20-30 Stunden an Spielzeit ist weiterhin kein Ende in Sicht und wer wirklich alle Gebiete erkunden will und jede kleine Nebenmission absolvieren will, wird hier sicherlich jenseits der 50-100 Stunden an Spielzeit unterwegs sein. Jede noch so kleine Aufgabe wirkt sinnvoll integriert und lässt sich mit vielen Bereichen im Spiel kombinieren. Loot der nicht gebraucht wird kann für Ressourcen wiederverwertet werden oder in den Basen für Projekte gespendet werden die wiederum mehr Erfahrung abwerfen und Pläne für neue Ausrüstungsgegenstände liefern. Gerade neue Spieler werden wohl mit den vielen Möglichkeiten die der Titel bietet anfangs überfordert sein, aber wenn man dem Spiel genug Zeit gibt wartet ein umfangreiches Komplettpaket auf euch was vor allem Fans von guten Deckungsshootern überzeugen wird.

The Division 2 Bug
Ganz verschont bleibt man leider auch in The Division 2 nicht von technischen Fehlern und Bugs, wobei es sich in dieser massiven Welt eher in Grenzen hält.

Fazit

Tom Clancy’s The Division 2 erweitert das gelungene Gameplay und die Welt aus dem Vorgänger um grandiose Endgame-Inhalte und die Gegner-Vielfalt die man in Teil 1 noch stark vermisst hat. Leider geht die Story in der Masse an Aufgaben und neuen Inhalten komplett unter, was den Titel zusammen mit diversen Bugs und Grafikfehlern davon abhält sein volles Potenzial auszuschöpfen.

Positiv

+ Unmengen an abwechslungsreichen Missionen und Inhalten

+ Endgame grandios umgesetzt

+ Neue Multiplayer-Elemente überzeugen und bieten ähnlich viel Variation wie die Singleplayer-Inhalte

+ Grandioses Level und Waffendesign

+Gelungenes Loot und Erfahrungspunktesystem

Negativ

– Die schwache Story geht in der Menge an Inhalten komplett unter

– Lästige Gameplay Bugs beim nutzen der Umgebung und Fertigkeiten

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer