Titanfall Xbox One Review

Testbericht zu Titanfall für Xbox One

Sind wir wirklich ready für Titanfall? Wir haben uns den wohl meist gehyptesten Titel des Jahres für euch etwas genauer angesehen.

Story

Die Erwartungen sind natürlich hoch wenn man Respawn Entertainment (Ex Infinity Ward Entwickler) hört und die Entwickler haben uns bereits einiges auf der letzten Gamescom versprochen. Kurz gefasst (so wie die Länge der Story) müssen wir dem Spiel leider einen fetten Minuspunkt geben. Call of Duty Veteranen sind natürlich keine epischen Geschichten gewohnt, erwarten aber einen Singleplayer mit Action und einer halbwegs nachvollziehbaren Story. Titanfall liefert keines von beiden. Ihr habt keinerlei Möglichkeit Titanfall offline zu spielen und müsst die Kampagne zusammen mit anderen online Spielern durchspielen. Diese Kampagne bietet euch hier 9 spielbare Missionen die reine Multiplayer Matches sind. Von verschiedene Punkte auf der Map möglichst lange halten bis hin zum klassischen Team Deathmatch. Während den Missionen bekommt ihr hin und wieder ein paar Einsatzziele und sonstige sinnfreie Gespräche der Charaktere ins Spiel hineingeschmissen. Spielzeit liegt hier bei ca. 2-3 Stunden je nachdem wie lange ihr für die einzelnen Missionen braucht. Nachdem ihr die Kampagne abgeschlossen habt, könnt ihr euch direkt in die restlichen Multiplayer Modes stürzen.

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Gameplay

Da ja die meisten Shooter Spieler sich sowieso eher sofort in den Multiplayer stürzen, können wohl die meisten noch den fehlenden Singleplayer verkraften, aber wie sieht es mit dem eigentlichen Gameplay aus? Titanfall macht hier zum Glück einiges richtig. Sowohl das free-running Prinzip der „Piloten“ als auch die Titans sind absolut gelungen. Wie schon in Call of Duty, liegt der Fokus in Titanfall sehr stark an der customization der Piloten und Titans. Ihr könnt 5 verschiedene Custom Loadouts freischalten und in den einzelnen Kategorien, jede Menge Waffen und Perks. Die einzelnen Unlocks gehen bis über Level 44 also gibt es für Shooter Fans jede Menge Potenzial an freischaltbaren Waffen und Perks. Die einzelnen Karten sind sehr ausgewogen designed und erlauben durchgehend ein ordentliches Parkour Erlebnis. Die neue Dynamik die durch das free-running und die Titans entsteht hatte die Shooter Szene sehr nötig. Titanfall reiht sich nicht unbedingt als neues Call of Duty ein sondern eher als neuer Shooter neben den Giganten: Call of Duty und Battlefield.

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Ein kritischer Fehler den die Entwickler bewusst gemacht haben, war das einbauen von Bots. Es ist natürlich nicht schlecht Bots einzubauen um Neueinsteigern eine Zielscheibe zu bieten oder um eben die Zeit auf Titans zu verkürzen, aber trotz mehreren Stunden Spielzeit, schaffen es auch erfahrene Shooter Spieler nicht in kurzer Zeit zu entscheiden, ob der Gegner gerade ein Bot oder ein Pilot ist. Die Unterschiede sind in der Hitze des Gefechts leider zu marginal und beeinträchtigen das Gameplay leider enorm. Die meisten Spieler werden natürlich durch Botkills motivieren, weil die KI der Bots unfassbar schlecht ist, nur wird man dadurch des Öfteren an einem menschlichen Kill beraubt werden, da sich das Ziel doch sehr oft zuerst auf einen Bot, statt der eigentlich größeren Gefahr durch den menschlichen Gegner richtet.

Multiplayer Modes und Langzeitmotivation

Da sich Titanfall eigentlich nur auf den Multiplayer beschränkt, gibt es zumindest doch zum Release gleich 9 Maps und 6 verschiedene Spielmodis. Von normalen Team Deathmatches über spezielle Modes wie „Last Titan Standing“ oder „Hardpoint“ ist alles mit dabei was man so aus Shootern gewohnt ist. Durch die vielen Unlocks sind zumindest Call of Duty Spieler dauerhaft versorgt aber wie sieht es für den Rest aus? Im Durchschnitt wird euch Titanfall zumindest 4-6 Stunden motivieren können wenn ihr nicht gerade alle Waffen und Unlocks freischalten wollt. Man muss hier leider erwähnen, dass diese Zeiten sogar für Shooter sehr kurz ausfallen. Neben den Unlocks wiederholt sich Titanfall viel zu oft.

Grafisch orientiert sich Titanfall leider auch zu sehr an Call of Duty. Die Engine ist teilweise veraltet und überzeugt auch auf der Xbox One leider zu wenig. Natürlich steht bei Titanfall nicht die Grafik im Vordergrund, aber wer darauf Wert legt wird mit Titanfall nicht glücklich werden.

Fazit

Titanfall schlägt einen neuen Weg in der Shooter Landschaft ein, für den wir leider noch nicht bereit sind. Die fehlende Story und die Integration von Bots machen den mutigen Schritt in die richtige Richtung leider wieder etwas zu nichte. Call of Duty Veteranen die sowieso immer sofort in den Multiplayer einsteigen wollen, werden wohl großteils mit Titanfall sehr zufrieden sein. Ansonsten müssen wir euch leider von Titanfall abraten. Für 60€ bekommt ihr einen eher kurzweiligen Shooter Spaß der so schnell wie er abläuft, auch wieder langweilig wird.

Positiv

+ Free-running und Titan Gameplay absolut gelungen

+ Unmengen an Waffen Unlocks für Titans und Piloten

+ Gute Multiplayer Modes

Negativ

– Bots zerstören teilweise das grandiose Gameplay

– Fehlender Singleplayer Content doch deutlich spürbar

 

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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