The Dark Pictures: Little Hope Vorschau – Auf den Spuren von Silent Hill und Blair Witch

Pete Samuels, CEO Supermassive Games und Director für die Dark Pictures Anthology hat uns letzte Woche erste Einblicke in das nächste Projekt der Macher von Until Dawn nach Man of Medan gewährt. Bereits im Sommer 2020 wird die Anthology mit Little Hope vorgesetzt. Damit sind die Entwickler weiterhin auf Kurs mit ihrem Plan jedes Jahr einen neuen Teil ihrer Horror Anthology zu veröffentlichen. Was Little Hope von Man of Medan unterscheidet und (hoffentlich) besser macht, könnt ihr hier in der Vorschau herausfinden.

Von Hexenprozessen und gruseligen kleinen Mädchen

Little Hope behandelt unter anderem die Hexenprozesse von Salem, wobei die Entwickler bei ihren Recherchen herausgefunden haben, dass im benachbarten Dorf Andover weit mehr Verbrennungen stattgefunden haben sollen. Ihr fiktionaler Schauplatz Little Hope ist auch dort angesetzt und mit dem neuen Setting wurde ein neuer Star-Gast (Will Poulter/Andrew) und einige passende Schauspieler, die aus dem britischen Fernsehen, Theater, als auch aus diversen internationalen Produktionen bekannt sind, vorgestellt. Unter anderem mit dabei: Louise Atkins, Martin Walsh, Adam Jowett. Bereits in den ersten Minuten der Präsentation wirkt Little Hope deutlich detailverliebter und abwechslungsreicher als noch Man of Medan. Die spielbaren Charaktere Taylor, Daniel, John (Professor), Andrew und Angela bekommt man in verschiedenen Zeitepochen zu Gesicht. Teilweise als Familie in den 1970ern, als einzelne Charaktere während den Hexenprozessen (1692) und auch auf einem Busausflug in einer aktuelleren Zeit im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts.

Little Hope Bus
Das Ende des unbeschwerten Busausflugs lässt nicht lange auf sich warten.

Wir haben insgesamt zwar nur gute 20 Minuten an Gameplay präsentiert bekommen, aber an wichtigen Entscheidungen und Horror-Momenten hat es in keinem der erwähnten Szenarien gefehlt. Little Hope spielt wieder einmal mit Paranoia bzw. dem Unbekannten und bietet jede Menge brutale Exekutionen eurer Charaktere, wenn ihr euch falsch entscheiden solltet. Als Inspirationen wurden dieses Mal Filme wie Blair Witch, The Witch oder auch Hellraiser genannt – eine deutliche Inspiration im Spielebereich ist auf jeden Fall Silent Hill. Bereits zu Beginn des Spiels findet sich die Reisegruppe durch eine Nebelwand in Little Hope eingeschlossen und auch ein abrupter Busunfall, sollte Silent Hill Fans bekannt sein. Die authentischen Pilgerväter-Outfits, der gelungene Cast und die viele Recherche, die scheinbar in den Titel geflossen ist, lassen wieder auf einen spannenden Abschnitt der Anthology hoffen.

Es lohnt sich wie auch schon in Man of Medan die Umgebung nach versteckten Gegenständen zu durchsuchen.

Was ist wirklich neu gegenüber Man of Medan?

Neben dem neuen Cast an Schauspielern, dem Setting und den doch sehr unterschiedlichen Inspirationen und Vorlagen, bietet Little Hope auch neue Gameplay-Elemente. Hier wurde viel auf das Feedback aus Man of Medan eingegangen und viel nachgebessert. Die Übergänge zwischen Zwischensequenzen und euren Entscheidungen sind jetzt weitaus flüssiger gestaltet. Generell wurde das gesamte Interface überarbeitet, um den Spieler klarer die einzelnen Anweisungen zu verdeutlichen. Auffindbare Gegenstände zum Interagieren sind jetzt deutlich besser markiert, Quick Time Events bekommen bessere Warnzeichen, damit ihr euch darauf vorbereiten könnt, zudem gibt es weitaus flüssigere Charakter- und Kamera-Übergänge über das Spiel verteilt. Mit einer erweiterten Palette an Bewegungsgeschwindigkeiten will man auch das neue Setting besser unterstützen. Hier war man vor allem in Man of Medan noch deutlich eingeschränkter in seinen Freiheiten.

Little Hope Screenshot Preview

Durch die unterschiedlichen Zeitepochen, in denen sich die Geschichte abspielt, und den noch unklaren Verknüpfungen zwischen den Charakteren und ihren Gegenstücken aus der Vergangenheit, bietet Little Hope deutlich mehr zum Entdecken als noch Man of Medan, wo die Geschichte doch relativ schnell an Möglichkeiten und Überraschungen verloren hat. Es werden zwar bereits sehr viele Klischees bedient: zwei davon wären beispielsweise das kleine Mädchen, welches von etwas Unheimlichen besessen zu sein scheint, und Holzfiguren, die man am Straßenrand findet und eine starken Ähnlichkeit zu Blair Witch aufweisen – das Potenzial für jede Menge Plot Twists und Schock-Momente ist aber definitiv vorhanden. Bereits in der kurzen Sequenz, die uns gezeigt wurde, gab es genügend an Leichen, Horror-Elementen und spektakuläre Charaktertoden, um mehrere Horror-Filme zu füllen. Der große Hoffnungsträger ist hier definitiv das Setting: Das Studio kann sich endlich an weitaus mehr Horror-Inspirationen bedienen als noch in Until Dawn oder auch Man of Medan. Wenn das bisherige Feedback zu den beiden Vorgängern richtig verarbeitet wurde, steht einem neuen Horror-Spektakel für Sommer 2020 nichts mehr im Weg. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation konnten wir dieses Mal nicht den Titel selbst anspielen, wodurch wir die neuen Gameplay-Verbesserungen nur präsentiert bekommen haben und nicht selbst austesten konnten. Die Präsentation im Stream hatte aber genügend Informationen und Gameplay-Material parat, um uns einen guten ersten Eindruck von Little Hope zu vermitteln. Spannend wird auf jeden Fall wie viel Spielzeit der Titel zu bieten hat und vor allem wie die Geschichte noch ausgehen wird! Mit multiplen Szenarien und den bereits etablierten Multiplayer-Modi aus Man of Medan wird es sicherlich einige spielerische Überraschungen geben.

Ghost Screenshot Little Hope Mary

The Dark Pictures: Little Hope erscheint im Sommer 2020 für PS4, Xbox One und PC. Hier könnt ihr das Spiel bereits vorbestellen.

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer