The Bard’s Tale ist eines der ältesten westlichen RPG-Franchises und dürfte nur wenigen Spielern der heutigen Generation bekannt sein. Die damaligen DOS/Macintosh-Spiele waren knallharte Fantasy-Dungeon-Crawler, die sämtliche RPG-Klischess epischer Fantasy bedienten jedoch heute nicht mehr ganz so zugänglich sind. Umso überraschte war ich dann auf der Gamescom, als ich sah, wieviel sich in der Welt der Barden in den letzten drei Dekaden (The Bard’s Tale III erschien 1988) verändert hat. inXile Entertainment gewährte uns einen Vorgeschmack darauf, was uns in The Bard’s Tale IV: Barrows Deep erwartet.
Im neuen Titel erkundet man die Welt von Skara Brae einhundert Jahre nach den Ereignissen der Original-Trilogie. Die Welt wird aus der Ego-Perspektive erkundet und bietet sämtliche Elemente, die man in einem Rollenspiel erwarten würde. Städte, Geschäfte, Sidequests, und eine epische überspannende Narrative über die Rassenungleichheit in Skara Brae. Hierbei möchten die Entwickler sicher gehen, dass Spieler*Innen möglichst früh die Gelegenheit geboten wird, die Welt frei zu erkunden und Geheimnissen durch eigene Cleverness auf die Spur zu kommen. Beispielsweise kann man durch zufälliges Überhören eines Gesprächs auf der Straße einen Hinweise auf verborgene Schätze erhalten.
Zu Beginn des Spiels erschafft man sich eine Hauptfigur, wobei man zwischen unterschiedlichen Archetypen, Klassen und potenziellen Fähigkeitsbäumen wählen kann. So ist es möglich sich eine Party nach eigenem spielerischem Belieben zu schaffen, wobei es auch für die Story relevante Charaktere gibt, die euch von Zeit zu Zeit auf eurem Abenteuer begleiten. Es wird darüber hinaus möglich sein, gemachte Entscheidungen in den Skillbäumen zurückzusetzen, sodass man nicht in die Verlegenheit kommt, sich unwiderruflich verskillt zu haben.
Einen besonders ansprechenden Eindruck hat die Erforschung der Dungeons gemacht. Die Verließe sind relativ groß, bieten viele Geheimnisse und erfordern den gekonnten Umgang mit den eigenen Ressourcen und dem Crafting-System des Spiels, um beispielweise zerbrechliche Wände zu sprengen und so fortzuschreiten. Dabei ist es wichtig, sich geschickt durch die Gänge zu manövrieren, um nicht in einen gegnerischen Hinterhalt zu geraten. Sobald man in ein Geplänkel mit einer feindlichen Fraktion gerät, wechselt das Spiel in den Kampfbildschirm, wo euch ein strategisch reizvolles Kampfsystem erwartet. Kämpfe finden auf einem schachartigen Netz statt, aufgeteilt in die eigene und die gegnerische Hälfte. Hier müsst ihr eure Heldinnen und Helden klug manövrieren, um einerseits eure Angriffe effektiv einsetzen zu können und gleichzeitig selbst nicht zu viel Schaden zu erleiden. Hierfür bleiben euch wiederum nur eine begrenzte Anzahl an Aktionen pro Runde, sodass es notwendig ist, stets einige Schritte voraus zu denken und sich der eigenen Party-Komposition bewusst zu sein.
The Bard’s Tale IV: Barrows Deep erscheint am 18. September für PC.
