TerraTech Switch Review – Eigentlich gut, aber…

Mit dem Sandbox Titel TerraTech, welcher nach 4-jähriger Early Access Phase seinen offiziellen Release in der Version 1.0 im August 2018 auf Steam hatte, konnte sich der britische Indie Entwickler Payload Studios auf dem PC einen kleinen Achtungserfolg für sich verbuchen und die Spielerschaft durch ihre Mischung aus Open World, einem Bausteinprinzip wie Lego und den daraus resultierenden Kämpfen überzeugen. Nach dem PC, der Playstation 4 und Xbox One ist nun auch die Nintendo Switch mit einer Portierung an der Reihe, welche ab dem 29.05.2019 im eShop zum Download erhätlich sein wird. Lest nach, warum TerraTech viel Spaß macht, aber leider auch mit Problemen und Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat.

Gute Kernmechaniken, die sich selbst ausbremsen

Insgesamt bekommt ihr in TerraTech drei Einzelspielermodi geboten: Neben der Kampagne gibt es einen Kreativmodus, bei dem ihr wahlweise mit oder ohne Feinden wie in Minecraft und Konsorten eurer Kreativität freien Lauf lassen könnt und den Spießrutenlauf, wo ihr als Ziel den schnellsten Tech bauen und die Bestzeit in einem herausforderndem Parkour erreichen müsst. Herzstück von TerraTech bleibt aber die Kampagne, welche zwar keiner spezifischen Handlung folgt, euch aber durch vorgegebene Ziele einen gewissen roten Faden liefert. Zu Beginn habt ihr nur einen kleinen Standardblock, ein paar Räder und ein Maschinengewehr. Fertig zusammengebaut, fahrt ihr schon zu eurem ersten Ziel auf der Map und begegnet hierbei zufallsgenerierten Gegnern, welche vom Himmel stürzen und durch Bezwingen neue Blöcke, Waffen und wichtige Gadgets wie einen Radar oder Rohstoffsammler freischalten.

Dies ist insofern wichtig, da ihr euch im Laufe des Spiels ein eigenes kleines Ökosystem aufbauen müsst, welches unter anderem das sammeln von Ressourcen, die Versorgung von Schildbatterien und Zusatzgebäuden mit Energie sowie die Freischaltung neuer Techstufen erfordert. So unscheinbar TerraTech in seinen ersten Spielminuten auch wirkt, so tiefgründig sind die eigentlichen Kernmechaniken des Spiels, was wirklich viel Spaß macht und einen dazu einlädt, seinen Tech umzubauen oder KI gesteuerte Gefährten durch den Erwerb zusätzlicher Personenkabinen zu ergattern, um so zum Beispiel eine kleine Armada aus Luft- und Bodenfahrzeugen zu haben. Die Möglichkeiten und der Langzeitspaß ist also damit theoretisch unendlich, solange ihr die Motivation und die notwendige Kreativität mitbringt.

So gut die Kernmechaniken auch klingen, so sehr stehen sich diese in mancher Hinsicht auch im Weg: Die Menüführung ist wie bereits auf der Xbox One und Playstation 4 aufgrund ihres Ursprungs auf dem PC fummelig sowie umständlich ausgefallen, was die Zeit für Umbauten gefühlt in die Länge zieht und auch das Layout im Kaufmenü sowie der Baumodus sind durch eine ungenaue und träge Steuerung des Zeigers eher unbefriedigend ausgefallen. Hier muss man sich selbst eingestehen: was oft auf dem PC dank der Steuerung mit Maus und Tastatur angenehm und intuitiv ausfällt, muss nicht unbedingt auf einer Konsole das gleich Ergebnis liefern. Schade, da das Spiel an sich ein wirklich gutes Spielprinzip, der Kampagnenmodus durchdacht ist und wirklich Laune macht und die Idee, das Bausteinprinzip mit Action zu verbinden an sich eine feine Sache ist.

Gute Performance, aber fummelige Steuerung

Bei den ersten Sessions mit TerraTech zeichnete sich kein gutes Bild ab: Die Ladezeiten sind gerade zum Start des Spiels mit rund 60 Sekunden lang ausgefallen und starke Performanceeinbrüche zogen sich ab der ersten Minute hinweg durch die gesamten Sitzungen, was gerade bei den gegenüber allen anderen Versionen klar sichtbaren Abstrichen in Sachen Auflösung (900P im Docked Modus) und Detailgrad Fragezeichen aufwarf. Glücklicherweise hat Payload aber ein Update nachgeliefert, was zwar keine grafischen Besserung oder eine Erhöhung der Auflösung mit sich brachte, dafür einen massiven Performanceboost, der nicht durch die Ladezeiten eklatant verkürzte, sondern die Einbrüche in der Framerate beseitigte und für ein flüssiges Spielgefühl sorgte.

Weniger gut ist der monotone Soundtrack, der praktisch nur aus zwei countrylastigen Songs besteht, welche sich zwischen Erkundung und Kampf konstant abwechseln und auch nicht wirklich zum Setting passen. Bei der Steuerung habt ihr zwar HD Rumble mit an Bord, aber eben die bereits im letzten Abschnitt erwähnte Fummeligkeit trübt den Gesamteindruck. An dieser Stelle dennoch ein Lob an den Payload Studios, welche die performancetechnischen Probleme noch rechtzeitig vor Release beseitigt haben, so dass die Portierung in zumindestens in diesem Aspekt gelungen ist.

Fazit

TerraTech ist ein unterhaltsamer Sandbox Titel, welcher dank seines innovativen Spielprinzips und den vielen Möglichkeiten viel Spaß macht, sich aber durch seine Unzulänglichkeiten wie einer fummeligen Steuerung, dem nicht für Konsolen ausgelegten Layout und einem arg monotonen Soundtrack selbst im Weg steht. Fans von Spielen mit dem Bausteinprinzip sollten bei nicht-vorhandenem Gaming PC dennoch einen Blick auf den Titel werfen.

Positiv

+ kreatives und innovatives Spielprinzip

+ sehr viele Möglichkeiten beim Techbau

+ flüssige Performance nach Update vor Release

Negativ

– fummelige Steuerung

– Layout nicht intuitiv

– Kamerasteuerung im Baumodus träge

– Soundtrack sehr monoton

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.