Terminator: Resistance Review – Zumindest besser als der Film?

Falls es dieses Jahr einen Release Date Selbstmord in der Spieleindustrie gab, hat den definitiv Terminator: Resistance begangen. Am selben Tag zu erscheinen wie Star Wars Jedi: Fallen Order und Pokémon Schwert und Schild ist kein wirklich leichtes Los, aber im Falle vom neuesten Terminator Ableger hat man hier als Gamer relativ wenig verpasst. Was der Titel allgemein zu bieten hat und was sich Fans der Reihe oder auch Trophy Hunter erwarten dürfen, könnt ihr wie immer bei uns im Test nachlesen.

Rambo: The Video Game Flashbacks

Die Erwartungen für das Spiel waren wohl von allen Seiten nicht sonderlich groß. Neben dem gewagt gewählten Release Date, spricht auch das bisherige Portfolio von Entwickler Teyon nicht unbedingt für ein herausragendes Spiel. Neben 101 MiniGolf World oder auch 101 Shark Pets war das letzte große Projekt des Entwicklerstudios nämlich Rambo: The Video Game. In den letzten fünf Jahren dürfte das Studio zumindest ein wenig in eine neue Grafik Engine investiert haben, dafür bleiben viele Bereiche relativ unverändert. In einer eigenständigen Geschichte basierend auf die Filme The Terminator und Terminator 2: Judgment Day begleiten wir Protagonist Rivers durch ein postapokalyptisches Los Angeles gute 30 Jahre nach den Ereignissen aus Judgment Day. Für Fans der Filme ist die Story und Action wohl noch das wirklich Einzige was die 4-5 Stunden Spielzeit irgendwie erträglich macht. Dialoge und Soundeffekte wirken Großteils wie mit einem Smartphone aufgenommen und auch sonst fehlt es dem Spiel an allen Ecken und Enden. Es wird vom Beginn des Spiels an auf große Entscheidungsmöglichkeiten hingewiesen, die sich aber dann eher nur als magere Motivation erweisen die einzelnen Nebenquests beim durchqueren der generischen Schauplätze mitzunehmen. Die Charaktere auf die ihr innerhalb der Story trefft sind relativ überschaubar und wollen in den meisten Fällen von euch, dass ihr einen persönlichen Gegenstand aus den zerstörten Gebieten rettet. Es wird dadurch wenigstens Ansatzweise versucht eine Beziehung mit den einzelnen Charakteren innerhalb der Welt von Resistance aufzubauen, was aber durch die furchtbaren Dialoge und die allgemeine Qualität des Spiels so gut wie nie durchkommt.

Lock Pick Hard Trophy Terminator: Resistance
Die Welt von Terminator: Resistance ist des Öfteren gewollt und ungewollt für einige Lacher gut.

Wenn man sich Videospiel Adaptionen zu Filmen und vor allem Terminator Filmen der letzten Jahrzehnte ansieht, muss man den Titel sogar teilweise in Schutz nehmen. Die Performance ist das gesamte Spiel über in Ordnung und es fehlt eigentlich nie an Action und abwechlungsreichen Ereignissen. Leider kann man Terminator: Resistance neben der schwachen audiovisuellen Präsentation auch spielerisch kaum etwas abgewinnen. Das upgraden von Waffen wurde so gut wie noch nie so unglaublich schlecht und mühselig in einem Videospiel umgesetzt und auch sonst kennt man die Hack-Aufgaben oder das knacken von Schlössern in dieser Form bereits seit Oblivion oder Skyrim, zu Genüge. Die drei bis vier verschiedenen Gegner Typen bieten so gut wie nie eine wirkliche Herausforderung und laufen durchgehend nur ihre Routine ab, ohne den Spieler auch nur den Hauch einer Herausforderung oder Abwechlung in den Bewegungsabläufen zu bieten. Ein Lichtblick für Trophäenjäger ist uns nach dem durchspielen des Titels aufgefallen. Die Platin Trophäe des Spiels lässt sich mit Leichtigkeit in 5-6 Stunden erspielen. So gut wie alle Trophäen erhaltet ihr beim durchlaufen der Geschichte ohne auch nur Ansatzweise die diversen Nebenquests anzurühren.

Doggo Review Terminator Resistance
NPCs und die diversen Schauplätze laden den Spieler selten ein etwas mehr als einen kurzen Augenblick damit zu verschwenden.

So flach auch die spielerische Entwicklung und die gesamte Präsentation von Terminator: Resistance sein mag, für eine Videospiel Adaption eines Films bzw. eines Filmuniversum hatte ich trotz der vielen Mankos überraschend viel Spaß. Für einen sinnlosen und actionreichen Shooter Spaß zwischendurch reicht der Titel allemal aus und wirklich viel schlechter fällt die Geschichte dann auch nicht aus, als der vor kurzem erschienene Terminator: Dark Fate.

Terminator Jennifer Resistance
Die falsche Entscheidung im Spiel kann in wenigen Fällen sogar überraschende Wenden auslösen.

Fazit

Terminator: Resistance geht wie erwartet nicht unbedingt als technisches Meisterwerk in die Videospiel-Geschichte ein, bietet aber dennoch überraschend gute Unterhaltung, wenn man mit den unzähligen Mankos leben kann. Wer auf der Suche nach einer leichten Platin Trophäe oder einen kurzen actionreichen Shooter-Spaß ist, kann hier trotz aller technischen Abzüge zugreifen.

Positiv

+ Story und Action überzeugen ausreichend für die Standards der Filmreihe

+ Überraschend leichte Platin Trophäe

Negativ

– Furchtbares Waffen Upgrade System

– Wenig Gegner Variation und keinerlei Herausforderung durch die schwache KI

– Charakterentwicklung geht durch die kürze des Spiels komplett unter

– Dialoge und Soundeffekte liefern den absoluten Tiefpunkt des gesamten Spiels

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer