Sword Art Online: Fatal Bullet PS4 Review – Destiny für Anime Fans?

Für Sword Art Online Fans erscheint mit Fatal Bullet wieder einmal ein weiterer Ableger der sich dieses Mal aber eher an Shooter Fans richten soll. Ob der Titel auch für Spieler die den Anime nicht kennen empfehlenswert ist und was ihr von Fatal Bullet erwarten dürft, könnt ihr wie immer bei uns im Test nachlesen.

Ideal für Fans der Serie

Fatal Bullet fokussiert sich nach Accel World vs. Sword Art Online wieder sehr auf die Kernelemente der Serie und bietet neben unzähligen Auftritten der bekannten Charaktere aus dem Anime auch endlich durchgehende Synchronaufnahmen, auch außerhalb der Cutscenes. Diese sind zwar nur im original japanischen vorhanden, aber immerhin bekommt ihr dadurch wirkliche Interaktionen zwischen den Charakteren in Zwischensequenzen serviert, anstatt wie für die meisten japanischen Titel üblich gezeichnete Standbilder à la Visual Novels. Euer spielbarer Charakter startet als Neuling in Gun Gale Online und arbeitet sich langsam an die Spitze der virtuellen Nahrungskette. Begleitet werdet ihr hier fast durchgehend von euren Partner, der das Wort „Master“ sowohl im japanischen als auch in den englischen Untertiteln gerne etwas ausgiebig verwendet. Das geht dann teilweise soweit, dass man gerne mal während der Kampfsequenzen den Ton abstellt, da die ständigen Zurufe der NPCs unglaublich monoton und vor allem nervtötend ausgefallen sind. Anime Fans werden sowas zwar gewohnt sein, aber gerade die fehlende Vielfalt der Dialoge sind bei einem Titel mit so einer langen Spielzeit besonders ärgerlich. Die Story selbst verbirgt zwar auch wenig besondere Überraschungen und Tiefgang, ist aber sehr umfangreich ausgefallen. Jeder noch so nebensächliche NPC liefert laufend neue Dialoge, die komplett von Synchronsprechern vertont wurden, auch wenn es sich hier meistens nur um klassische MMO-Erzählungen wie den letzten bezwungenen Boss oder das finden eines seltenen Gegenstandes handelt. Fatal Bullet legt in vielen Bereichen eher den Fokus auf Quantität statt Qualität, obwohl man gerade den NPCs außer ein paar sinnlosen Konversationen wenig vorwerfen kann.

Sword Art Online Master Cerealkillerz Screenshot

Solides Gameplay mit Abstrichen

Wenn es dann nach unzähligen Stunden an Tutorials und Dialogen dann mal zur Sache geht, liefert Fatal Bullet einen ähnlichen Gameplay-Mix wie Borderlands, Destiny oder auch Warframe verpackt im Sword Art Online Anime Gewand. Wer die genannten Titel kennt wird sich schnell ausmalen können wie der generelle Spielablauf vonstatten geht. Ihr nehmt diverse Aufträge an, reist ins jeweilige Gebiet und schießt euch durch unzählige stumpfe KI Gegner bis hin zu den Dungeon-Bossen. Wo sich Fatal Bullet etwas abhebt sind die Skill Sets. Ihr könnt bis zu vier Skill in ein Set verpacken und pro ausrüstbarer Waffe (2) ein eigenes Skill Set vergeben. Zusätzlich lässt sich jederzeit im Kampf auf euer Gadget Set wechseln, was von Granaten über Medipacks die klassischen „Items“ zu bieten hat. Für einen Anime-Shooter steuern sich die Waffen ausgesprochen gut obwohl man hier eher den Vergleich von der Waffenführung bei Borderlands als zu Destiny halten sollte. Das eingebaute Auto-Aim bzw. der Aim-Assist macht die meiste Arbeit und danach heißt es für euch nur noch auf den Kopf oder die Schwachstelle des Gegners zu zielen.

Fatal Bullet Screenshot PS4 Cerealkillerz

Nebenquests wurden sehr angenehm ins Spiel implementiert, da ihr von Anfang an jederzeit alle vorhandenen Quests annehmen könnt und on the go während einer Hauptquests mit erledigen könnt. Leider bleibt es auch hier eher bei sehr klassischen Aufgaben wie „Töte 5 Gegner X“. Sword Art Online Fans werden wohl wissen worauf sie sich hier einlassen, aber für alle anderen sei gesagt: Man sollte nicht mehr als einen wiederholenden Grind erwarten. Es gibt  zwar verschiedene Gebiete aber der Großteil der Dungeons verläuft sehr ähnlich und linear. Auch Bosse tauchen bereits nach wenigen Spielstunden vermehrt auf und nehmen den Titel weiters etwas an Abwechslung. Bei der NPC und Gegner KI muss man auch einige Abstriche in Kauf nehmen und des Öfteren setzt der Gegner einfach mal aus und lässt euch einen leicht Sieg einfahren ohne wirklich eine Herausforderung zu bieten. Neue Elemente wie der Enterhaken werden einfach viel zu einfallslos eingesetzt und unterstreichen die fehlende Kreativität im Gameplay-Bereich.

Online Co-Op und PVP

Der Titel bietet zusätzlich zum Singleplayer-Grind auch Online-Modi. Der Online Co-Op beschränkt sich leider nur auf ausgewählte Quests, aber dafür könnt ihr im PVP mit euren eigenen Charakter oder einem vorgefertigten Charakter bekannt aus dem Anime gegeneinander mit ähnlichen Skill Sets antreten. Wie gut die Server hier laufen und wie die Gegner KI im Online Co-Op reagiert konnten wir nicht austesten. Es bleibt dennoch eine nette Erweiterung zum klassischen offline Singleplayer Dungeon-Grind.

Anime Death Gun Fatal Bullet

Grafisch hat uns Fatal Bullet neben den umfangreichen Synchronaufnahmen wirklich positiv überrascht. Es handelt sich hier definitiv um den bisher schönsten Sword Art Online Ableger und gerade durch den Einsatz des doch sehr üppigen Casts mit allen Synchronsprechern, werden die Fans des Animes hier voll auf ihre Kosten kommen.

Sword Art Online: Fatal Bullet ist ab sofort für PlayStation 4 und Xbox One erhältlich.

Fazit

Sword Art Online: Fatal Bullet ist der wohl bisher schönste und umfangreichste Ableger der Serie für die Fans des Animes, bleibt aber im Kern ein sehr generischer Shooter. Auch wenn die Gegner KI nie wirklich überzeugen kann und die Story einen Neueinsteiger der Serie relativ unbeeindruckt lässt, wird man dennoch einige Stunden mit dem Titel Spaß haben.

 

Positiv

+ Durchgängige Synchronaufnahmen auch außerhalb der Cutscenes

+ Umfangreicher Cast mit vielen bekannten Gesichtern für Fans der Serie

+ Solides Shooter Gameplay

Negativ

– Story trotz des Umfangs sehr seicht ausgefallen

– Monotone Sound Samples machen die Kampfpassagen oftmals mühsam

– Schwache Gegner KI

– Generischer Dungeon-Aufbau

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer