Sushi Striker: The Way of Sushido Review – Nintendos weirde (und spaßige) Seite

Als Nintendo letztes Jahr auf der E3 2017 den Action-Puzzle Mix Sushi Striker – The Way of Sushido für den 3DS angekündigt befand sich das Spiel eher abseits des Mainstream-Radars. Mit der letzten Nintendo Direct und der Ankündigung von Sushi Striker für die Switch wurden viele Gamer und Kritiker hellhörig, waren aber jedoch auch verwirrt, da man nicht wirklich wusste wo man das Spiel jetzt genau einordnen sollte. Seit dem 08.Juni können sich Besitzers einer Switch oder eines 3DS nun durch Berge von Sushis essen. Erfährt in unserem Review, wie sich Nintendos und Indieszeros wohl durchgeknalltester First-Party Release 2018 geschlagen hat.

Sushi hier, Sushi da, Sushi überall

Vor langer Zeit gab es eine Speise, die alle Menschen auf dieser Welt glücklich machte: Sushi. Doch irgendwann wurde die Gier nach der Götterspeise seitens des bösen und autokratischen Imperiums immer größer und es entbrannte der große Sushi Krieg mit der demokratischen Republik. Wie es kommen musste verlor die Republik und fortan verschrieb das Imperium, dass nur mehr innerhalb ihrer Grenzen Sushi konsumiert werden darf. Innerhalb der Republik nur über Sushi zu sprechen galt hingegen schon als Schwerverbrechen.

Unser Held Musashi (wahlweise auch als weiblicher Charakter mit dem gleichen Namen spielbar), der seine Eltern im großen Sushi Krieg verloren hat trifft auf seinem Weg zur Beschaffung von Lebensmitteln für das Dorf auf Franklin, einem Sushi Striker, der der Welt wieder das Sushi zurückgeben möchte. Beim ersten Bissen entdeckt Musashi auch seine bisher unbekannten Kräfte: Er hat die Macht Sushi Geister zu kontrollieren und selbst einer der größte Sushi Striker aller Zeiten zu werden. Unglücklicherweise werden Franklin und Musashi von Truppen des Imperiums gestellt und Franklin gefangengenommen. So macht sich unser Held nun auf das Imperium zu bekämpfen, Franklin zu befreien und der Welt wieder das Sushi sowie das damit verbundene Glück zurückzugeben.

Der Plot ist wohl das verrückteste, was man in diesem Jahr wohl von Nintendo geboten bekommt: Präsentiert wird die rund 12 bis 15 Stunden lange Kampagne in Standbildern oder waschechten Anime Zwischensequenzen, die teilweise so absurd und lustig sind, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Zugegebenermaßen muss man hierfür aber auch einen ziemlich eigenen Sinn für Humor haben (der definitiv bei Mir vorhanden ist), da das ganze schon sehr grenzwertig dumme Ausmaße annehmen kann.

Und was genau ist das Spiel dahinter?

In Sachen Gameplay könnt ihr euch Sushi Striker am besten als eine Mischung aus Klax und Super Puzzle Fighter vorstellen: Auf dem Spielfeld rotieren auf unterschiedlichen Laufbändern verschiedenfarbige Teller mit Sushi. Ihr müsst mindestens zwei Teller der gleichen Farbe kombinieren um eine Kette zu erzeugen, die dann alle geschnappten Teller auf eurem Tisch deponiert. Habt ihr genug gleichfarbige Teller zusammen startet automatisch ein Angriff mit diesen in Richtung des Gegners. Ihr könnt aber auch jederzeit die Teller manuell abfeuern.

Zusätzlich bekommt ihr mit den Sushi Geistern verschiedene Spezialattacken, welche ihr durch konstante Verkettung von Tellern freischaltet und so die Möglichkeit habt euch zum Beispiel zu heilen oder einen extrem starken Angriff auf den Gegner zu starten. Dank des Levelsystems und verschiedener Items habt ihr dann auch noch die Möglichkeit verschiedenste Wege zum Sieg zu finden. Das sorgt für eine ungewohnte Spieltiefe und macht nach einer für Nintendo typisch kurzen Einarbeitungszeit ungeahnt viel Spaß.

Ärgerlich ist nur die Freischaltung des Multiplayermodus: So seid ihr gezwungen in der Kampagne voranzuschreiten, damit ihr auch online gegen andere Spieler antreten könnt. Überhaupt hat Sushi Striker auf der Switch auch im lokalen Multiplayer seine Probleme mit der Übersichtlichkeit. Diese geht leider aufgrund des sehr hektischen und schnellen Gameplays gerade vor allem bei Neueinsteigern verloren und kann mitunter schon für Frust sorgen.

Liebevolle Optik, schwammige Steuerung

In der Technikabteilung macht Sushi Striker vor allem mit seiner liebevollen 2D Anime Optik eine gute Figur: Die Performance ist flüssig und kommt sowohl im TV- als auch im Handheldmodus sehr gut zur Geltung. Auch beim Sound gibt es recht wenig zu beanstanden, dieser ist genauso durchgeknallt wie der Rest des Spiels und kann vor allem mit einem ziemlich wirren Titeltrack aufwarten.

Weniger überzeugend hingegen ist die teils schwammige Steuerung der Fließbänder: Mit der physischen Steuerung erwischt man öfters einmal das falsche Fließband und verpasst so gute Comboattacken. Zwar werdet ihr bei entsprechender Spielgeschwindigkeit trotzdem mühelos zurechtkommen, aber mit der Touchsteuerung funktioniert das ganze Spiel trotzdem runder und ihr erzeugt konstant Combos. Vermutlich ist dieses Problem auf den 3DS Ursprung des Titels zurück zu führen, die notwendige Optimierung wäre dennoch wünschenswert gewesen.

50,-?! Ernsthaft? Moment …

Beim Kaufpreis von rund 50,- werden sich viele Gamer wohl fragen was Nintendo sich dabei gedacht hat für ein Puzzlespiel eine so doch recht stolze Summe zu verlangen. Bedenkt man allerdings, dass nach Abschluss des Storymodus noch unzählige Challenges und er komplette Multiplayerpart folgen, werdet ihr mit Sushi Striker sehr viel mehr Zeit verbringen und dieses Spiel auch immer wieder in eure Switch oder den 3DS einwerfen.

Ohne Frage hat Sushi Striker seine Macken und ist von der gesamten Aufmachung her einfach nur durchgeknallt. Wer sich jedoch mit Puzzle-Action und dem wirren Humor anfreunden kann sollte sich auf jeden Fall einmal die Demo im eShop ansehen. Von unsere Seite gibt es für Puzzlefans eine klare Kaufempfehlung.

Fazit

Sushi Striker – The Way of Sushido ist ein durchwegs spaßiger Actionpuzzler, der Nintendos weirde Seite repräsentiert und mit einer teils schwammigen Steuerung zu kämpfen hat, aber dennoch insgesamt ein ordentliches Paket bietet. Fans des Genres und Freunde von Puzzlern sollten auf jeden Fall einen Blick auf eines der verrücktesten Spiele 2018 werfen.

Positiv

+ lustige Aufmachung

+ gute Performance

+ Einfach zu erlernendes Spielprinzip

+ Absolut wirrer Humor …

Negativ

– … der nicht jedem gefallen wird

– Teils schwammige und ungenaue Steuerung

– Multiplayermodi erst mit Fortschreiten im Storymodus freischaltbar

– Lokaler Multiplayer kann schnell unübersichtlich werden

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.