Super Smash Bros. Ultimate Review – Ein absoluter Volltreffer!

Seit der Ankündigung, den unzähligen Trailern und einer eigenen Direct Präsentation rund um Nintendos neuestem Triple A Titel war eines klar: Super Smash Bros. Ultimate soll nicht nur das Best-Of der beliebten Prügelserie und eine Liebeserklärung an die Fans werden, viel mehr soll es durch die weite Verbreitung der Nintendo Switch auch neue Interessenten anlocken. Die Rechnung dürfte jedenfalls aufgegangen sein, so riesig wie der Hype um den neuesten Ableger der Smash Bros. Reihe ist, welche ihren Ursprung auf dem Nintendo 64 hat und seitdem für einen Verkaufsschlager nach dem Anderen sorgt. Erfährt in unserem Review, ob Super Smash Bros. Ultimate tatsächlich das ultimative Festival für Besitzer einer Switch geworden ist.

Enormer Tiefgang und  ein gewaltiges Charakterensemble

Das Spielprinzip der Reihe ist schnell erklärt: Ihr bekämpft euch mit bis zu drei weiteren Spielern auf einer dynamischen oder statischen 2D Ebene und müsst dabei versuchen eure Gegner aus dem Feld zu schleudern. Dies geschieht entweder durch das konstante Anrichten von Schaden, bis ein gewisser Prozentsatz erreicht wurde oder durch ein Missgeschick des Spielers selbst. Dabei greift ihr auf ein Repertoire an normalen und schweren Angriffen, Griffen oder speziellen Smash-Attacken, welche ihr dann mit den anderen Techniken kombinieren könnt, zurück. Zusätzlich könnt ihr Items, welche zufallsgeneriert im Level erscheinen, verwenden, um dem Gegner zusätzlich zu schwächen. Was sich relativ simpel anhört spielt sich in der Praxis allerdings doch weitaus komplexer: Smash Bros. Ultimate ist hektisch und bietet einen enormen Tiefgang beim Kampfsystem, der gerade für Anfänger etwas überwältigend wirkt und eine gewisse Einarbeitungszeit benötigt. Nintendo-typisch ist aber auch hier die Lernkurve wieder angenehm moderat ausgefallen und ihr werdet nach der Wahl eures entsprechenden Lieblingscharakters schon relativ schnell erste Erfolge feiern.

Auch die Wahl eures Lieblingskämpfers ist nicht gerade einfach, stehen euch doch weit über 70 Charaktere aus allen hauseigenen Serien und jenen der Publisher Konami und Bandai Namco, welche neben Sora auch maßgeblich an der Entwicklung von Ultimate beteiligt waren, aber auch Square Enix, Capcom oder demnächst Atlus (Joker von Persona erscheint als erster DLC Charakter) zur Verfügung . Die Palette reicht hierbei von Klassikern wie Donkey Kong oder Simon Belmont aus Castlevania und geht hin zu Absurditäten wie der Wii Fit Trainerin, die euch mit Yogaattacken schon einmal schnell zum Verhängnis werden kann. Die Liebe zum Detail, mit welcher man bei den Charakteren und den einzelnen Stages vorgegangen ist, sucht man seinesgleichen: Jedes Detail, Animation, Moveset, Leveldesign und Musik sind an die einzelnen Charaktere angepasst und es ist in Anbetracht des gewaltigen Kämpfensembles einfach nur beachtlich, dass die Qualität hier ungebrochen hoch bleibt.

Eine Contentbombe, der anfangs etwas Überblick fehlt

Doch bevor ihr mit allen Kämpfern in den Ring steigen könnt stehen euch zu Beginn lediglich die 8 Recken des Original Smash Bros. vom Nintendo 64 zur Verfügung: Alle anderen Charaktere schaltet ihr über die diversen Spielmodi frei und hier haut Nintendo die nächste Contenbombe raus: Zwar schaltet ihr die Kämpfer nur über die Modi Smash, Klassisch und dem Storymodus „Worldof Light“ entweder in zufallsgenerierten Herausforderungsduellen oder auf der Map frei, jedoch stehen euch abseits hiervon noch unzählige Multiplayerplayermodi oder Trainingsmodi zur Auswahl, welche wir hier zwar nicht abdecken, aber jedem nur ans Herz legen können: So ein eigens erstelltes Smash Bros. Turnier mit eigenem Punkte und Qualifikationssystem kann schon zu einer abendfüllenden Erfahrung mit den Liebsten werden, die man unterhaltungstechnisch wohl in der Qualität selten vorfindet. 

Zu den Modi selbst ein kurzer Blick auf „World of Light“,dem Storymodus, dessen Hintergrundgeschichte schnell erklärt ist: Beim Kampf gegen eine Invasion der magischen Hände werden alle Kämpfer mit Ausnahme vonKirby gefangen genommen, und so macht sich der Fanliebling auf dem Weg zur seiner Quest, alle Kämpfer auf einer groß angelegten Map der Reihe nach zu befreien (beziehungsweise im Spiel freizuschalten). Doch damit ihr weiteren Ansporn habt könnt ihr euch zusätzlich Geister, also Perks, die den essentiellen Inhalt des Storymodus ausmachen, dazuverdienen, die euren Kämpfer verschiedene Elementarfähigkeiten, die ihr im Kampf gegen die diversen Arten von Kämpfern benötigt, verleihen. Anfangs kann das schon recht verwirrend wirken, aber spätestens nach rund einer Stunde ist man drinnen und kann sich auf eine rund 25 Stunden lange Kampagne freuen. Zwar fällt „World of Light“ in Sachen Handlung sehr dünn aus und hat nur wenige Zwischensequenzen, doch ist die Jagd nach neuen Kämpfern und geistern enorm motivierend, so dass man die Beinahe-Abstinenz der Story absolut verschmerzen kann.

 Wer jedoch schneller an Kämpfer herankommen möchte sollte seinen Blick auf den Modus Smash, bei dem  ihr nach einer gewissen Anzahl an Kämpfen einen Herausforderungskampf erhaltet beziehungsweise  den klassischen Modus, bei dem ihr nach ein paar Challenges sowie einem liebevoll gemachten ebenfalls einen neuen Herausforderer erhaltet, werfen. Die schiere Menge an Möglichkeiten und Spielmodi kann auf den ersten Schlag erdrückend wirken, liefert aber wohl unter allen First Partytitel wohl auch damit das beste Preis-Leistungsverhältnis in diesem Jahr ab, habt ihr immerhin wohl Spielspaß für Monate (und durch den Fighters Pass und weiteren Neuzugängen im Roster wohl auch darüber hinaus)

Technisch on Top

In der Technikabteilung bekommt man nichts anderes als das, was man sich von einem First-Party Titel von Nintendo erwarten kann, nämlich eine reibungslose Performance. Die Optik ist knackscharf, die Performance mit konstanten 60 Fps stabil, das Artwork knallbunt und das gesamte Game wirkt durch die liebevollen Details einfach nur wie aus einem Guss. Auch in der Soundabteilung hat man da sich sämtlicher originaler Sounds der Vorlagen bedient und diese mit einem ungeheuren Grad an Detailverliebtheit in das Spiel implementiert.

Auch die Steuerung funktioniert problemlos und geht flüssig von der Hand. Speziell beim HD Rumble haben die Entwickler auch wieder einmal alles aus den Joycons beziehungsweise dem Pro Controller rausgeholt und liefern ein eindrucksvolles Ergebnis ab. Einen Punkt hätten wir dennoch, der uns auf einem (sehr hohen) Niveau negativ aufgefallen ist: Das Laden von verlorenen Kämpfen, die man wiederholt, könnte kürzer ausfallen, muss schließlich der komplette Kampf noch einmal von neuem geladen werden. Zwar reden wir hier nicht von beeinträchtigenden Wartezeiten, doch fällt dies neben der anfänglichen Hektik und Unübersichtlichkeit doch (minimal) negativ zum doch außergewöhnlich guten Gesamtpaket auf.

Fazit

Super Smash Bros. Ultimate ist ein grandioser Prügler mit enormem Tiefgang und einem gewaltigen Content, der nur vor Detailverliebtheit strotzt und unbestritten ein absoluter Pflichtkauf für jeden Besitzer einer Nintendo Switch darstellt. Ob allein, mit Freunden oder online: Das Spiel ist ein Festival, um welches kein Gamer einen Bogen machen sollte.

Positiv

+ enorme Detailverliebtheit

+ gewaltiger und vielfältiges Charakterensemble

+ sehr viel Content

+ hohe Langzeitmotivation dank fairem Freischaltungssystem

+ gelungenes und abwechslungsreiches Leveldesign

+ technisch sauber

+ sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis

Negativ

–  Handlung eher sekundär

–  für Anfänger auf den ersten Blick etwas überfordernd

–  etwas zu lange Ladezeiten bei Revanchekämpfen (Storymodus)

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.