Steep PS4 Review – Chaos auf der Piste

Nachdem bereits seit längerer Zeit kein SSX Ableger mehr in Aussicht steht, hätte Ubisoft keinen besseren Zeitpunkt wählen können um ihr neuestes Open World Wintersport-Abenteuer Steep zu veröffentlichen. Ob der Titel mehr als nur ein gut gelegener Lückenfüller geworden ist, könnt ihr wie immer bei uns im Test nachlesen.

Die fehlende Richtung

Steep bietet einiges an Vielfalt, wenn es um die verschiedenen Sportarten und auch die Personalisierung eures Charakters geht. Die unzähligen Challenges die ihr auf den Bergzügen der Schweiz, Frankreich und auch Österreicht findet, sind auf eure Ausrüstung abgestimmt und werden im späteren Spielverlauf auch deutlich anspruchsvoller. Anfangs bietet Steep noch eine gewisse Ähnlichkeit zu Spielen wie Skate oder auch Thrasher. Ihr müsst laufend Challenges in Gold, Silber oder Bronze meistern und könnt danach neue Strecken und Gebiete freischalten. Eine wirkliche Story bietet der Titel zwar nicht, aber ihr bekommt laufend die neuen Gebiete durch andere Fahrer vorgestellt und auch die Bergzüge selbst haben ihre Geschichten zum erzählen. Eine nette Ergänzung zu den repetitiven Herausforderungen, aber außer jede Menge Product Placement von Red Bull, Salomon und GoPro, sucht man vergebens nach Inhalt. Im späteren Spielverlauf bekommt ihr zwar etwas extremere Challenges serviert und auch ein paar Ubisoft-typische Auftritte, aber außer einer chaotischen Anreihung von Challenges bietet Steep leider wenig. Wie auch in den restlichen Bereichen des Spiels wirkt es, als hätten sich die Entwickler nicht wirklich auf eine Richtung einigen können. Die „K.O.“ Einblendungen und amüsanten Sturz-Animationen versuchen zwar hin und wieder ein Arcade-Feeling zu vermitteln, aber der Rest des Spiels wirkt eher wie eine Simulation und präsentiert sich in diesem Bereich öfters etwas zu ernst.

Red Bull Steep PS4 Screenshot

Auch die Vielzahl an witzigen Kostümen und Masken sind zwar eine nette Auflockerung für den meistens sehr monotonen Spielverlauf, wirken aber etwas dezplatziert.

Interessante Video Features und Kameraperspektiven

Wo Steep wieder stark punkten kann, ist die gelungene offene Welt und die Multiplayer-Features. Ihr könnt jede abgefahrene Strecke als Challenge für die gesamte Community online stellen oder auch euren run als Replay speichern. Es ist schade, dass gerade Steep keine VR-Features bietet, da die Egoperspektive ideal dafür geeignet wäre. Gerade wer eine schwierigere Herausforderung sucht wird mit den Ansichten-Wechsel seinen Spaß haben. Im Gameplay-Bereich liefert Steep eigentlich durchgehend eine solide Leistung. Die meisten Features sind in den Snowboard-Bereich gefallen, was die Alternativen leider des öfteren etwas untergehen lässt. Hier hätte man doch etwas mehr Anreize ins Spiel bauen können um die Gameplay-Vielfalt um ein Stück zu erweitern.

Steep Screen PS4

Langzeitmotivation bietet Steep leider auch nur bedingt. Ihr könnt laufend neue Challenges mit euren Fernglas freischalten und die Gebiete sind teilweise auch sehr vielfältig ausgefallen, am Ende bleibt es aber eher davon abhängig wie erkundungsfreudig ihr seid. Durch das Levelsystem und den umfangreichen Shop, bleibt zumindest immer eine gewisse Motivation erhalten.

Screenshot Steep Ubisoft

Fazit

Steep bietet trotz fehlender Struktur und wenig Inhalt ein solides Open World Wintersport-Erlebnis. Die vielen Anpassungsmöglichkeiten und Gameplay-Features lockern den monotonen Spielverlauf etwas auf und zumindest Fans von Erkundungstouren und realistischen Gebieten, gibt es einiges zum entdecken.

Wertungsbild 7,8

Positiv

+ Umfangreiche Open World

+ Gelungene Aufnahme und Perspektiven-Features

+ Motivierende Challenges

Negativ

– Fehlende Struktur/Richtung

– Chaotische Mischung aus Arcade und Realismus

– Wenig Story-Inhalt

– Übertriebenes Product Placement

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer