EA Games und Entwickler Ghost Games versuchen es dieses Jahr mit einem kompletten Reboot der Need for Speed Serie. Wir haben den Titel die letzten Tage für euch getestet und verraten euch im Review ob das Projekt gelungen ist und vor allem, ob sich ein Kauf für euch lohnt.
Leveln, driften und tunen
Das neue Need for Speed versucht die besten Parts aus allen Teilen der Reihe in ein Spiel zu bringen. Wirklich gelungen ist das dem Team von Ghost Games leider nur teilweise. Die Stärken vom neuen Need for Speed liegen auf jeden Fall im driften und dem tunen von euren Fahrzeugen. Ihr könnt jetzt wirklich detailliert in die Konfiguration eures Wagens gehen und auch optisch, lässt sich so ziemlich alles verändern. Das Tuning wurde zwar etwas simpler gehalten, da ihr einfach nur neue Teile einzeln durch Level Up’s freischaltet, aber das Fahrgefühl ist im Drifting-Bereich absolut gelungen und eigentlich auch der Hauptfokus des Spiels.
Weiters hat uns auch das Skill-System sehr überzeugen können. Ihr sammelt ständig mit allen Aktionen XP. Egal ob beim driften, Verfolgungsjagden mit der Polizei oder fehlerfreies fahren. Passend dazu habt ihr dann eine Grafik, die euch quasi detailliert euren Fahrstil zeigt. Bei den erwähnten Vefolgungsjagden, gibt es aber schon die ersten Mankos des neuen Need for Speed Ablegers. Es verfolgen euch maximal 3 Polizei Wagen und denen zu entkommen, ist mit Abstand die leichteste Aufgabe, die es bisher in einem Rennspiel bzw. Need for Speed Ableger gab. Auch die Gegner KI in den Rennen überzeugt durchgehend sehr wenig, was bei den 79 vorhandenen Renn-Events etwas den Spielspaß mindert. Uns ist seid Beginn auch ein sehr störender Linksdrall im Gameplay untergekommen, den wir bisher nicht wirklich lösen konnten. Einige Spieler haben aber bereits über ähnliche Probleme bei der Steuerung geklagt.
Unnötiger Online Zwang inklusive einer generischen Story
Ähnlich wie bei The Crew, müsst ihr auch im neuesten Need for Speed Ableger ständig mit dem Internet verbunden sein. Im Fall von Need for Speed leider vollkommen unnötig eingesetzt. Ihr könnt die diversen Rennen nicht unterbrechen, egal ob Singleplayer oder Multiplayer und auch das Spiel niemals pausieren. Gerade bei den Singleplayer Rennen ist das Ganze etwas mühsam, wenn man durch einen Fehler das gesamte Rennen zu Ende bringen muss, bevor man neustarten kann. Passend dazu zieht euch das Spiel durch eine, mit Live-Action Szenen untermalte Geschichte. Need For Speed war bisher nicht unbedingt bekannt für bahnbrechende Geschichten, aber die Live-Action Elemente überzeugen leider gar nicht. Von Fist bumps über andere klischeehafte Aktionen ist in der schwachen Story alles mit dabei.
Was wäre Online Zwang ohne Twitter und Social Media Verbindungen? Ihr müsst zwar nicht eure persönlichen Accounts mit dem Spiel verbinden, aber das Spiel selbst, erledigt nervige Benachrichtigungen und klingende Telefone ganz einfach für euch. Ihr bekommt ständig neue Quests über Anrufe zugewiesen und bei jeden Ladescreen gibt es das neueste Twitter Update am Screen. Auch der Multiplayer rechtfertigt den ständigen Online Zwang zu wenig. Im Gegensatz zu The Crew, ist man in Need for Speed eher im Singleplayer unterwegs oder in seiner Garage am Auto tunen. Hier sind zum Glück die kosmetischen Möglichkeiten sehr gelungen.
Grafik und Sound
In Sachen Grafik kann man eigentlich wenig meckern. Die Stadt im Hintergrund wirkt zwar sehr hingeklatscht, aber dafür überzeugen die verschiedenen Straßen und die Beleuchtung. Die komplette Track-List vom neuen Ableger findet ihr hier. Da Need for Speed ein Arcade Racer ist, werden wir nicht viel näher auf den Sound der Autos eingehen. Es kommt natürlich nicht an ein Forza oder Gran Turismo heran, hätte aber um einiges besser sein können.
Fazit
Das neue Need for Speed klang im Vorfeld prinzipiell nach einem sehr ambitionierten Projekt, scheitert aber an der Umsetzung in fast allen Bereichen. Falls ihr einen auf Tuning und Drifting ausgelegten Racer sucht, ist das neue Need for Speed genau das richtige für euch. Lange Spaß werdet ihr beim ständigen Online Zwang und der schwachen Geschichte wenig haben. Die wenigen gut gemachten Gameplay Parts, überzeugen im Gesamtbild leider zu wenig.
Positiv
+ Drifting und Tuning großartig umgesetzt
+ Gute Tracklist
Negativ
– Furchtbare Live-Action Story
– Online Zwang inklusive Server Probleme und Social Media Updates
– Schwache Gegner KI und auch viel zu leichte Verfolungsjagden