SINNER: Sacrifice for Redemption Review – Der Dark Souls Klon den niemand braucht

Die Liste der Soulslike Spiele wird immer länger und auch Indie-Studios sind immer mehr dahinter ihre Interpretation von dem facettenreichen Sub-Genre auf den Markt zu bringen. SINNER: Sacrifice for Redemption will sich als „Boss Battler“ einen Platz im hart umkämpften Markt sichern. Ob die Idee dahinter wirklich aufgeht und warum ihr generell einen großen Bogen um den Titel machen solltet, könnt ihr wie immer bei uns im Test nachlesen.

Freiheit über alles?

SINNER: Sacrifice for Redemption liefert euch nach einer kurzen Einführung (Wie man es aus allen Souls Spielen kennt) sieben Bossen aus mit der freien Wahl welchen ihr davon als erstes bezwingen wollt. Der einzige Twist hier sind die diversen Beschränkungen eurer Fähigkeiten oder auch eurer Lebensanzeige mit der ihr nach dem erledigen jedes Bosses leben müsst. Diese Mechanik bleibt auch für eine sehr lange Zeit das einzige was dieses Spiel besonders macht. Die Reihenfolge mit der ihr Boss für Boss bezwingt ist bis zum finalen Kampf entscheidend da euch laufend notwendige Gegenstände oder auch Rüstungswerte entzogen werden die für manche Bosse eine wertvolle Hilfestellung liefern. Als Trostpflaster gibt es für jeden abgeschlossenen Kampf ein minimales erweitern eurer Lebensanzeige. Sobald ihr alle Bosse einmalig ausgetestet habt könnt ihr euch relativ flott einen sinnvollen Plan erstellen in welcher Reihenfolge ihr die Gegner angreifen werdet und kommt damit nach dem Abschluss der Geschichte zum New Game+ wo euch ein Teil an neuen Waffen serviert wird um den Vorgang zu wiederholen. Spiele wie Salt and Sanctuary oder auch Immortal: Unchained konnten zwar auch nur mit einem markanten Feature als großen Unterschied zum jeweiligen Souls Vorbild aufwarten, haben es aber dennoch geschafft die Aspekte die Soulslike Spiele ausmacht genügend einzufangen und neu zu interpretieren.

Nintendo Switch SINNER: Sacrifice for Redemption

SINNER versucht hier vom Anfang bis Ende Elemente von Dark Souls 1:1 zu übernehmen und liefert dabei einen miserablen Job ab. Sei es der fehlende Charme durch den Wechsel von dem 2D Ansatz den Salt and Sanctuary versucht hat oder auch einfach nur fehlende Ressourcen für die technische Umsetzung: Dem Spiel fehlt es an allen Ecken und Enden. Die Beschränkung im ersten Spieldurchlauf auf zwei Waffen und wenige Gegenstände nimmt genau das was Soulslike Spiele eigentlich ausmacht. Variation, fordernde Boss Bewegungsabläufe und das erarbeiten einer sinnvollen Taktik. Bosse wurden hier teilweise fast komplett von diversen Dark Souls Ablegern übernommen und ihre Angriffe auf simple Varianten reduziert um die Tatsache zu verstecken, dass man nicht ansatzweise brauchbare hitboxen für die Angriffe der Gegner implementiert hat. Weiters leben solche Spiele von der Atmosphäre die Großteils vom Soundtrack und dem generellen Sound Design abhängig ist. SINNER kämpft hier neben furchtbaren Texturen und regelmäßigen Framerate-Einbrüchen auch mit ständigen Sound Aussetzern. Durch die vielen technischen Probleme mit denen der Titel kämpft bleibt im Grunde nur mehr der Kern und Grundgedanke von Dark Souls übrig der Stück für Stück von diesem Titel auf das notwendigste reduziert wurde. Somit bekommen hier Fans des Genres eine technisch schleißig umgesetzte Tech Demo von den Mechaniken die man aus jedem Soulslike Spiel besser umgesetzt kennt.

Screenshot Sinner Faiz Tilus Boss Nintendo Switch Review

Es war prinzipiell mit Einbußen bei den Mechaniken und den technischen Möglichkeiten bei einem unter 20€ Indie Projekt zum Rechnen und auch der Schritt für ein 3D Design war wohl etwas zu viel des Guten, dennoch fühlt sich der Titel bis auf das Erstellen von einem idealen Boss-Ablaufplan wie ein zusammenwürfeln von Souls Assets und aufs Beste hoffen an. Kaum ein Boss bleibt lange in Erinnerung und die Designs die am meisten überraschen sind direkte Kopien von Dark Souls Bossen (Drachentöter Ornstein und Henker Smough als Beispiel). Sogar für ein Indie Projekt wurde hier die niedrig angesetzten Erwartungen absolut nicht erfüllt und es bleibt nach dem abschließen des Spiels wenig hängen außer ein Beigeschmack von verschwendeter Zeit (Trotz einer geschätzten Spielzeit von gerade einmal 1-2 Stunden).

Technisch bleibt der Titel wie bereits weiter oben angedeutet eine Katastrophe. Ein schlechtes Sound Design und eine schlechte Performance unterstreichen die nicht gerade kreativen Umsetzungen von bereits aus anderen Titeln bekannten Bossen und selbst die wirklich neuen Elemente bleiben nicht lange in Erinnerung. Bis auf ein kurzes Umdenken in der Reihenfolge der Bosse nach 4-5 Bossen war der erste Spieldurchlauf ein relativ simples Verfahren was vor allem Fans des Genres stark enttäuschen wird.

SINNER: Sacrifice for Redemption erscheint am 18.10.2018 für PC, Nintendo Switch, Xbox One und PlayStation 4.

Fazit

SINNER: Sacrifice for Redemption macht so ziemlich alles falsch was bereits jeder andere Soulslike mit Leichtigkeit umgesetzt hat und liefert in den wenigen Stunden an Spielzeit keinerlei Überraschungen oder spielerische Elemente die uns lange in Erinnerung bleiben werden. Bis auf den soliden Grundgedanken hinter dem Boss Rush bietet der Titel absolut nichts erwähnenswertes.

Positiv

+ Der Grundgedanke hinter dem Boss Rush bleibt interessant

Negativ

– Schlechte Performance (Nintendo Switch)

– Audio Aussetzer und schlechtes Audio Design

– Diverse Fehler im Level und Boss Design

– Kaum kreative Ideen hinter der Geschichte und den Bewegungsabläufen der Bosse

– Schlechte hitboxen

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer