Sea of Thieves Review – Ein endloses Abenteuer?  – Xbox One/PC

Wie macht sich das neueste Piratenabenteuer aus dem Hause Microsoft? Wir haben das Spiel einige Tage nun getestet und versuchen euch hiermit eine Übersicht über unser momentanes Empfinden zu geben, dass Sea of Thieves vermittelt.

Getestet haben wir für euch die Xbox One Version und das Review bezieht sich auf die Inhalte, welche im Spiel in der heuteigen Version vorhanden sind im Bezug auf deren Umfang und den aktuellen Preis des Spieles von 60€. Um genauere Einblicke in das Spiel zu erhalten, lest bitte vorab unser Preview zu Sea of Thieves.

 

Das Spielprinzip von Sea of Thieves – Das Positive vorweg

Das Prinzip von Sea of Thieves geht am besten auf, wenn ihr gemeinsam mit 3 Freunden in ein gemeinsames See Abenteuer stecht. Wie das Spielprinzip genau aussieht, könnt ihr euch hier durchlesen, in unserem Preview zu Sea of Thieves, welches das Spielprinzip und dessen Ablauf äußerst umfangreich beschreibt. In der finalen Version hat sich nämlich kaum etwas verändert, im Vergleich zur Beta-Version.

Nach wie vor bedient sich Sea of Thieves einem Open World Sandbox Baukasten, in den ihr mit euren Freunden (eurer Crew) hineingeworfen werdet. Am idealsten also zu 4. erhaltet ihr ein Schiff und eine Handvoll Werkzeuge und Waffen um euch in der Welt zurechtzufinden.

Das Spiel bietet eigentlich eine solide Basis für einen ausgewogenen Mix an Ruhe und Action welches aber leider durch exzessives Grinden der sich immer wiederholenden Aufträge einen zu gradlinigen Verlauf angewöhnt und den Spielspaß über Zeit in Frust wandelt.

Am besten spielt ihr Sea of Thieves also mit Freunden oder setzt euch ein Zeitlimit eures Abenteuers.

Wie funktioniert das Spiel also?

Nach dem Start an einem der zahlreichen Outposts füllt ihr eure Schiffsvorräte auf und startet mit dem Erwerben eines Auftrages. Hier gibt es 3 Fraktionen zur Auswahl bei denen ihr die Quests für Sea of Thieves erhaltet. Diese Quests unterscheiden sich nur minimal in eurer Tätigkeit und sind im Ablauf eher wenig abwechslungsreich.

So müsst ihr bei den Goldjägern beispielsweise immer eine Insel finden, um dort anschließend ein Rätsel zu lösen welches zu einer oder mehreren Schatzkisten führt. Bei dem sogenannten Seelenorden erhaltet  ihr immer einen Kopfgeldauftrag für einen Skelett-Kapitän, welcher auf einer Insel erscheint nachdem ihr euch einigen kleinen Wellen von Skeletten in den Weg gestellt habt. Die verschiedenen Gegner variieren dabei leider nur wenig. Die Handelsgilde lässt euch Schweine oder Hühner einfangen oder gar nach bestimmten Items wie Bananen, Sprengfässern oder ähnlichem auf der Insel eurer Wahl suchen, welches sich im Endeffekt noch umfangreicher als die anderen Quests herausstellt, da nicht jede Insel Hühner oder Schweine beherbergt.

Hier tritt über Zeit auch gleich das größte Problem auf das Sea of Thieves beinhält, die sich immer wiederholenden gleichen Aufgabe: Erstens die Zielinsel ausmachen, zweitens dorthin segeln, drittens das Lösen der Aufgabe (welche erst im späteren Verlauf des Spieles an Schwierigkeit zunehmen, welche sich aber meist nur durch höheren Zeitaufwand auszeichnen). Viertens gilt es die erbeuteten Kisten an einen Outpost zurückzubefördern um diese dort dann zu einem meist sehr geringen Wert an eine der Gilden zu verkaufen, bei welcher ihr den Auftrag angenommen habt.

Das erkundete wird schnell Einheitsbrei und wo bleibt dabei der Ansporn

Schade ist jedoch, dass bei all dem Aufwand welchen man an den Tag legt man weder seinen eigenen Charakter aufleveln kann noch weitere Gegenstände freischaltet, welche das Piratenleben einfacher gestalten könnten. Würde es eine Art Runden Ende geben, würde das immer gleiche Inventar mehr  Sinn machen, aber bei einem nie enden wollenden Spiel ohne jegliches Progression-System bleibt euch eben jeglicher Anreiz fern.

Das einzige was ihr sozusagen mit eurem Gold erwirtschaften könnt, sind visuelle Aufwertungen eures Piraten, eurer Waffen und Ausrüstungsgegenstände und zu guter Letzt eures Schiffs. Ja richtig gehört, auch euer Schiff lässt sich anpassen, jedoch nicht die Bewaffnung oder das Interieur. Ausschließlich die Farbe der Segel, des Bugs und die Anbringung einer Gallionsfigur sind anpassbar. Doch freut euch nicht zu früh, alleine die Farbe eures Segels zu ändern kostet euch so viel in Game Gold, sodass ihr mindestens 20 Stunden Aufträge erledigen müsstet, um ausreichend Gold zu erbeuten.

Gerüchten zu Folge erhaltet ihr beim Erreichen von Stufe 50 bei allen Gilden einen legendären Piratenrang, welcher euch Zugriff auf neue Inhalte des Spiels gewährt und angeblich den eigentlichen End Game Content enthält. Bei der aktuellen Dauer, die ihr dazu aufwenden müsstet, könnt ihr die nächsten 3 Wochen schon mal Urlaub bei eurem Chef beantragen, um Gewolltes in die Tat umsetzen zu können.

Grafik und Multiplayer retten jedoch noch einige Punkte

Der Look des Games hat jedoch einige Pluspunkte verdient, so versetzt euch die Atmosphäre zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten in besondere Stimmungen, welche schon ein gewisses Piratenfeeling aufkommen lassen.

Ebenso der Multiplayer Part ist sehr spaßig gehalten und macht besonders mit Freunden Laune. Schade ist das hier nicht viel mehr Augenmerk auf den Multiplayer Part gelegt wurde. Denn Tatsache ist auch, dass solche Begegnungen in unserem Test, äußerst selten stattfanden. Meist durchstreiften wir alleine die Weltmeere und trafen auf kaum andere menschliche Spieler. Ob dies an den noch unausgereiften Servern liegt oder an den fehlenden Spielern wissen wir nicht.

Wer mehr dazu lesen möchte wie der Multiplayer aussehen kann, den verweise ich auf unser Preview, bei welchem wir diesen, sehr genau beschreiben.

Sea of Thieves Cover Art Cerealkillerz

Fazit                         

Man könnte getrost sagen, dass Sea of Thieves vielleicht noch ein wenig Feinschliff braucht um das volle Potenzial zu entwickeln, dass es bei weitem haben könnte. Der Multiplayer Ansatz ist gut gewählt und die raren Seeschlachten werden zum Highlight jedes Freibeuter Abenteuers. Aber durch fehlende Inhalte, die auf Dauer bei Laune halten sollen und dem fehlenden Levelsystem, was den gewissen Ansporn bietet, um auch mal eine Trockenphase an Spiellust zu überwinden, verliert man nach der anfänglichen Abenteuer-Euphorie schnell die Lust am Weiterspielen.

Ich empfehle euch daher, noch etwas abzuwarten und zu beobachten wie sich Sea of Thieves entwickelt. Was für Inhalte folgen werden und ob sich der Preis von 60€ konstant halten kann. Denn wenn nicht schnell Content nachgereicht wird, sieht es in meinen Augen sehr düster für die Spielerzahlen von Sea of Thieves aus.

Auf dem aktuellen Stand erreicht Sea of Thieves bei uns leider nur 6.5 von möglichen 10 Punkten.

 

Positiv

+ Comic Grafik passt gut mit stimmigen Tag-Nacht Wechsel

+ Multiplayer Seeschlachten bereiten Spaß, falls diese zustandekommen

Negativ

– Fehlender Kontent

– Repetitive Missionen

– Fehlendes Progression System

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Written by: Lukas Kopf

Gaming Enthusiast and Playstation Lover