Nach ziemlich genau zwei Jahren ist Sackboy: A Big Adventure nun auch für den PC, sowohl im Epic Game Store als auch auf Steam, erschienen. Damit ist Sackboy Teil der Sony Offensive Exklusivtitel auf den PC zu porten. Wir haben uns das Ganze nochmal angeschaut, ob auch am PC ein großes Abenteuer auf Sackboy wartet. Der Fokus liegt dabei auf den (marginalen) Unterschieden zum PS4/PS5 Release aus dem Jahr 2020.
Was gibt’s Neues in der Craftworld?
Das Grundspiel bleibt natürlich dasselbe, wie zum Release der PS5. Und daher gilt auch noch so ziemlich alles, was wir damals über das Spiel gesagt haben (hier unser Test aus 2020). Was dazu kommt sind hauptsächlich optische Verbesserungen. Wie Sony aufzählt gibt es nun eine 4k Auflösung mit dem selbgesteckten Ziel von 120 FPS. Zudem können Besitzer einer moderenen Geforce Grafikkarte DLSS aktivieren und somit Ressourcen für Spielereien wie Raytracing freischaufeln. Auch die Unterstützung von variablen Bildraten und Breitbildauflösungen wurde hinzugefügt.
Wir können sagen, dass das Meiste auch tatsächlich gut funktioniert. Aber natürlich braucht man potente Hardware für Raytracing bei hohen Auflösungen. Die Mindestanforderungen entnehmt ihr am Besten der Hardware Tabelle von Sony. Unser Test fand mit einer NVIDIA RTX 3080 TI statt und auf UHD Auflösung. Als wir Raytracing auf „Ultra“ gestellt haben, war aber selbst mit DLSS keine Chance auf konstante 60 Frames. Eine Stufe darunter (und mit relativ wenig optischem Unterschied) ging es dann doch. Hierbei kam es aber sporadisch zu kleineren Einbrüchen, die beim Testen allerdings nur aufgefallen sind, weil das Spiel einen darauf hinweist. Wer sehr anfällig gegenüber Framedrops ist, könnte das aber von selbst bemerken. Hier muss man dann vielleicht eine Auflösungsstufe runterschalten oder auf Raytracing verzichten. Allerdings gilt: Egal ob mit oder ohne Raytracing, der poppige Grafikstil macht auf jeden Fall immer noch Spaß und die vielen kleinen Details lassen alles sehr lebendig wirken. Am (teilweise lizenzierten) Soundtrack wurde natürlich auch nicht gerüttelt und das Sounddesign ist durchweg hervorragend und passt wunderbar zur restlichen Atmosphäre.
Vier Sackboy Freunde sollt ihr sein
Wie auch schon beim Release für die PS4 und PS5 kann man Sackboy: A Big Adventure mit bis zu vier Spielern parallel spielen. Dazu kann man jederzeit sein Spiel als Host für andere Spieler öffnen oder bei anderen Spielern zufällig zugeteilt einsteigen. Auch eine Steam Integration ist vorhanden, um direkt mit Freunden zu spielen.
Wer möchte kann aber auch den Couch Coop nutzen und im laufenden Spiel teilnehmen. Und am PC hat man da dann auch gleich die Möglichkeit Maus und Tastatur zu nutzen. Zudem hat Sony dafür gesorgt, dass die Dual Sense Effekte, die explizit für Sackboy implementiert wurden, auch am PC nicht verloren gehen. Wer also einen DS Controller sein Eigen nennt, kann mit diesem das volle haptische Feedback des Originals genießen. Wer dagegen einen XBox One Controller nutzt, hat nur die „normale“ Vibration zur Verfügung. Die Steuerung ist indes immer noch sehr präzise, was in den späteren Leveln auch nötig ist, wenngleich das Spiel nie eine große Herausforderung wird.
Viel Spaß für viel Geld
Wie bereits erwähnt, hat das Spiel nichts von seinem Charme und seinem Spaß eingebüßt. Als PC Spieler ist das 3D Platformer Genre sowieso vergleichsweise düster besetzt, da man sowieso nicht in den Genuss der Nintendo Franchises kommt und insgesamt nicht die Zielgruppe darstellt. Aus dieser Sicht ist es zu begrüßen, dass sich Sackboy nun auch auf Windows die Ehre gibt. Aber muss das dann zwei Jahre nach dem ersten Release immer noch zum Vollpreis von 60€ sein? Es gibt neben den technischen Verbesserungen nämlich ansonsten keinen wirklichen Mehrwert im Vergleich zum Original. D.h. wenn ihr das Spiel bereits besitzt, habt ihr keinen wirklichen Anreiz euch nochmals eine Kopie zuzulegen. Fairerweise muss man sagen, dass auch das Original sowohl für PS4 als auch PS5 nicht viel günstiger wurde. Trotzdem kann man nach einem Preisvergleich für ca. 40-50€ auf der Konsole bleiben und etwas Geld sparen. Denjenigen, die sowieso nur am PC spielen und endlich wieder einen spaßigen (Co-op) Platformer mit viel Charme wollen, kann man Sackboy: A Big Adventure allerdings ans Herz legen; auch für 60€.
Fazit
Die grafische Aufwertung rechtfertigt zwar nicht den Vollpreis, aber der Port wurde technisch grundsolide umgesetzt. Inhaltlich hat sich nichts geändert, daher ändert sich auch unsere Bewertung zwei Jahre später ebenfalls nicht. Wer ein kinderfreundliches, hervorragend inszeniertes Co-op Jump ’n‘ Run Erlebnis möchte, wird nicht enttäuscht werden. Der recht gleichbleibend niedrige Schwierigkeitsgrad und die quasi nicht vorhandene Story („Rette die Welt vor dem bösen Vex“) bleiben dabei ein Wermutstropfen. Besitzer des Original Releases hingegen brauchen sich die PC Version in keinem Fall anzusehen.