Wir konnten diese Woche RIDE 3 ausgiebig anspielen und hatte auch zusätzlich vor Ort die Möglichkeit zwei Entwickler direkt aus dem Team von Milestone zum Spiel auszufragen. Wie unsere ersten Eindrücke zum Titel sind und was ihr alles von dem ambitionierten Bike Racing Projekt erwarten dürft, findet ihr hier in unserer Vorschau heraus.
Unreal Engine 4 ausgereizt
Milestone dürfte einigen Racing Game Fans bereits ein Begriff sein. Mit Serien wie MotoGP, MXGP als auch neueren Projekten wie Gravel konnte sich das Studio in dem Genre bereits mehrmals mit Großteils guten Ablegern etablieren. Das bei RIDE und RIDE 2 nicht das volle Potenzial ausgeschöpft wurde war auch den Entwicklern klar und deshalb hat man sich das Feedback von Fahrern, als auch den Spielern der Vorgänger zu Herzen genommen und einige wichtige Anpassungen am kommenden Ableger durchgeführt. Der größte Sprung wurde durch den Einsatz der Unreal Engine 4 erzielt. Mit 230 Motorrad Modellen, 70 Motorräder als DLC und 7 Kategorien an Bikes streift ihr in diversen Modis durch 30 Tracks die quer über die Welt verteilt sind. Von alt bekannten lizenzierten Tracks wie Laguna Seca sind auch eigens Strecken wie der Gardasee detailliert per Drohnen Scanning liebevoll ins Spiel integriert worden. Das bei den lizenzierten Strecken wenig Spielraum für Kreativität vorhanden ist, sollte einem klar sein (Laguna Seca/Wüste) aber die Vorab-Version der Gardasee-Strecke die wir anspielen konnten sieht umwerfend aus. Von Fans in die man mit etwas ungeschickt leicht in der Kurve hineinfliegen kann als auch eine wunderschöne Weitsicht mit Berglandschaften ist wohl alles mit dabei was man an optischen Ansprüchen für eine Rennstrecke stellen kann. Insgesamt sind 12 der 30 Strecken komplett neu für die Serie. Was bisher bereits die Vorgänger gut umgesetzt haben, ist das Design der einzelnen Bikes. Hier hat man sich vor allem dem Sound der einzelnen Bikes gewidmet und es macht auch endlich einen Unterschied welche Teile verbaut sind bzw. welche Bikes ihr wählt. Das Sound-Design umfasst zwar nicht jedes einzelne Bike, macht aber gesamt gesehen einen sehr soliden Eindruck der bisher auch von ersten Community Eindrücken bestätigt werden konnte. Im Interview konnten wir auch die Liebe und Passion der Mitarbeiter für Motorräder heraushören die sich sichtlich im Spiel jetzt schon wiederspiegelt.
Eine weitere große Neuerung Aesthetic Modifications die sich im sogenannten Livery Editor umsetzen lassen. Hier könnt ihr wie es auch beispielsweise die Forza Reihe seit einigen Jahren verwendet, eure Fahrzeuge bemalen und mit eigenen Designs ausstatten. Die Bandbreite ist hier relativ groß, bleibt aber abhängig von eurer bzw. der Kreativität der Community. Auch der Fahrer ist anpassbar im Home Menü was quasi das Haus eures Fahrers darstellt. Dort könnt ihr neben der Kleidung auch den Haarschnitt und das Geschlecht anpassen. Der Livery Editor bleibt in diesem Bereich aber das Kern-Feature wo die meiste Zeit der Entwickler hinein geflossen ist.
Neueinsteiger sind weiterhin Willkommen
Trotz der vielen Änderungen die vielleicht eher nur Hardcore Motorrad Fans bzw. Rennsport Fans überzeugen könnten bleiben Anfänger nicht einfach auf der Strecke liegen. Tutorials sollen zwar nicht direkt auf Steuerungshilfen eingehen, aber ein gutes Gefühl für die Geschwindigkeit und das einschätzen von scharfen Kurven an manchen Streckenabschnitten liefern. Nachdem mein letzter großer Titel in dem Bereich MXGP – The Official Motocross Videogame war, gab es zwar Anfangs die Schwierigkeit sich mit dem Handling der Bikes und den neuen Strecken zurecht zu finden aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat es dann doch für ein paar gute Platzierungen gereicht. Vor allem der Unterschied zwischen Möglichkeiten der einzelnen Fahrhilfen ist enorm. Einzig die KI konnte uns in der Preview-Phase noch nicht überzeugen aber hier ist der Build laut den Entwickler noch am weitesten von der finalen Version entfernt. Wir konnten hier aktuell nur zwischen 60% an Schwierigkeitsgraden herumwechseln was eine Bandbreite von extrem leicht bis quasi „Dark Souls Bike Simulator“ erlaubte. Im fertigen Spiel soll das Ganze dann doch mit etwas mehr Feingefühl an die eigenen Fähigkeiten angepasst werden können.
Ein paar Modis die aktuell bereits abgespeckt enthalten waren: Quick Mode – Time Attack, Karriere – Single Race und Karriere – Time Attack. Die Kampagne ist dieses Mal in Magazine unterteilt die bestimmte Motorrad Kategorien, Hersteller und Strecken umfasst. Hier können wir leider auch noch wenig zum kompletten Umfang sagen aber die einzelnen Rennen die wir anspielen konnten haben eine nette Auswahl an Tracks geboten und konnten frei nach Belieben konfiguriert werden. Wer hier also gerne mit einer bestimmten Ansicht durch die Gegend fährt oder auch ein bestimmtes Bike bevorzugt wird in RIDE 3 an wenig Grenzen stoßen. Selbst vereinzelte Bikes die manche Spieler privat besitzen werden sind im Umfang neben den großen Namen des Rennsports vertreten.
Spielbar vor Ort war für uns ein Xbox One X und PC Build der optisch in vielen Bereichen überzeugen konnte. Um das Sound Design machen wir uns nach der Anspiel-Session auch wenig Gedanken da man hier mit einigen Bikes live Samples aufgenommen hat um dafür zu sorgen, dass ein Großteil des Line Ups wirklich einen markanten Sound erhält, der auch zu den verwendeten Einzelteilen und Upgrades passt.
Fazit
Wie sehr der Karriere-Modus, die Fahrer KI und das Tutorial im finalen Spiel überzeugen können bleibt noch offen, aber unser Ersteindruck von RIDE 3 ist definitiv positiv ausgefallen. Durch die Liebe zum Detail in der Umgebungsgrafik als auch bei den vielen Feinheiten an den Bikes selbst beweist sich RIDE 3 bereits jetzt schon als der wohl bisher schönste Titel von Milestone S.r.l.
RIDE 3 erscheint sowohl physisch als auch digital am 30. November 2018 für Xbox One, PS4 und PC.
