Review zu Dune: Awakening – Wie ein Franchise-Neuling Arrakis kennenlernt

Was ein Erlebnis! Vorweg: Ich habe sowohl Dune: Part One als auch Dune: Part Two nicht gesehen. Nicht im Kino und ebenso wenig im Fernsehen. Aus Freundeskreisen habe ich immer wieder gehört: „Bester Film des Jahres.“ oder eben „Ich bin bei dem Film eingeschlafen.“ Es gab keine Meinung dazwischen. Deshalb war ich umso gespannter, ob das Spiel den hohen Erwartungen erfüllen kann oder ob es einfach nur ein netter Zeitvertreib ist.

Aus Transparenzgründen möchte ich erwähnen, dass ich das Spiel über GeForce Now Ultimate gespielt habe. Das heißt, ich durfte es mit einer RTX 4080 und einem 2K-Monitor spielen. Was dem Spiel wirklich entgegenkommt, dazu aber später mehr.

Der Anfang einer laaaangen Reise.

Dune: Awakening ist offiziell seit dem 10.06. verfügbar, während wir seit dem 05.06 zum Start des „Early Access“ den Sandplanet erkunden durften. So haben wir voller Vorfreude das Spiel gestartet und werden direkt mit einer langen Zwischensequenz begrüßt. Die ehrwürdige Mutter spricht zu uns. Sie bereitet uns auf das vor was wir erleben werden. Anschließend erstellen wir unseren Charakter mit einem sehr detaillierten Charaktereditor. Von der Körpergröße bis hin zu den Wangenknochen und Pigmenten im Gesicht ist alles vorhanden – Kein Wunsch bleibt soweit offen bis auf eine Kleinigkeit. Der Körperumfang kann nicht geändert werden. Da ich bei solchen Survival-Spielen gerne mein Ebenbild verwende und ich doch den einen oder anderen starken Knochen habe, war dies ein leichter Dämpfer.

Nachdem wir unseren Charakter erstellt haben empfängt uns erneut die ehrwürdige Mutter. Sie stellst uns Fragen. „Wer war mein Mentor?“ „Wo kommen wir her?“ Und so entscheidet Ihr euch für eine der fünf Klassen im Spiel. Gut gelöst – Denn so erfährt man auch ein wenig Geschichte zu der jeweiligen Klasse oder auf welchem Planeten man aufgewachsen ist. Für einen Neuling wie mich ein sehr schönes Detail. So habe ich mich daraufhin für einen Schwertkämpfer entschieden. Jede Klasse bietet einzigartige Fähigkeiten, die sich jedoch auch durch Quests für andere Klassen freischalten lassen. Heißt: Ihr könnt Euren Charakter im Laufe des Spiels mit den Fähigkeiten jeder Klasse individualisieren.

Sonne, Wüste und Hitze. Ist der Sandplanet zu eintönig?

Vorweg: Jein. Egal, wohin wir gehen, wir werden immer Sand sehen. Das muss jedoch keineswegs etwas Negatives sein, denn immer wieder wird die große Wüste durch Städte, Berge, Höhlen und sogar große Wracks durchbrochen. Die Welt wirkt wie aus einem Guss und man könnte sich vorstellen, dass eben dieser Planet „Arrakis“ wirklich existieren könnte. Ein großes Lob? Ja! Aber natürlich hat eben diese Welt Ihre Schattenseiten. Manchmal wirkt sie zu leer – das unterstrichen mit dem düsteren und bräunlichen Sand, lässt einen beim Survival-Action-MMO doch oft alleine zurück.

Bei den Quests sieht es hingegen anders aus. Es gibt Aufträge, Nebenquests und man wird sehr strukturiert durch die Hauptquest geführt. Die Nebenaufträge sind eher Standard. Bring „XY 100 Kupfererz“. „Töte Z“ und besuche den Standort, dass haben wir alles schon irgendwie mal gesehen, allerdings muss ich hier sagen, dass es sehr gut und harmonisch in die Welt von Dune eingebunden ist. Es macht Spaß solche Aufträge zu erfüllen und damit auch die Welt zu erkunden und verschiedene Charaktere kennenzulernen. Die Hauptquests sind spielerisch sinnvoll aufgebaut und machen Spaß. Sie bringen Euch das Spiel bei und werden nach und nach komplexer. Während wir am Anfang vor allem viel erforschen und unsere erste Basis erbauen müssen, müssen wir nach ein paar Spielstunden ein großes Schiffswrack erkunden.

Gameplayloop oder Gameplaynoob?

Um eine Sache direkt vorwegzunehmen. Der Gameplay-Loop ist ganz klar vorhanden. Wir absolvieren Quests, schalten so neue Forschungen für unsere Base oder eben für unseren Charakter frei, erkunden die Welt, entdecken neue Ortschaften und schalten so neue Aufträge frei. Das wirkt stimmig, und die Zahnräder greifen gut ineinander. Wenn man Lust hat, kann man sich die komplette Karte aufdecken und die Aufträge erstmal beiseiteschieben. Natürlich gibt es Orte, die für Neulinge nicht geeignet sind, weil wir die entsprechende Ausrüstung nicht haben. Wir würden zum Beispiel relativ schnell durch Treibsand oder stärkere Gegner unser Zeitliches segnen. Aber wir könnten sie erkunden. Das Survival-MMO weiß mit seinen Stärken zu überzeugen hat in der Hinsicht aber auch kleinere Schwächen. So ist es beispielsweise nicht möglich, seine Container, in denen sich wichtige Items befinden, zu benennen. Ordnungsfanatiker können ihr Lagersystem somit nie richtig ordnen.

Das Spiel macht mit Freunden zusätzlich nochmal mehr Spaß! Ihr könnt mit zwei Klicks einen Freund einladen und gemeinsam Arrakis erkunden. Ebenso könnt Ihr Euer Bike, das Ihr im Laufe der ersten fünf Stunden freischaltet, mit einem zusätzlichen Sitz versehen. Praktisch – So verbraucht Ihr nicht so viele Ressourcen und Ihr könnt gemeinsam Eure Aufträge abschließen, ohne Euch gegenseitig über den Haufen zu fahren. Insgesamt ist die Multiplayer-Komponente sehr gut gelöst. In PVE-Gebieten wird sich unterhalten und man kann sich mit Emotes „zuspammen“.

Technik die begeistert – mit kleinen Ausnahmen

Das Spiel hat einige kleinere Mängel vorzuweisen, wie zum Beispiel das die Menüführung etwas überladen ist. Die Steuerung ist gerade beim Fahren auf dem Bike sehr schwammig und die KI ist manchmal nicht das wofür das „I“ in KI steht. Ein kleiner Kritikpunkt sei an dieser Stelle noch erwähnt: Wir verlieren keine Energie, wenn wir auf dem Bike sind und durch enorme Hitze fahren. Es fehlen auch ein paar „Quality of Life“-Funktionen wie die oben erwähnte Benennung der jeweiligen Kisten. Manchmal ist nicht ersichtlich, ob man sich die Items mit dem Baugerät oder dem selbst errichteten Fabrikator craften muss. Versteht mich nicht falsch, dass sind alles keine Gamebreaker, im Gegenteil: Das sind alles Sachen die man noch nachpatchen kann und sicherlich auch wird. Denn dieses Spiel ist wirklich wunderschön, wir hinterlassen Spuren auf dem Sand. Wir können jeden einzelnen Stein sehen und dabei wirkt die Welt unfassbar glaubhaft und immersiv. Dabei hat der Day-One-Patch noch dazu beigetragen dass das Spiel wesentlich flüssiger läuft.

Diese UI ist perfekt. Es gibt keine unnötigen Informationen oder Texteinblendungen. Sie ist minimalistisch gestaltet und zeitgleich modern. Die Haupquestreihe (in Lila) und eine Nebenquest (in Blau). Zusätzlich kann man unten links die Leisten bezüglich Ausdauer, Leben und Stromversorgung auch ausblenden lassen, wodurch es nochmal wesentlich immersiver wirkt.

Fazit

Unter vorbehalt: Das Endgame konnte ich noch nicht testen, werde ich allerdings zeitnah noch einfügen. Da das Spiel doch sehr groß ist und man hier weitaus mehr als 100 Stunden verbringen kann.

Daher stellt sich mir die Frage: Wie ist Dune: Awakening für einen Neuling? Auch wenn ich viele Referenzen sicher nicht verstanden habe. Ebenso wenig was es mit dem Sandplaneten auf sich hat. Ich werde mir im Nachhinein sowohl Part One als auch Part Two anschauen. Denn eins ist gewiss: Wenn man durch Arrakis reist, fühlt man sich wie Timothée Chalamet.

– Wunderschöne glaubhafte Welt und atemberaubende Grafik

– Der Gameplayloop zwischen Questen, erkunden und bauen

– intuitives Spielen mit Freunden

– Quests führen dich immersiv durch das Spiel

– Arrakis wirkt manchmal zu leer

– Technisch noch nicht das volle Potenzial ausgeschöpft

– Zu wenig Survival-Aspekte

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Written by: Chris Hoke

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