Review: Zombie Army 4 Dead War – Einmal in die Hölle und zurück

In der jüngsten Vergangenheit sind die britischen Entwickler von Rebellion in der Videospielbranche am ehesten für ihre Sniper Elite-Reihe bekannt, die 2017 bereits in die vierte Runde ging. Die zweite Spiele-Reihe aus dem eigenen Hause ist Zombie Army, das nun 2020 endlich gleichzieht und mit Teil 4 die Untoten noch einmal in Europa einmarschieren lässt. Mit einer abgedrehten Story als Grundlage werden Spieler in die Zeiten des zweiten Weltkriegs verfrachtet und vor Augen geführt, wie dieser ausgegangen wäre, hätte die deutsche Wehrmacht zu einer doch eher ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen. Schafft es das Zombie Gemetzel, auch diesmal zu überzeugen oder wird die Reihe mit Dead War letzten Endes zu Grabe getragen? Findet es heraus in unserem Review!

Geschichte mal anders

Deutschland steht im April 1945 am Rande der Niederlage. Die Alliierten Streitkräfte klopfen schon vor der eigenen Haustüre, bis sich der deutsche Führer für eine Maßnahme entscheidet, die die Geschichte verändern würde. Er setzt den Plan Z in Kraft, der alle gefallenen Soldaten als Untote zurückkehren lässt, gewillt noch einmal in den Krieg zu ziehen. Was folgt ist ein erbitterter Kampf der Menschheit gegen die deutsche Besatzung, die im zweiten Anlauf ausschließlich aus Zombies besteht. Während es mutigen Soldaten in Zombie Army 3 gelang, Adolf Hitler in die Hölle zu stürzen, verloren die deutschen Truppen zwar ihren Führer, aber nicht den unbeugsamen Willen, weiter voranzuschreiten. Deswegen wird in Dead War das Schicksal der Menschheit noch einmal in die Hände von vier mutigen Protagonisten gelegt mit dem Ziel, Europa zurück zu erobern, Kugel für Kugel! Mit dieser Handlung als Grundstein schicken euch die britischen Entwickler von Rebellion erneut in das von Zombies verseuchte Europa, das in Trümmern liegt. Dieses könnte ihr entweder Solo, oder mit bis zu vier Mitspielern zurückerobern. Beim Gameplay bleibt man seinen Wurzeln treu und setzt auf die gewohnten Stärken als Third-Person Shooter, ein Konzept das auch diesmal wieder voll aufgeht.  

Alle Wege führen nach Rom oder in die Hölle

Der Widerstand Europas hat sich in Zombie Army 4 mittlerweile bis nach Italien zurückgezogen, das ihr in neun unterschiedlichen Levels vor den Horden von Zombies befreien müsst. Dabei durchstreift ihr die desaströsen Straßen von bekannten Städten wie Mailand, Venedig oder Neapel und unternehmt sightseeing auf eine andere Art und Weise. All diese Gebiete sind in Regel in vier Abschnitte unterteilt, die wie schon bei Zombie Survival-Primus Left 4 Dead mittels Safe-Rooms voneinander getrennt sind. Ist ein sicherer Unterschlupf erreicht, dann darf wieder ein Medi-Pack eingesackt sowie Munition und Granaten aufgefüllt werden. Dies gilt es stets in Anspruch zu nehmen, denn die Zombies treten zahlreich auf. Um sich dieser Übermacht entgegenzustellen darf jeder Spieler zu einer Primärwaffe (Gewehre), einer Sekundärwaffe (wie zum Beispiel Maschinenpistolen) und einer Pistole greifen. Auch bei den Granaten und Hiebwaffen bekommt ihr eine breite Auswahl präsentiert, die je nach Vorliebe angepasst werden kann. Im direkten Gefecht kann jeder der vier Charaktere auch auf eine Spezialfähigkeit zurückgreifen, die je nach Waffentyp sogar variiert. Sollten euch die Untoten einmal zu nahe kommen, dann dürft ihr diese mittels speziellem Nahkampf unter die Erde befördern oder ein sogenanntes Takedown durchführen, das einen sogar mit extra Gesundheit und Munition belohnt. All diese Anpassungen sind für euer Überleben notwendig, denn nur mit herkömmlichen Fußsoldaten solltet ihr nicht rechnen!

Ein breites Arsenal an Zombies

Eine der größten Stärken von Zombie Army 4 ist das breite Arsenal der Untoten, auf die die deutsche Wehrmacht zurückgreifen kann. Denn neben herkömmlichen Fußsoldaten befinden sich in den Reihen der Deutschen unter anderem zahlreiche Offiziere, die euch das Überleben erschweren. Mal sind es Kolosse die mit Flammenwerfer, Maschinengewehr oder Kettensäge ausgestattet sind, mal sind es ranghohe Anführer, die mit Nekromantie bereits über den Jordan geschickte Feinde neu auferstehen lassen. Hinzu kommen Sprengstoff-Zombies, Scharfschützen, Kriecher, Kreischer, Soldaten mit schwerer Rüstung und sogar untote Panzer. Ihr seht also, ihr bekommt viel zu tun! Um das Ganze jedoch ein bisschen einfacher zu gestalten findet ihr in jedem Level im Durchschnitt bis zu vier Waffen Upgrades, Dokumente, Comics und Zombie-Hände, die zwar gut versteckt sind, aber euch gewisse Vorteile verschaffen. Auch eine Heldentat findet sich in jedem Gebiet versteckt, die, sofern ihr Überlebende rechtzeitig rettet, ganz besondere Extras bereithält.

Mit den Waffen-Kits könnt ihr eure Schusseisen aufwerten und diese so zum Beispiel mit mehr Munition, einem zusätzlichen Feuerschaden oder mit weniger Rückstoß ausstatten. Auch unterschiedliche Perks könnt ihr eurem Soldaten zuordnen, die dann ebenfalls im Gefecht von großem Nutzen sind. Diese müsst ihr jedoch erst freispielen indem ihr gewisse Anforderungen erfüllt und je nach eurem eigenen Charakter-Level sind auch die dafür benötigten Slots noch nicht freigeschalten. Die eigene Stufe erhöht ihr regelmäßig nach erfolgreichem Abschluss der diversen Abschnitte, die Höhe der Erfahrungspunkte richtet sich dabei nach der Abschlussbewertung. Diese könnt ihr steigern, in dem ihr die zuvor erwähnten Extras findet und eine hohe Punktzahl erreicht, die ihr durch das Töten von Zombies in Form von Kombos und gezielten Schüssen kontinuierlich steigert. Doch nicht nur während der Kampagne müsst ihr eure Fähigkeiten beweisen, sondern auch wöchentliche Events und ein Horde-Modus warten darauf, gespielt zu werden.

Gegen die Horden

Im Horde-Modus befinden sich aktuell vier unterschiedliche Karten, in denen ihr euch jeweils 12 Wellen an Zombies stellen müsst. Diese variieren jeweils, Waffen und Granaten gilt es sorgfältig und geschickt einzusetzen. Nach und nach vergrößern sich die Gebiete, die Zahl der Untoten steigert sich und falls ihr bis zum Schluss überlebt, dann heißt es die Beine in die Hand zu nehmen. Erfolgreiche Abschlüsse werden mit Erfahrungspunkten und Upgrades belohnt. Wem der Horde-Modus nicht zusagen sollte, der kann sein Können in den wöchentlichen Herausforderungen testen. Dort gilt es ein Level erneut zu spielen, diesmal aber mit besonderen Modifikationen. Mal dürft ihr nicht zur Sekundärwaffe greifen, mal stehen keine Granaten zur Verfügung. Diese wechselnden Umstände zwingen den Spieler, den eigenen Spielstil der jeweiligen Woche anzupassen. Wer dies erfolgreich übersteht, darf sich über Bonus-Erfahrung und neue Waffenskins freuen.

Zu guter Letzt könnt ihr durch den Wehrpass eure eigenen Statistiken im Menü aufrufen und nachschlagen, in welchen Levels welche Extras verpasst wurden. Auch ein sogenanntes Stickeralbum findet sich dort wieder, das ihr nach Abschluss bestimmter Herausforderungen füllt und besonders Sammler beschäftigen sollte. Auch nach Abschluss der Kampagne könnt ihr jede Mission noch einmal spielen, wahlweise auf den Schwierigkeitsgraden Leicht, Normal und Schwer, sowie die Anzahl der Zombies festlegen, die entweder standardisiert sind, oder sich je nach Spieleranzahl richten kann.

Fazit

Zombie Army 4 hält was es verspricht! In neun unterschiedliche Levels schickt ihr haufenweise Untote unter die Erde, das dank dem einfachen Gameplay kinderleicht von der Hand geht. Was solo mit der Zeit langweilig wird, entfaltet im Coop seine volle Stärke. Wer darüber hinaus jedoch nach mehr Abwechslung sucht, der sucht vergeblich denn hier ist der Name Programm: Dead War!

Positiv:

+ Neun umfangreiche Levels

+ Viele Anpassungsmöglichkeiten

+ Jeder Abschnitt hält gut versteckte Extras bereit

+ Motivierendes Gameplay

+ Viele unterschiedliche Feind-Typen

Negativ:

– Kaum Abwechslung in den Levels

– Kann im Einzelspieler auf Dauer nicht motivieren

– Stellenweise frustige Momente schon auf Normal

Zombie Army 4 Dead War erscheint am 04.Februar 2020 für PC, Playstation 4 und Xbox One.

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz