Review: V Rising – Vampir-Survival, das einen nicht so recht einladen will

Als V Rising vor zwei Jahren im Early Access veröffentlicht wurde, erreichte es mit 150.000 Steam-Spielenden gleichzeitig seinen Höhepunkt und wurde damit zu einem der größten Erfolge des Jahres im Bereich Survival Crafting. V Rising hat den Early-Access-Status im Mai 2024 endgültig abgelegt, und jetzt können PS5-Spielende das volle Spielerlebnis genießen. Doch warum das auch nur so richtig für Genre-Fans, die auch ein paar Freunde zur Hand haben, Spaß machen wird, erfahrt ihr in unserem Test.

Ein umkämpftes Genre

Dieses Genre ist schnell übersättigt, es erfordert stundenlangen Einsatz, um Fortschritte zu machen, die frühen Stunden sind im gesamten Genre nahezu identisch, und nur wenige schaffen es, sich wirklich abzuheben. Wenn ich jetzt auf V Rising zurückblicke, muss ich mich fragen: Warum war das so ein Hit? Es muss wohl eine Situation zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sein, denn V Rising ist nicht gerade etwas, über das man mit Begeisterung berichtet oder was besonders viel sehr anders macht. Es ist ein isometrisches Action-Spiel, bei dem man Skills und Zauber mit Abklingzeiten einsetzt – ähnlich wie Diablo – nur dass sich alles, was ihr tut, um die Verbesserung eurer Basis dreht. Als Vampirfürst müsst ihr eine Burg errichten, also baut ihr eine aus Holzteilen und beginnt schnell, sie mit Einrichtungen auszustatten, die euch bessere Ausrüstung und stärkende Gegenstände einbringen – sobald ihr die benötigten Materialien und Zutaten gesammelt habt.

Die Kapitel werden durch das Beseitigen der V-Bloods vorangetrieben.

Nachdem einen das Spiel zunächst sehr alleine lässt und ihr euch erstmal an alle Umständen gewöhnen müsst, bringen euch die ersten Missionsziele schnell zu dem Punkt, an dem ihr eine einfache Burg und eine anständige Ausrüstung habt, und dann müsst ihr V-Blut trinken. V-Blut ist etwas Besonderes, weil es nur von mächtigen Wesen getragen werden kann, nehme ich an, und deshalb müsst ihr die stärksten Kreaturen im Land jagen. Das kann man nicht ignorieren, da einige dieser V-Blut-Träger euch auch Zugang zu ziemlich wichtigen Gegenständen verschaffen, wie z. B. einer Gerberei, in der ihr Felle in Leder umwandeln könnt. Und wenn ihr die Gerberei erst einmal habt, habt ihr wahrscheinlich Tausende von Fellen, die ihr gerben könnt. Sobald ihr gute Orte gefunden habt, an denen ihr die Grundressourcen abbauen könnt, die ihr braucht, um euch über Wasser zu halten, wird es euer Hauptziel sein, V-Blut zu erhalten, damit ihr eure Burg weiter ausbauen und mehr Zaubersprüche für den Kampf freischalten könnt. V-Blut-Träger können getrackt werden, was euch direkt zu ihrem Standort auf der Karte führt – aber das macht deutlich, dass der Transport von Ressourcen in diesem Spiel wirklich schrecklich ist.

Skills und Zauber bieten durchaus nette Effekte.

Wer gerne Burgen bauen möchte, ist hier richtig

Wenn die Standard-Servereinstellungen aktiviert sind, könnt ihr euch nicht mit den meisten Zutaten zwischen den Vampir-Wegpunkten hin- und herteleportieren – nur mit eurer Ausrüstung. Selbst wenn ihr die Fähigkeit freischaltet, euch von eurem Stützpunkt zu einem Wegpunkt hin- und herteleportieren zu können, könnt ihr euch nicht mit eurer Beute zurückteleportieren. Ihr müsst laufen. Und die Spielwelt ist groß. Bei größeren Reisen werdet ihr wahrscheinlich miterleben, wie die Welt einen Tag- und Nachtzyklus – oder mehrere – durchläuft, bevor ihr an eurem Ziel ankommt. Ein früher V-Blutträger ist Alpha der weiße Wolf, und wenn man ihn besiegt, kann man eine Wolfsgestalt annehmen, mit der man sich schneller bewegen kann, was definitiv hilfreich ist.

Das Bauen funktioniert auch auf PS5 erstaunlich gut.

Aber selbst mit kleinen Geschwindigkeitsschüben wie diesem ist es frustrierend, sich in V Rising von Ort zu Ort zu bewegen. Es macht keinen Spaß, es ist einfach frustrierend, vor allem, da ihr am Tag immer dem Sonnenlicht ausweichen müsst, um nicht zu verbruzeln. Regelmäßige V-Rising-Spieler empfehlen nicht nur, die Schnellreise mit Zutaten in den Servereinstellungen zu aktivieren, sondern auch, die Tageslänge anzupassen. Vampire, die sich bei Tageslicht aufhalten, erleiden schweren Schaden, was einen wirklich dazu bringt, sich zu fragen, warum das Spiel verlangt – und ich meine verlangt –, dass man alle Bäume innerhalb der Grenzen seiner Burg vollständig beseitigt. Bäume sind die einzige annehmbare Form von Schatten, die man auf Reisen zwischen den Gebieten nutzen kann, und man kann seine Burg erst mit einem Dach ausstatten, wenn man verstärkte Mauern erhält.

Verschiedene Tierformen machen die Kämpfe etwas abwechslungsreicher.

Es ist seltsam, dass ich in Wirklichkeit V Rising in vielerlei Hinsicht ziemlich mag. Es ist befriedigend, neue Ausrüstung zu bekommen, genauso wie es Spaß macht, seine eigene Burg zu bauen, und die Diablo-ähnlichen Kämpfe sind zufriedenstellend. Es gibt sechs verschiedene magische Bäume, von denen jeder acht Zaubersprüche und drei passive Fähigkeiten freischaltet. Ich wiederhole: Man kann immer nur zwei Zaubersprüche gleichzeitig ausrüsten. Viele der Zaubersprüche, die ihr freischaltet, werdet ihr wahrscheinlich nie benutzen, aber von welchem magischen Baum ihr einen Zauberspruch freischalten könnt, hängt ganz von der Art des V-Bluts ab, das ihr trinkt, und wenn ihr euch für V-Blut-Träger in der Reihenfolge von schwach bis stark entscheidet, werdet ihr nicht die Möglichkeit haben, so flexibel und einzigartig mit eurem Build zu sein, wie ihr es euch vielleicht wünscht. Der Kampf mag anständig genug sein, aber warum sollte man ihn so einschränken? Ich habe nichts gegen V Rising, ich denke sogar, dass man hier eine Menge Spaß haben kann, aber in einem so übersättigten Markt muss sich V Rising von der Masse abheben. In den zwei Jahren zwischen dem Early-Access-Start von V Rising und der Veröffentlichung ist das Genre der Survival-Crafting-Spiele aufgebläht, und nur Spiele mit einem wirklich einzigartigen Haken können sich in irgendeiner Weise abheben. V Rising hebt sich nicht ab. Es ist ein gut gemachtes Spiel, es macht Spaß, aber es gibt eine ganze Liste von Frustrationen, von denen die meisten zwischen dem Early-Access-Start und jetzt nicht behoben wurden.

Nicht das Saugen vergessen, sonst seid ihr schnell dem Tod nahe.

Fazit

V Rising setzt den Fokus auf den Aufbau und die Pflege eurer eigenen Vampir-Hochburg, was mit ausreichenden Ressourcen auch wirklich gut funktioniert und Spaß macht. Auf dem Weg dahin gibt es aber nervige Einschränkungen der Skills, noch nervigeres Umherlaufen durch die Welt und generell ein eher durchschnittliches Action-RPG, das mit guten Ansätzen nicht genug aus der Masse herausstechen kann und dabei unbedingt mit anderen gespielt werden sollte.

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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