Review: Two Point Museum – Ein Tycoon-Spiel voller kuratierten Chaos

Der wahre Reiz von Tycoon-Spielen wie Two Point Museum liegt darin, wie gut sie Euch bei der Stange halten. Im Nachfolger zu Two Point Hospital und Two Point Campus habt Ihr eigentlich immer etwas zu tun: ein neues interaktives Exponat erforschen, Mitarbeitende weiterbilden oder ein Team auf Expedition schicken. Somit wird es nie langweilig oder hat man bei dem ganzen Chaos irgendwann mal die Nase voll von lauter Besuchern und allerhand Management? Unser Test soll es für euch herausfinden.

Management-Stress war wohl noch nie so witzig

Wenn Ihr schon einmal Theme Park oder Theme Hospital gespielt habt, wisst Ihr ungefähr, was Euch erwartet: eine leichte, humorvolle Simulation, bei der Ihr Euch durch verschiedene Museen mit jeweils eigenen Themen und Spielideen arbeitet. Zum Einstieg geht’s um prähistorische Kreaturen, später baut Ihr Aquarien oder kuratiert ein Geisterhaus voller übernatürlicher Phänomene. Wer mehr Freiheiten will, kann sich natürlich im Sandbox-Modus austoben. Jedes Museum basiert auf einem klaren Prinzip: Ihr platziert Exponate, um Besucher anzulocken, dekoriert für den Wow-Effekt und stellt Infotafeln auf, um Wissen zu vermitteln. Manche Exponate brauchen Kühlung, andere müssen regelmäßig gewartet werden. Wenn alles reibungslos läuft, zeigen sich die Gäste spendabel.

Im Laufe der Kampagne könnt Ihr Expeditionen starten, um neue Ausstellungsstücke zu entdecken. Dabei gibt’s immer ein gewisses Risiko: Mitarbeiter können verletzt werden oder auf Hindernisse stoßen, die die Mission verzögern. Schulungen und Ausrüstung helfen, solche Pannen zu vermeiden. Natürlich sind auch die bekannten Sim-Elemente wieder mit dabei: Eure Gäste verlieren mit der Zeit Energie – also müsst Ihr Pausenbänke und Kaffeemaschinen einbauen. Auch das Personal will motiviert bleiben. Wenn sie sich nicht gewürdigt fühlen, drohen sie zu kündigen – und das kann Euch im schlimmsten Moment treffen. Wie Ihr all diese Details und die Gestaltung der Museumsräume in Einklang bringt, entscheidet über Euren Erfolg. Der Schwierigkeitsgrad steigt kontinuierlich, und mit ihm die Anforderungen an Strategie und Effizienz. Die Spielmechanik ist altbewährt – aber auch diesmal wieder mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.

Das gehört in ein Museum!

Ganz neu sind einige frische Ideen im Spielprinzip. Im übernatürlichen Museum etwa könnt Ihr Poltergeister zur Schau stellen – aber nur, wenn Ihr ihnen passende Räume baut. Andernfalls reißen sie aus und erschrecken Eure Besucher. Selbst wenn Ihr ein Museum „fertig“ habt, bleibt genug zu tun: Mikromanagement ist angesagt. Stunden vergehen wie im Flug, während Ihr hier noch einen Tisch verschiebt, dort eine Deko platziert oder den perfekten Geldfluss austüftelt. Wie bei den Vorgängern gibt’s ein dauerhaftes Fortschrittssystem: Ihr schaltet neue Möbel und Funktionen frei – manches nur zur Zierde, anderes mit praktischem Nutzen. Ein Highlight ist dabei einfach, reinzuzoomen und das bunte Treiben von Gästen und Personal zu beobachten. Die Animationen sind fantastisch.

Und dann wäre da noch das Ingame-Radio: wunderbar albern und voll mit frechen Seitenhieben auf moderne Medien. Auch die Lautsprecheransagen im Museum versprühen denselben herrlich schrägen Humor wie damals in Theme Hospital. Einziger wirklicher Kritikpunkt – wie bei vielen Genrevertretern – ist die Steuerung mit dem Controller. Sie funktioniert, keine Frage, und die Entwickler haben gute Arbeit geleistet. Aber man merkt einfach: Mit Maus und Tastatur wäre es flüssiger. Und trotz anpassbarer UI kann der Text auf dem Fernseher manchmal etwas klein geraten.

Fazit

Two Point Museum schafft es auch beim dritten Spiel noch einen frischen Wind ins Spiel zu bringen, denn es ist wohl der abwechlungsreichste Teil, der durch die vielen Bereiche innerhalb eines Museums zu glänzen weiß. Der Humor und die tollen Animationen sind da noch die Kirsche on top. Doch wer dem Genre bisher nichts abgewinnen konnte, wird auch in diesem Museum keine Dauerkarte kaufen.

Solo Wertung
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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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