The 7th Guest VR ist eine Neugestaltung des PC-Originals von 1993 in VR, was ein einzigartiges Mysterium, eine Vielzahl von Rätseln und einige hochmoderne Technologie bietet, um dieses gespenstische Anwesen und seine früheren Bewohner zum Leben zu erwecken. Es ist großartig zu sehen, wie klassische Spiele und Franchises in VR neues Leben eingehaucht bekommen, solange sie gut sind natürlich. Ob das hier der Fall ist, erfahrt ihr in unserem Test.
Geistervilla trifft auf Mystery-Rätsel
Wie bei vielen Mystery-Spielen startet ihr, ohne zu wissen, wer ihr seid. Ihr paddelt in einem Boot und seht ein Herrenhaus in der Ferne aufragen, wobei der einzige Pfad euch zu seinen Vordertüren führt. Dabei seid ihr mit einer Geisterlaterne ausgestattet, die es euch ermöglicht, die Vergangenheit zu sehen. Wohin ihr sie auch richtet, ihr Lichtstrahl enthüllt, wie das Anwesen und die darin enthaltenen Gegenstände aussahen, als noch alles in Ordnung war. Die Handlung wird schnell auf euch übertragen, sobald ihr das Anwesen betretet und ihr beginnt, Ereignisse aus der Vergangenheit zu betrachten, als 7 Gäste aus einer früheren Ära ebenfalls eingeladen wurden, einige der Geheimnisse des Hauses zu enthüllen. Der mysteriöse Einsiedler und Spielzeughersteller Henry Stauf hat nämlich sechs Gäste zu einer Party in sein gotisches, mit Rätseln gefülltes Herrenhaus eingeladen und eine hohe Summe an Preisgeld ausgesetzt. In der Rolle eines unbekannten Gastes erkundet ihr Staufs Anwesen und löst Rätsel, um die Geheimnisse darin zu lüften. Was will Henry von diesen Leuten? Wer ist der siebte Gast? Und wer wird überleben, um die Geschichte zu erzählen?
Was daraufhin folgt, ist ein mysteriöses Rätsel, das aufgrund einiger Entscheidungen, die es euch ermöglichen, Räume und Puzzle in beliebiger Reihenfolge zu lösen, in nicht ganz linearer Weise erzählt wird. Das war wirklich eine gute Möglichkeit, den Druck zu mindern, denn wenn ich auf ein Rätsel stieß, das mich verwirrte, half es oft, zu einem anderen überzugehen und später wiederzukommen, um das Rätsel in einem neuen Licht zu sehen und die Lösung zu finden, die mir entgangen war. Das Navigieren im Herrenhaus ist einfach genug, aber bei den Rätseln wird es knifflig, da die hier vorkommenden Rätsel relativ einzigartig sind und zuweilen recht verwirrend sein können.
Die Rätsel werden tatsächlich schnell anspruchsvoll
Die Lösungen beruhen auf dem Leuchten der Laterne und dem Aufnehmen und Platzieren verschiedener Objekte. Das kann auf unterhaltsame Weise interaktiv sein, zerbrochene Brücken und Spiegel reparieren, vergangene Versionen von Gemälden aufdecken und an die Wände gekritzelte Lösungen aufdecken. Die Rätsel werden nach und nach schwieriger, fühlen sich aber dank der praktischen Hinweise nie unlösbar an. Es gibt zwei kostenlose Hinweise pro Rätsel und wenn das nicht ausreicht, um die Rätsel zu lösen, gibt es auch eine Option zur automatischen Vervollständigung, für die man eine Sammlermünze ausgeben kann, welche man hin und wieder findet. Optisch ist es dabei recht ansprechend, abgesehen von einigen einfachen Texturen, geringfügigem Pop-in und enttäuschenden Beleuchtungseffekten bei den Rätseln. Beeindruckend ist jedoch die Liebe zum Detail bei praktisch jedem Element im Haus, da es wie ein gotisches Spukhaus aussieht und sich auch so anfühlt. Wo es an Realismus fehlen mag, punktet es mit Spektakel dank der Geisterlampe, die die Vergangenheit enthüllt.
Ebenfalls gut umgesetzt ist die 3D-Erfassung aller realen Schauspieler. Ich habe diese Art von Technologie schon in anderen VR-Titeln gesehen, aber noch nie so effektiv wie hier, denn normalerweise war ich bei früheren Titeln in einer Position stationär und konnte eine Szene nur aus einem einzigen Blickwinkel betrachten. In The 7th Guest könnt ihr euch frei in jeder Szene bewegen und sie so betrachten, wie ihr möchtet. Die Darstellenden leisten dabei alle eine ordentliche Arbeit bei ihren jeweiligen Darbietungen und obwohl die schauspielerische Leistung eher an ein Bühnenstück als an einen Film erinnert, fand ich, dass sie wunderbar zur manchmal übertriebenen Geschichte passte. Leider haben wir während unseres Durchspielens viele visuelle, Audio- und Rätselfehler gefunden. Wenn man eine Tür öffnet, dauert es eine Weile, bis die Räume geladen sind, so dass man oft mit einem schwarzen Bildschirm konfrontiert wird. Der Ton ist oft nicht mit dem Video synchronisiert oder mehrere Sprachzeilen überlagern sich, wenn man beim Zuhören weiterspielt. Außerdem konnten wir einige Rätsel nicht wir vorhergesehen lösen, so dass wir nicht weiterkamen, ohne unsere Münzen auszugeben.
Fazit
The 7th Guest VR ist eine tolle Neuinterpretation eines 30 Jahre alten PC-Klassikers. Die gruselige Atmosphäre gepaart mit einer coolen Implementierung von realen Schauspielern gefällt und bis auf ein paar frustigere Rätsel kommt man angenehm durch die vielen Räume des Anwesens. Leider gab es viele visuelle, Audio- und Rätselfehler, die sich wie alten Spinnweben über unsere Spielzeit legten.
The 7th Guest VR ist ab sofort für Quest 2, 3 und Pro, PlayStation VR2 und PC-VR-kompatible Headsets auf Steam erhätlich.
Positiv:
+ gruselige, gothische Atmosphäre
+ echte Schauspieler toll eingebunden
+ Geisterlampe macht eine Menge Spaß
Negativ:
– Visuelle und Audio-Bugs
– teilweise kaputte Rätsel
– Pop-Ins und leichte Ruckler
– Kollisionsprobleme bei Interaktionen mit Gegenständen