Review: Tales of Symphonia Remastered – Für viele das beste Tales-of und das zurecht?

Die Tales-Reihe von Bandai-Namco ist schon lange keine unbekannte Serie mehr und seit Jahren auch voll im Westen angekommen. Das war damals 2004 aber noch nicht so. Denn da war Tales of Symphonia auf dem Nintendo GameCube das erste Spiel der Reihe, welches in Europa erschienen ist. Da dies natürlich damals nicht jeder zocken konnte und die Version für Nintendos Konsole auch alles andere als billig ist, gab es bereits für die PS3 einige Zeit später mit Tales of Symphonia Chronicles eine Version, die sogar den Nachfolger mit enthielt. Nun steht mit dem Remaster der aktuelleste Release an und wie das heute noch funktioniert und warum aus beiden angesprochenen Versionen jeweils etwas fehlt, das erfahrt ihr in unserem Test.

Eine epische Geschichte, immer noch überzeugt

Das Spiel ist in der Welt von Sylvarant angesiedelt, einem Land, das aufgrund des stetigen Verlusts von Mana, der Energiequelle, die sowohl für die Magie als auch für das Leben selbst benötigt wird, auf dem Rückzug ist. Als die Ernte zu verdorren beginnt und das Volk in Not gerät, richten sich seine Hoffnungen auf den Auserwählten, einen Diener der Göttin Martel, der das Übel der Welt rückgängig machen kann, indem er eine Reise zur Welterneuerung unternimmt. Ihr spielt Lloyd Irving, einen Teenager, der sich mit Colette Brunel (dem jungen Mädchen, das zufällig die Auserwählte ist) und einer Gruppe von Landsleuten auf den Weg macht, um das Mana der Welt wiederherzustellen und die Dinge in Ordnung zu bringen.

Die Geschichte ist dabei mittlerweile Standardkost, hat aber ein paar sehr schöne Wendungen. Sie wird dabei jederzeit durch die vielen verschiedenen Charaktere, mit denen man in Kontakt kommt, aufgelockert. Die Reise mag lang sein, aber sie ist gut bevölkert mit Figuren und einigen Nebenhandlungen, die man in einem Übersichtsjournal sogar nachverfolgen kann, um so immer zu wissen was gerade Sache ist. Ich werde nicht lügen, die Geschichte von Tales of Symphonia wird euch nicht umhauen, sie ist für heutige Verhältnisse etwas vorhersehbar, aber sie wurde super umgesetzt, um ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen. Solange ihr eure Erwartungen nicht zu hoch schraubt, könnt ihr von der Geschichte des Spiels angenehm überrascht werden. Wenn man allerdings das meiste aus der Geschichte herausholen möchte, sollte man sich auf einige der vielen Nebenquests des Spiels einlassen, da sich ein Großteil der Geschichte dahinter verbirgt. Es gibt dabei nämlich auch viele weitere Szenen, die helfen können, einige der Charaktere zu beleuchten.

Eure Reise durch Sylvarant wird auch dadurch erleichtert, dass ihr keine zufälligen Gegnerbegegnungen erleiden müsst. Sowohl in den Dungeons als auch auf der Weltkarte sieht man Monster, die sich dort herumtreiben. In den Dungeons gibt es verschiedene Arten von Kreaturen, die sich in bestimmten Bereichen aufhalten, und es ist fast immer möglich, sie zu umgehen, selbst wenn es eng wird. Auf der Weltkarte verhält es sich etwas anders: Monster erscheinen entweder als Kleckse oder als verrückte kleine zweibeinige Kreaturen, und man kann sie sofort sehen, wenn man nahe genug herankommt. Dies wird nochmal vereinfacht durch später im Spiel erlangte Reittiere als Transportfähigkeit, die euch euch nur so über die Weltkarte fliegen lassen.

Actionreiche und taktische Kämpfe, wie man sie kennt und liebt

Tales of Symphonia erfindet das JRPG-Rad natürlich nicht neu, beitet aber die gewohnt guten Kämpfe. Das serientypische „Linear Motion Battle System“ sorgt einmal mehr für schnelle Kämpfe in Echtzeit, kann aber auch in ein konfuses Button-Mashing ausarten. Sicher, es mag einige geben, die aufgrund dieser Aussage aufschreien, und ich will nicht leugnen, dass Spieler, die es ernst meinen und auf dem höheren der drei Schwierigkeitsgrade spielen, mehr aus dem Kampfsystem herausholen als die Mehrheit der Spieler. Aber die meisten Kämpfe auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad Normal liefen dann doch immer wieder so ab. Dafür gibt es ein Blockmanöver, mit dem man einen Teil des erlittenen Schadens abmildern kann, und eine Team-Kombo-Attacke namens „Unisono“. Dabei bieten die Kämpfe dennoch einiges an Strategie und sind auch hin und wieder recht knackig. Besonders Boss-Kämpfe haben meinen Vorrat an Heilgegenständen doch arg schrumpfen lassen und mich häufiger in die Enge getrieben.

Auch das aus der Reihe bekannte Titelsystem ist mit dabei und erlaubt es euch, spezielle Titel zu sammeln, die das Wachstum eures Charakters verändern. Das Wissen dabei, dass fast jede Nebenaufgabe, die man erledigt, vielleicht einen dieser Titel beinhaltet, gibt einem dabei einen größeren Anreiz, sie zu erledigen. Denn wenn es darum geht, den Spieler zu belohnen, hat Tales of Symphonia eine Menge zu bieten. Dazu zählen auch meine persönlichen Lieblinge, die Skits. Kleinere Gespräche, die durch Anime-Porträts animiert werden und euch so neben aktuellen Ereignissen auch Hintergründe und Motivationen der Charaktere gut übermittlen. Oder einfach mal ein paar Witze für zwischendurch liefern.

Leider nicht die beste Version von Symphonia

Kommen wir einmal zur Technik der Umsetzung. Grafisch besticht das Ganze immer noch toll, besonders durch die bunten und kräftigen Farben sowie die hübsch animierten Charaktere und deren Anime-Portraits. Klar, das hält natürlich nicht mit neueren Tales-Spielen mit, sieht für die fast 20 Jahre aber sehr ordentlich aus. Die Sprachausgabe kann wahlweise in japanisch oder englisch gewählt werden und generell hat diese Version hier und da kleinere Optimierung, beispielsweise das schnelle Speichern. Doch leider ist diese Version im Gegensatz zu der vom GameCube nicht mit 60FPS ausgestattet, sondern lediglich mit 30. Und es fehlt Dawn of the New World, der Nachfolger, welcher bei der Portierung auf die PS3 damals direkt mit dazugepackt wurde. Man kann daher nicht bedenkenlos zu dieser Version greifen und sollte vorab wissen, ob einem diese Punkte zu sehr stören oder nicht.

Fazit

Wer Tales of Symphonia noch nicht gespielt hat, bekommt hier in jedem Fall eine wunderbare Gelegenheit die tollen Charaktere und die Story, die für viele Fans zu den besten der Reihe gehört, nachzuerleben. Es vereint hier leider nicht alles aus den besten Versionen, aber daran muss man sich nicht unbedingt stören.

Solo Wertung

Tales of Symphonia Remastered erscheint am 17. Februar 2023 für Nintendo Switch, PlayStation 4 und Xbox One.

Positiv:

+ tolle Story

+ Charaktere, die einem ans Herz wachsen

+ bekanntes taktisches Echtzeitkampfsystem

+ grafisch nochmal schön aufgehübscht

+ englische Synchronstimmen sind top

+ keine Zufallskämpfe

Negativ:

– keine 60FPS wie noch beim Gamecube

– fehlendes Dawn of the New World wie noch in der PS3-Version

– leider nicht alles vertont

– keine PC-Version

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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