Review: Sword Art Online: Fractured Daydream – Endlich richtige Anime-MMO-Action

Als ich jünger war, habe ich wiriklich sehr gerne den Anime geschaut und besonders die erste Staffel war sehr unterhaltsam. Sword Art Online ist eine dieser Serien, die mir immer im Gedächtnis geblieben ist. Die Idee eines VR-MMORPGs hat mich total angesprochen und dafür gesorgt, dass ich Kirito’s Abenteuer umso mehr genießen konnte. Mittlerweile sind unzählige Sword Art Online-Games erschienen, die versuchen, dieses Gefühl auf den Bildschirm zu bringen und Fractured Daydream ist der neueste Versuch in dieser langen Reihe. Aber gelingt es diesem Spiel, die Magie des Animes einzufangen? Unser Test wird es zeigen.

Ein Blick durch die gesamte Reihe holt alle ab

Sword Art Online: Fractured Daydream zieht Euch direkt in die Action mit dem Galaxia-System, das es den Spielern ermöglicht, ikonische Ereignisse aus der Sword Art Online-Zeitlinie erneut zu erleben. Natürlich geht das gewaltig schief. Die Story folgt wieder Kirito, der zusammen mit alten Bekannten alles daran setzt, die Zeitlinie zu retten. Das Coole daran: Ihr müsst die vorherigen Spiele nicht unbedingt gespielt haben, um Spaß daran zu haben. Allerdings ist es ziemlich hilfreich, wenn Ihr den Anime kennt, um die Charaktere wiederzuerkennen. Die Story in Fractured Daydream wird durch Cutscenes erzählt, die visuell gut aussehen und langsam aber sicher begreift Ihr, was eigentlich vor sich geht. Leider sind nach den ersten großen Story-Enthüllungen die Überraschungen auch schon so gut wie vorbei und das ist schade. In Fractured Daydream bietet das Gameplay eine Mischung aus Solo- und Multiplayer-Modi, wobei der Multiplayer-Modus eindeutig im Fokus steht. Dazu gleich mehr. Im Story-Modus spielt Ihr mit 21 Charakteren, die alle ihre eigenen schnellen, starken und speziellen Angriffe haben. In den Kämpfen könnt Ihr Euch entscheiden, ob Ihr Gegner direkt angreift oder sie anvisiert, um präziser zu sein. Die spielbaren Charaktere sind in ein Klassensystem unterteilt, bestehend aus fünf bekannten Typen: Kämpfer, Tank, Schurke, Fernkämpfer, Magier und Support. In der ersten Reihe fangen die Kämpfer und Tanks die Schläge ab, während Schurken und Fernkämpfer von hinten schnelle, präzise Angriffe ausführen. Magier und Supports heilen und buffen das Team, aber sie können den Gegnern auch ordentlich wehtun.

Das Klassensystem selbst bringt nichts wirklich Neues und erinnert stark an das, was Ihr in vielen anderen Online-Games findet. Im Story-Modus arbeitet Ihr Euch durch Missionen und schaltet dabei immer mehr Charaktere frei, die Ihr Eurem Team hinzufügen könnt. Das Freischalten der Charaktere erfolgt ziemlich langsam, sodass Ihr einige Stunden in die Story investieren müsst, um alle Charaktere mal gespielt zu haben. Der Vorteil ist, dass Ihr in der Solo-Kampagne sicher mit den verschiedenen Spielstilen und einzigartigen Fähigkeiten der Charaktere experimentieren könnt, während Ihr die nötigen Gegner umhaut. Das Spiel gibt Euch auch einen freundlichen Hinweis, erst die Story zu beenden, bevor Ihr in die Online-Arena geht, damit Ihr ein Gefühl für die Kämpfe bekommt und Euer Team richtig aufbauen könnt. Die Story-Missionen sind simpel: Besiegt ein paar Gegner, lauft zu einem Ziel und besiegt einen Boss. Das ist in den ersten Stunden noch ganz spaßig, aber danach wächst die Lust, endlich in die Online-Arena einzutauchen. Die Missionen fangen an, sich schnell zu wiederholen.

Gruppenkämpfe mit echten Spielenden sind ein echtes Highlight

Sobald Ihr die Online-Arena betretet, kommt wieder ein frisches Gefühl auf. Die Gameplay-Mechaniken bleiben im Großen und Ganzen aber so, wie Ihr sie im Story-Modus schon kennengelernt habt. Der große Unterschied ist, dass Ihr nun mit vier „echten“ Spielern im Team spielt und gegen vier weitere Teams von jeweils fünf Leuten antretet. Hier kommt das kompetitive Element ins Spiel: Euer Team will die höchste Punktzahl erreichen. Jede Online-Partie besteht aus drei Phasen. In der ersten Phase macht Ihr Aufgaben und besiegt Monster, wie Ihr es aus der Einzelspielerkampagne gewohnt seid. Dann öffnet sich die Arena, und Ihr arbeitet mit anderen Teams zusammen, um die Karte zu säubern, XP zu sammeln und Eure Werte zu verbessern. Die dritte Phase ist der Höhepunkt: Zusammen mit allen Teams, also insgesamt zwanzig Spielern, bekämpft Ihr einen gigantischen Raid-Boss. Das ist Sword Art Online in seiner reinsten Form. In dieser Phase geht es nicht nur darum, Schaden auszuteilen, sondern vor allem darum, den letzten Schlag zu landen, um die höchste Punktzahl zu erreichen. Der Spieler, der das schafft, genießt einen kurzen Moment des Ruhms. Das Team mit der höchsten Punktzahl gewinnt das Spiel. Als Bonus gibt es auch einen Modus, in dem Ihr direkt gegen den Endboss kämpfen könnt, aber vorher seine Handlanger besiegen müsst, um stärker zu werden, eine coole Zusatzherausforderung für diejenigen, die es wagen. Nach jeder Partie gibt es eine Bewertung, und Ihr erfahrt, welche Items Ihr Eurer Ausrüstung hinzufügen könnt. Mit etwas Glück bekommt Ihr bessere Ausrüstung, die Euch im nächsten Spiel einen Vorteil verschafft.

Jeder Charakter fühlt sich einzigartig an und hat seinen eigenen Spielstil, was das Besiegen von Gegnern reibungslos und gut macht. Das ist ein Lob wert, besonders angesichts der vielen spielbaren Charaktere, die dieses Spiel bietet. Die Animationen sind flüssig und die Steuerung reagiert genau so, wie Ihr es Euch wünscht. Aber, und hier kommt der große Haken: Das Spiel setzt stark auf Wiederspielbarkeit. Für meinen Geschmack etwas zu sehr. Wie ich schon erwähnte, beginnen sich die Missionen im Einzelspieler-Modus schnell zu wiederholen. Und abgesehen von der Story und dem Online-Multiplayer-Modus, der letztendlich auch immer wieder die gleichen Tricks wiederholt, gibt es nicht viel anderes zu tun. Ein paar zusätzliche Spielmodi hätten für mehr Abwechslung gesorgt. Leider sind diese aber nicht vorhanden. So habt Ihr schnell das Gefühl, dass Ihr schon alles gesehen habt. Das Aufleveln Eurer Charaktere läuft hauptsächlich über das Sammeln von „Loot“ in den Einzelspieler- und Multiplayer-Aufgaben. Ein neues Schwert, ein neues Outfit, das übliche. Aber es gibt auch die Möglichkeit Waffen herzustellen oder eher gesagt: Ihr kauft sie einfach mit Geld, das Ihr im Spiel verdient, was sich eher wie Kaufen als Herstellen anfühlt. Außerdem könnt Ihr das Aussehen Eures Charakters mit kosmetischen Items anpassen, die Ihr freispielen oder kaufen könnt. Es macht Spaß, Euren eigenen Stil zu kreieren, aber allzu tiefgehend ist es nicht. Der Elefant im Raum ist jedoch das Preisschild. Sechzig Euro sind ganz schön happig für ein Spiel, das manchmal weniger Inhalt bietet als ein kostenloses Handyspiel. Wenn Ihr ein eingefleischter Sword Art Online-Fan seid, werdet Ihr schon Spaß haben, allein wegen der bekannten Charaktere und der vertrauten Umgebung. Aber wenn Ihr nichts mit der Franchise am Hut habt, gibt es wenig Grund, so viel Geld auszugeben.

Fazit

Sword Art Online: Fractured Daydream ist besser als viele der bisherigen Versuche die SAO-Lizenz als Spiel umzusetzen. Die Story ist zwar nicht der Rede wert und es setzt schnell eine immerwährende Wiederholung in den Missionen ein, aber es spielt sich wirklich klasse und besonders die Online-Teamkämpfe bieten tollen Spaß mit anderen Anime-Fans.

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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