Review: Star Wars Episode I: Racer – Ein Remaster aus einer weit, weit entfernten Galaxis

Podrennen: Die hochgradig unrealistischen Rennvergnügen aus dem Star Wars Universum und für viele neben dem „Dual of the Fates“ ein Highlight der so polarisierenden Episode I: Die dunkle Bedrohung der Star Wars Filme. Natürlich war es damals noch üblich, zu jedem erfolgreichen Film auch das eine oder andere Videospiel zu veröffentlichen, und so gab es zu Episode I auch einen Funracer, welcher ursprünglich im Juni des Jahres 1999 für den PC und das N64 erschienen ist. 22 Jahre später und nach diversen Verschiebungen wurde dieser Racer nun bei Entwickler Aspyr remastered und Star Wars Episode I: Racer ist seit gestern für Playstation 4 und Nintendo Switch erhältlich. Ob sich die neue Version für euch lohnt und was wir davon halten, erfahrt ihr hier in unserem Review.

„Das ist (immer noch) genau wie Podrennen“

Wie schon erwähnt handelt es sich hierbei keineswegs um eine Simulation, sondern einen arcadigen Funracer ohne Items wie beispielsweise bei Mario Kart. Seid ihr Fans des Originals oder generell Freunde von spaßigen Rennspielen und habt durchaus ein Faible für Star Wars, bietet das Spiel auf jeden Fall genug Argumente, die euch zum Kauf bringen sollten. Die Neuerungen von Aspyr halten sich dabei in Grenzen, sind aber eine nette Dreingabe. Die Grafik wurde etwas aufpoliert und sieht im Vergleich zum Original gestochen scharf aus. Das Geschwindigkeitsgefühl, auf das es bei dem Genre primär ankommt, ist nach wie vor klasse. Sound und Musik sind, da aus den Filmen entnommen, gewohnt großartig. Es läuft wirklich sehr flüssig, unterstützt Splitscreen sowie Online-Multiplayer und lässt euch die Motion-Controller Funktion der Switch nutzen.

Screenshot Switch
Jabba heißt euch natürlich Willkommen.
Die Intros zu den Strecken sehen immer noch recht schick aus.

Die Steuerung eures Podrenners ist wirklich angenehm direkt und lässt euch gekonnt über die insgesamt 21 Strecken gleiten. Dabei könnt ihr zwischen First- und Third-Person Sicht wechseln, einen Boost einsetzen, indem ihr euren Stick nach oben gedrückt haltet und nach gefüllter Anzeige diesen per Knopfdruck aktiviert, bei dem ihr aber stets den Status eurer Antriebsdüsen im Auge behalten müsst, und habt die Wahl zwischen zahlreichen unterschiedlichen Piloten. Episode I: Racer verwandelt die Podracing-Szene von Episode I unterdessen in eine galaxienübergreifende Motorsportliga, in der ihr als Anakin Skywalker oder einer der vielen außerirdischen Konkurrenten, die im Film ein paar Sekunden Bildschirmzeit hatten, von Planet zu Planet reist und euer Können unter Beweis stellt.

Screenshot Selection
Anakin steht euch direkt zu Beginn zur Verfügung.
Screenshot Switch
Watto hat seinen Laden immer geöffnet, um euch mit Teilen zu versorgen.

Und die Podrenner sind nicht nur optisch unterschiedlich, jeder hat seine individuelle Statistik. Ob Geschwindigkeit, Wendigkeit, Traktion oder Kühlung, die insgesamt acht Werte haben eine (mal mehr, mal weniger) spürbare Auswirkung auf der Strecke. Mit gewonnenem Geld könnt ihr daher bei Watto im Laden oder seinem Schrottplatz neue Teile kaufen oder bis zu drei Pit-Droiden, die euch das Reparieren eurer Düsen während der Rennen vereinfacht. Die meisten Rennen lassen sich mit etwas Streckenkenntnis jedoch auch gewinnen, ohne irgendeines der neuen Teile an eurem Podrenner zu befestigen.

Screenshot Aspyr
Mehr Antriebsdüsen sorgen für einen kräftigeren Boost. Aber achtet darauf, dass diese euch nicht um die Ohren fliegen.
Screenshot Switch
Viele der Strecken haben coole Elemente, die für Abwechslung sorgen.

Es sieht gut aus für das, was es ist, läuft im Breitbildformat mit nativer Auflösung und auch im Handheld-Modus der Switch mit meist konstanten 60 FPS. Das Menüsystem wurde für moderne Bildschirme überarbeitet, aber die HUD-Grafiken sind merkwürdig pixelig und wirken daher altbacken. Die Klangqualität ist aus irgendeinem Grund teilweise sehr kratzig, obwohl das während der Rennen meist weniger auffällt und nur stört, wenn man genau hinhört. Die Originalstimmen von Charakteren wie Watto oder den Kommentatoren des Boonta-Eve sind ebenfalls mit an Bord, wenn auch nur in der englischen Sprachausgabe.

Fazit

Star Wars Episode I: Racer ist ein schöner Funracer, der nicht viel Einarbeitungszeit benötigt und eine einfache, aber sehr direkte und damit gut funktionierende Steuerung hat. Der Soundtrack ist großartig und die neue Motion-Steuerung über die Joy-Cons der Switch funktioniert gut. Leider ist die Grafik nur marginal verbessert worden und es fehlt neben den Turnieren, in denen ihr neue Podrenner freischaltet, eine Kampagne. Dafür läuft das Spiel fast konstant in 60 FPS, es gibt Modi für Splitscreen und Online-Multiplayer und Fans des Originals werden die fehlenden Erweiterungen nur wenig vermissen, da es für günstige 14,99€ eine gelungene Portierung in die Neuzeit ist.

Street Fighter Collection Wertung

Positiv:

+ Klasse Steuerung, die euch die Podrenner sehr genau kontrollieren lassen

+ Soundtrack immer noch klasse

+ 60 FPS und Breitbildformat

+ Splitscreen und Online Multiplayer

Negativ:

– fehlende Kampagne

– Grafik wirkt selbst mit Aufpolierung sehr altbacken

– fehlende Langzeitmotivation

– nicht alle Upgrades haben einen spürbaren Effekt

Star Wars Episode I: Racer ist am 23. Juni 2020 für Nintendo Switch und Playstation 4 erschienen und kostet aktuell 14,99€.

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre