Review: SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom – Rehydrated – Die Rückkehr des Schwammes

Wir schreiben den 23.August 2002, einen Tag an dem sich das Leben vieler Kinder schlagartig ändern sollte. Es war jener Tag, an dem ein gewisser gelber Schwamm seine Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen feiern durfte und damit einen Erfolgslauf einläutete, der selbst heute noch andauert. Die Rede ist natürlich vom quirligen SpongeBob Schwammkopf, der uns mittlerweile seit 12 Staffeln, 267 Folgen und 509 Episoden unterhält. Was im Fernsehen hervorragend funktionierte, versuchte man natürlich auch auf dem Konsolenmarkt umzusetzen, wo mit SpongeBob Schwammkopf: Schlacht um Bikini Bottom schon im Jahr 2003 ein erstes Abenteuer stattfand. Auch wenn die Kritiker eine gespaltene Meinung hatten, so sprach die User-Wertung damals eindeutige Bände, weswegen der Titel selbst heute noch einen kleinen Kultstatus genießt. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass man sich bei Publisher THQ Nordic wohl dachte, dass es nun an der Zeit sei für ein Remake. Verantwortlich dafür zeichnen sich die in Wien ansässigen Purple Lamp Studios, die nun erneut zu einem Besuch in Bikini Bottom einladen. Ob sich dieser letzten Endes auch lohnt, das verraten wir euch in unserem Review.

Mechanische Invasoren in Bikini-Bottom

Es herrscht mal wieder Ärger in Bikini Bottom! Auf der Jagd nach dem geheimen Krabbenburger-Rezept von Mr. Krabs greift dessen Dauer-Rivale Plankton abermals zu einem eher unkonventionellen Mittel. Mit Hilfe von Robotern soll dieses Mal das Unmögliche geschafft werden, doch wie üblich geht dabei etwas mächtig schief. Die Roboter geraten außer Kontrolle und verwüsten fortan das sonst so idyllische Unterwasserstädtchen. Grund genug also für Spongebob Schwammkopf, gemeinsam mit seinen beiden Freunden, dem Seestern Patrick und dem Eichhörnchen Sandy wieder für Recht und Ordnung zu sorgen. Unterstützt von zahlreichen Einwohner Bikini Bottoms soll es den fiesen Blechschergen an den Kragen gehen, denn die einzige Rettung sind goldene Pfannenwender!

Diese Schmuckstücke müsst ihr finden um voranzukommen

Damit erzählt auch Rehydrated im Grunde dieselbe Geschichte wie schon im Original, verzichtet dabei jedoch nicht auf eine gehörige Portion Witz, Charme und Humor. Dafür verantwortlich zeichnen sich zum Teil die originalen Synchronsprecher, die den Einstieg in das Abenteuer spaßig gestalten und mit lustigen Sprüchen zu unterhalten wissen. Garniert wird das Ganze mit einem farbenfrohen Comic-Look der nur so vor Fan-Service strotzt und nicht nur Nostalgiker, sondern auch Neulinge direkt abholt. Sonderlich viel Tiefgang darf man sich zwar nicht von der Story erwarten, die genre-typisch seicht ausfällt, dafür entschädigt aber das hohe Maß an Spielspaß.

Eine Reise quer durch Bikini Bottom

Die Suche nach den Goldenen Pfannenwendern

Wie bereits erwähnt steht die Suche nach goldenen Pfannenwendern im Fokus der Geschichte, von denen auch der Fortschritt der Handlung abhängig gemacht wird. In dreizehn unterschiedlichen Abschnitten gilt es diese fortan einzusammeln, die von Rock Bottom bis hin zur Superheldenhöhle oder dem Schiff des fliegenden Holländers reichen. In klassischer Jump & Run Manier und einer gehörigen Portion Inspiration von Genre Primus Super Mario hüpft und boxt ihr euch durch die unterschiedlichen Areale und sammelt alles ein, was nicht niet und nagelfest ist. Standesgemäß seht ihr euch dabei einer überschaubaren Auswahl an Robotern gegenübergestellt, die zu keinem Zeitpunkt in unfairer Masse auftreten. Fair verteilte Checkpoints verringern zusätzlich den Frustfaktor, womit man auch jüngere und unerfahrene Spieler anspircht. Diese müssen höchstens bei Boss-Kämpfen das Pad an den Papa abgeben, wenn präzise Eingaben erforderlich sind. Grundsätzlich ist euer größter Feind nicht einmal die Armee aus Robotern, sondern ein viel tückischerer Gegner: Die Steuerung!

Es gibt einiges zu entdecken in den unterschiedlichen Arealen

Gameplay-Vorhersage: Sonnig, teilweise schwammig

Und hier wären wir nun an einem der größten Kritikpunkte angelangt: Der Steuerung! Egal ob im Gefecht oder während dem Sprung über einen Abgrund, in regelmäßigen Abständen kommt es zu kurzen Aussetzern, die besonders in kniffligen Situationen zu einem unglücklichen Ausgang führen können. Mal ist es aber auch die Kamera oder die schwammige Steuerung, die einen beherzten Sprung über den Abgrund verhindern. Trotzdem hat man es geschafft, dass solche Frustmomente sich nicht gravierend auf den Spielfluss auswirken. Dafür sorgen wie bereits angesprochen die großzügig verteilten Checkpoints, aber auch die kurzen Ladezeiten und der Umstand, dass trotz eines Neustarts alle bislang eingesammelten Gegenstände im Besitz bleiben. Auch eure bis zu vier Leben könnt ihr mittels häufig platzierten Unterhosen stets auffüllen, weswegen die Roboter eure geringste Gefahr darstellen.

Auch Bosse gilt es in ihre Schranken zu weisen

Doch wie bereits eingangs erwähnt muss sich SpongeBob seinen Feinden nicht alleine stellen, sondern darf auf die schlagkräftige Unterstützung seiner Freunde zählen. Während der kleine Schwamm bestimmte Passagen mit Fähigkeiten wie dem Blasen-Bowling zu klären vermag, so erfordern andere Abschnitte unterschiedliche Maßnahmen. Patrick zum Beispiel kann nicht nur Wassermelonen aufheben, sondern mit diesen auch weit entfernte Schalter betätigen. Zudem kann der sonst so träge Seestern mit Eiswürfeln die Wasseroberfläche für kurze Zeit einfrieren um so zu anderen Ufern zu gelangen. Die topmotivierte Sandy hingegen heizt ihren Gegner mit ihrem Lasso ein und kann mit ihrem Hilfsmittel auch Abgründe überwinden. Je nach Level gibt euch das Spiel vor, welche Helden notwendig sind und lässt euch diese mittels Bushaltestellen geschwind auswechseln.  

Solche Szenen verdeutlichen die Liebe zum Detail

Von Schätzen und Socken

Nur wer alle Charaktere nutzt und die einzelnen Areale erforscht, der schafft es auch, alle sammelbaren Gegenstände zu finden. Als eine Art Währung fungieren in Schlacht um Bikini Bottom bunte Korallen die quer über die Gebiete verstreut sind und nicht nur optionale Wege freischalten, sondern auch bei Mr. Krabs gegen Pfannenwender eingetauscht werden können. Selbiges gilt auch für Patricks Socken, die hier den Platz von Collectables einnehmen und mitunter gut versteckt sind. Diese heizen den Sammeltrieb abseits der Handlung noch zusätzlich an und stellen besonders für Achievement- und Trophäenjäger einen besonderen Anreiz dar. Wer nur die Story erleben wird, der kann mit einer Spielzeit von ca. 12 Stunden rechnen, wer jedoch alles finden will, der kann sich gut und gerne bis zu 18 Stunden in Bikini Bottom verlieren. Wer darüber hinaus noch nicht genug von SpongeBob und seinen Freunden bekommt, der kann im Multiplayer-Modus, Lokal oder Online mit einem Coop-Partner den Horde Modus attackieren, wo ihr euch zahlreichen Wellen stellen müsst. Diesen Modus gab es im Original nicht und ist ein nettes Extra. Abschließend möchten wir noch einmal positiv hervorheben, dass es sich bei SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom – Rehydrated um keinen Vollpreis-Titel handelt, was ebenfalls in unserer finalen Wertung berücksichtigt wurde.

Im Multiplayer-Modus stehen sogar vier weitere Charaktere zur Auswahl

Fazit

Fast siebzehn Jahre nach der Erstveröffentlichung stellt SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom – Rehydrated noch einmal unter Beweis, warum man sich ein Remake verdient hat. Es ist nicht nur den originalen Synchronsprechern, sondern auch der liebevollen Umsetzung der Purple Lamp Studios zu verdanken, dass der Charme von Bikini Bottom und all seinen Bewohnern selbst heute noch in seinen Bann zieht. Auch wenn man sich technisch vereinzelt einige kleine Unsauberkeiten geleistet hat, so mindert dies nur selten den Spielspaß, denn dem gegenüber stehen viele neue Komfortoptionen, die den Titel zu einem unterhaltsamen Abenteuer für Groß und Klein machen.

Positiv:

+ Die Synchronsprecher aus der Serie sind mit an Bord

+ Ein Multiplayer-Modus wurde neu hinzugefügt

+ Punktuelle Verbesserungen gegenüber dem Originalspiel

+ Es gibt viel zu sammeln und zu entdecken

+ Dreizehn farbenfrohe Levels…

Negativ:

– …die noch ein bisschen mehr Feinschliff vertragen hätten können

– Steuerung hat stellenweise kurze Aussetzer

– Nervtötender Soundtrack in Endlosschleife

SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom – Rehydrated  ist seit dem 23.Juni 2020 für Nintendo Switch, PC, Playstation 4 und Xbox One erhältlich.

Teilt uns eure Meinung mit

Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz