Review: Shadows of the Damned: Hella Remastered – Etwas mehr hätte es schon sein dürfen

Nach Lollipop Chainsaw RePOP gibt es jetzt mit Shadows of the Damned: Hella Remastered wieder ein Remaster eines Gōichi Suda Spiels. Suda ist besser bekannt als Suda51 und seines Zeichens ein Garant für weirde Spiele, sei es Killer7, Killer is Dead oder eben Shadows of the Damned. Wir haben uns das Remake des 2011 erschienenen Zombiegemetzels am PC zu Gemüte geführt. Aber auch PS5, PS4, Xbox Series X|S, Xbox One und sogar Nintendo Switch Besitzer können dieses abgedrehte Stück Videospielgeschichte erwerben.

Der Weg zur Hölle ist gepflastert… mit dick jokes?

Vorneweg sei gesagt, dass sich inhaltlich nichts geändert hat. Garcia Hotspur, ein mexikanischer Dämonenjäger, hat sich offensichtlich mit zuvielen Dämonen angelegt und der derzeitige Chef der Hölle Fleming kidnapped seine Freundin Paula. Trotzdessen, dass Garcia Fleming gegenüber absolut hilflos war, macht er sich mit seinem Dämonenkumpel Johnson (einem fliegenden, sich in Waffen verwandelnden Schädel) auf, seine wahre Liebe wieder aus der Hölle zu befreien.

Und dabei hauen er und Johnson neben einer Horde Zombies um, auch jede Menge One Liner und denkwürdige Sprüche raus. Der gesamte Humor und Stil des Spiels ist eindeutig eine Hommage an das Filmgenre des Grindhouse angelehnt. Vollgestopft mit Gewalt, sexuellen Wortspielen und insgesamt sehr weirden Dialogen, ist das nicht jedermanns Sache. Aber das ist spätestens ab dem ersten Checkpoint klar, denn diese werden von einem fliegenden, kackenden Dämon dargestellt. Wenn man sich aber auf den kindischen Erwachsenenhumor einlässt, gibt es durchaus einiges zum Schmunzeln.

¡Dios mío! oder das Gameplay

Durch den zweiten bekannten kreativen Kopf hinter Shadows of the Damned, namentlich Shinji Mikami als Director, ist recht schnell klar, warum sich das Spiel in Sachen Design und Steuerung seltsam nah an Resident Evil anfühlt. Denn Herr Mikami war ebenfalls Direktor beim originalen Resident Evil und Dino Crisis. Shadows of the Damned hat zwar keine Tank Controls, aber alles wirkt ein wenig steif und die meisten Levels sind recht enge Schläuche, um Stress und ein Gefühl der Dringlichkeit zu Erzeugen, wenn vier Dämonen auf euch zuschlurfen. Diese Konzeption fühlt sich im Jahr 2024 doch etwas altbacken an.

Was dagegen immer noch gut funktioniert ist das Licht und Dunkelheit Element. Sobald Garcia in deutlich erkennbaren dunklen Zonen steht, verliert er nach einiger Zeit Lebenspunkte und muss schleunigst wieder für Licht sorgen. Gleichzeitig sind Dämonen im Schatten quasi unverwundbar. Doch manchmal muss man in die Dunkelheit, um Ziele außerhalb dieser sichtbar zu machen und dann gibt es Fälle in denen schlicht kein anderer Weg als mitten durch möglich ist. Auch das sorgt für Druck, für Suchspiele nach der nächsten Ziege (Ganz klar: Ziegen machen Licht in der Hölle) und nebenbei für einen Teil der Höllenatmosphäre. Ansonsten bekommt man neben einem ziemlich lahmen Nahkampfangriff im Laufe der Zeit klassische Waffen in dämonischen Gewand in die Hand gedrückt. Johnson, unser dauerplappender Skelettkollege, kann sich u.a. als Pistole, Shotgun oder auch Maschinengewehr verdingen.

Hella Remastered übertreibt ein wenig, aber nicht beim Preis

Doch was hat sich eigentlich geändert? Leider wenig, muss man sagen. Das auffälligste Feature ist natürlich das Einführen einer höheren Auflösung (bis zu 4k) und 60FPS. Abseits dieser grafischen Verbesserung gibt es nun einen New Game+ Modus, der es einem erlaubt mit allen Upgrades, die man im ersten Durchlauf gesammelt hat, nochmals durch das Spiel zu powern. Zuletzt darf man Garcia nun anders einkleiden. Und das war es dann auch.

Das klingt nach nicht viel und ist es auch nicht. Insbesondere auch das grafische Update ist eher enttäuschend. Allerdings kann man all dem einen Fakt entgegenhalten, der vieles verschmerzbar macht. In den Shops der Konsolenversionen findet man nämlich bereits den Preis des Remasters. Mit 24,99€ befindet man sich in einem sehr fairen Preisbereich und unter diesem Gesichtspunkt ist das Zurückbringen eines kommerziell leider unerfolgreichen Klassikers auf moderne Konsolen auch mit einem kleinen Zusatzpaket verschmerzbar. Nichtsdestotrotz hätten wir uns mehr erhofft, wenn man als Untertitel schon „Hella Remastered“ wählt.

Fazit

Alles in allem ist Shadows of the Damned – Hella Remastered ein kleines Grafik Update und für einige Spieler die Chance ein sehr eigenwilliges Spiel aus dem Jahr 2011 wieder zu erleben ohne auf Emulatoren zurückzugreifen. Das Alter merkt man dabei leider durchaus, doch seine Stärken sind damals wie heute das abgedrehte Szenario, der eigenwillige Humor und der Trashfaktor als Grindhouse Videospiel. Wer damals Spaß daran hatte, Suda51 Fan ist oder einfach ein relativ einfaches, total abgedrehtes Action Spiel genießen will, der kann für nur ~25€ zugreifen.

  • Abgedrehter Grindhouse Flair
  • Ein Kultklassiker ist damit wieder einfach verfügbar
  • Fairer Preis direkt zum Release
  • New Game+ endlich möglich
  • Gameplay ist teilweise aus der Zeit gefallen
  • Das grafische Update ist nicht wirklich ein großer Sprung
  • Etwas wenig Neuerungen/Verbesserungen im Remake

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Written by: Steve Brieller

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