Review: Pokemon Ultrasonne und Ultramond (New Nintendo 3DS) – Ultra hoch drei!

Alle guten Dinge sind drei, das dachte sich damals auch Nintendo während der ersten Pokemon Generation und veröffentlichte mit der Gelben-Edition eine erschwerte Version der zuvor erschienenen Spiele Rot und Blau. Dieses Konzept wurde mit Kristall, Smaragd und Platin bis in die vierte Generation beibehalten. Erst mit Pokemon Schwarz und Weiß ging man einen Schritt weiter und bot später überarbeitete Versionen desselben Spiels an. Dies wagt man nun auch bei den aktuellen Ablegern Sonne und Mond, die nun um das kräftige Adjektiv Ultra erweitert wurden. Können die verbesserten Versionen ihren Namen gerecht werden oder verbirgt sich dahinter lediglich ein recyceltes Abenteuer? All das erfährt ihr jetzt hier!

Inselwanderschaft 2.0

Erfahrene Spieler der Vorgängerversionen müssen zu Beginn des Abenteuers viel Geduld beweisen. Denn bis auf einige kleinere Neuerungen, die einem das Leben ein wenig erleichtern, hat sich am Spielprinzip wenig geändert. Zu Beginn steht wie gewohnt eines von drei Starter-Pokemon zur Auswahl, mit dem in Anschluss eine lange Inselwanderschaft beginnt. Dabei stellen sich dem Spieler zahlreiche Herrscher-Pokemon und Inselkönige in den Weg, um die Reise möglichst beschwerlich zu gestalten. Es werden fleißig Z-Kristalle gesammelt und zwischendurch die Schergen von Team Skull in die Flucht geschlagen. Neu auf den Plan tritt jedoch das Ultraforschungsteam, Wissenschaftler aus einem Parallel Universum, das durch die sogenannten Ultrapforten betreten werden kann. Diese Dimension nimmt diesmal eine größere Rolle ein, doch bis es soweit kommt ist es ein langer und steiniger Weg, der jedoch durch zahlreiche neue Features ein wenig aufgelockert wird.

Inselabenteuer statt Wanderschaft!

Eine für den Trainer wohl bedeutendste Neuerung ist im Rotom-Pkedex enthalten, der ein Upgrade gegenüber zum Vorgänger erhalten hat. Dieser versorgt euch nun mit diversen Boni, die die gewonnene Erfahrung für einen gewissen Zeitraum erhöhen oder sogar ermöglichen, eine zweite verheerende Z-Attacke während des Kampfes einzusetzen. Auch die Reisen zwischen den einzelnen Inseln können nun auf dem Rücken eines Mantax absolviert werden. Dies läuft in Form eines Minispiels ab, bei dem es gilt, durch Manöver und Tricks so viele Punkte wie möglich einzusammeln. Als Belohnung gibt es seltene Items, die das weitere Abenteuer erleichtern. Und das wird auch dringend notwendig sein, denn wie für Zusatzeditionen üblich, wurde auch diesmal der Schwierigkeitsgrad ordentlich nach oben geschraubt.

Wer in den Ursprungsversionen bereits Probleme mit einigen Herrschern hatte, sollte diesmal auf der Hut sein. Ebenfalls neu hinzugekommen sind die sogenannten Herrschersticker, die eifrige Entdecker mit den gleichnamigen Pokemon sogar belohnen. So kann ein einst bedrohlicher Widersacher zu einem starken Verbündeten werden. Weitere Gimmicks, die an dieser Stelle eine Erwähnung wert sind ist der Photoshop, mit dem ihr Selfies mit euren Pokemon machen könnt oder die Kampfagentur, in der ihr ebenfalls um nützliche Gegenstände mit ausgeborgten Pokemon antreten könnt. Für ausreichend Abwechslung ist in dieser Hinsicht natürlich gesorgt, doch was kommt danach?

Wiedersehen mit alten Bekannten

Wenn man etwas Pokemon Sonne und Mond vorhalten konnte, dann war es bestimmt der fehlende Endgame-Content. Denn nach dem Einfangen der restlichen Ultrabestien war das Hauptspiel beendet und bot nur noch Reiz für Jäger und Sammler, die ihren Pokedex vervollständigen wollten. Diesen Fehler hat man mit Ultra-Sonne und Ultra-Mond nun behoben, und das sehr imposant! Während dem Ritual auf dem Mondscheiben-Podium, indem man normalerweise mit einem der beiden legendären Pokemon belohnt wird, schlägt die neue Version finstere Wege ein. Denn plötzlich fährt die mächtige Ultrabestie Necrozma dazwischen und hüllt Alola in Dunkelheit ein. Nun liegt es an euch, das Licht wieder in die Region zurückzubringen und so beginnt eure Reise in die Ultradimension um die Welt zu retten.

Durch den Einsatz der verschiedenen Ultrapforten ist es diesmal sogar möglich, alle legendären Pokemon aus den vergangenen Generationen zu suchen und zu fangen, sofern man in dem Besitz von beiden Versionen ist. Ausgenommen sind dabei lediglich die Event-Legendaries, die man nur durch Nintendo Veranstaltungen ergattern konnte. Doch das ist noch nicht genug! Denn nach dem Besiegen der Top Vier werden so manche Fragen, die Spieler schon seit jeher beschäftigt haben, ebenfalls beantwortet und sorgen so für die eine oder andere Überraschung. Auch das aus der Serie bekannte Team Rocket bekommt einen Auftritt spendiert der es in sich hat, an alte Tage zurückerinnert und vor Spannung kaum zu überbieten ist.

Fazit

Kenner von Pokemon Sonne und Mond werden zu Beginn des Abenteuers wenig Grund zur Freude haben, da die ersten 20-25 Stunden Spielzeit sich nur minimal unterscheiden. Wer jedoch solange durchhält, darf sich über eine hervorragende und spannende zweite Hälfte des Spiels freuen, die nur so vor Überraschungen und Nostalgie strotzt. Besonders altgediente Fans der ersten Stunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Mit über 400 zu fangenden Pokemon ist diese Version ein Muss für all jene, die ihren Pokedex vervollständigen wollen aber auch die Trainer, denen die letzten Pokemon Spiele zu einfach waren, finden hier eine neue Herausforderung. All diese Aspekte machen Ultra-Sonne und Ultra-Mond zu dem wohl besten Abenteuer, die diese Kult-Serie zu bieten hat und ist besonders für Neulinge ein Pflichtkauf!

Positiv

+ über 400 sammelbare Pokemon

+ spannender Endgame-Content

+ tolle Präsentation und Optik

+ viele nützliche Neuerungen

 

Negativ

– Viele gescriptete Events

– mühsame erste Hälfte für Kenner

Teilt uns eure Meinung mit

Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz