Review: Persona 4 Golden – Immer noch so grandios wie damals auf der Vita?

Neben dem Remaster zu Persona 3 Portable kam am gleichen Tag auch Persona 4 Golden für alle aktuellen Plattformen, nachdem es bereits letztes Jahr zu Steam kam. Wenn das mal kein Rollenspiel-Segen ist. Doch kann man die frühere Vita-exklusive Version des Klassikers aus dem Jahre 2009 noch gut spielen? Wir haben es für euch getestet.

Ein großartiger Einstieg in die Reihe

Persona 4 Golden war für mich, wie für viele andere sicher auch, der Einstieg in die Persona-Reihe. Ich habe das Gefühl, dass Persona 4 ein Spiel war, das nur durch Mundpropaganda verkauft wurde und tatsächlich ein Phänomen ausgelöst hat. Zugegeben, Persona 3 hat den Grundstein gelegt, aber Persona 4 Golden hat darauf ein verdammtes Schloss gebaut, mit nichts anderem als intelligenter Spielentwicklung. Man sagt, dass der Schlüssel zur Entwicklung einer neuen Fortsetzung darin besteht, alles zu beheben, was mit dem vorherigen Spiel nicht in Ordnung war. Persona 4 Golden hat all das in Hülle und Fülle getan, wenn man das Spiel mit Persona 3 Portable vergleicht. Während sich Persona 3 Portable aufgrund seiner sehr eintönigen zentralen Gameplay-Schleife – nämlich dem mächtigen, mehr als 250 Stockwerke hohen Turm, der als Tartarus bekannt ist – nicht wirklich bewährt hat, hat Persona 4 das behoben, und zwar mit Leichtigkeit.

Die neuen Dungeons in Persona 4 Golden bieten viel mehr Abwechslung und neue Gameplay-Mechaniken, aber was vielleicht noch wichtiger ist: Am Ende jedes Dungeons steht ein sorgfältig durchdachter und gut designter Endboss, der euren strategischen Verstand auf die Probe stellt. Persona 4 hat von allen Personas (einschließlich Persona 5) die besten Charaktere und die beste Geschichte der Serie. Jede der Hauptfiguren steht auf ihren eigenen Füßen, dank einer Reihe von Synchronsprechern, deren Leistungen die Geschichte aufwerten. Troy Baker als Kanji, Yuri Lowenthal, der Yosuke spielt, und Laura Bailey, die Rise Kujikawa ihre Stimme leiht sind durchweg hervorragend. Das gesamte Spiel ist sehr gut geschrieben, von den alltäglichen Interaktionen bis hin zu den großen Momenten der Handlung. Es ist ein Krimi, der euch von Anfang bis Ende in Atem hält.

Reach Out To The Truth

Aber wie gut ist dieser RPG-Hit von 2012 gealtert? Nun, um ganz ehrlich zu sein, wirklich gut. Es fühlt sich definitiv so an wie damals, als ich es vor einem Jahrzehnt gespielt habe. Und es ist so viel Zeit vergangen, dass einige der Geschichten, die ein wenig verschwommen waren, fast genauso eindrucksvoll waren. Sicher, im Vergleich zu Persona 5 spielt das Gameplay nicht in der gleichen Liga, aber das ist eher ein Beweis für Atlus‘ beneidenswerte Herangehensweise an die Entwicklung einer klasse Fortsetzung. Aber für ein Spiel, das vor elf Jahren veröffentlicht wurde, ist es auf jeden Fall besser als die meisten heute erhältlichen RPG-Titel. Die Wahrheit ist, dass wir einfach die Chance haben wollten, Persona 4 Golden auf einer Heimkonsole zu spielen, und diese Möglichkeit für ein Spiel zu haben, das zu gleichen Teilen Nostalgie und Brillanz ist, ist genau das, was die Fans wollten. Nicht umsonst wird Persona 4 Golden oft als eines der besten RPGs aller Zeiten bezeichnet, und jetzt hat jeder, der es vielleicht 2012 auf der PS Vita verpasst hat, endlich die Chance dazu.

Auch wenn Persona 4 Golden im Jahr 2023 aus visueller Sicht nicht unbedingt umwerfend ist, so ist es doch eine Art Remaster/Re-Release, das dem Originalspiel vollkommen treu bleibt. Es handelt sich um genau dasselbe Spiel aus dem Jahr 2012, nur mit leicht verbesserter Grafik, und wie bei der Aktualisierung von Persona 3 Portable bin ich damit mehr als zufrieden. Ich bin wirklich froh, dass ich Yu Narakamis Abenteuer noch einmal erleben konnte, und mit Shoji Meguros fantastischem Soundtrack, der jeden einzelnen Moment untermalt – einfach brillant, wie immer. Kurz gesagt: Persona 4 Golden ist nach wie vor das Meisterwerk, das es vor etwas mehr als einem Jahrzehnt war.

Fazit

Persona 4 Golden war bereits das beste Spiel für die Vita und kann auch heute noch glänzen. Klar, es ist grafisch kein Persona 5, aber die liebenswerten Charaktere, die spannende Mystery-Crime Geschichte und das tolle Gameplay machen den Titel zu einem Must-Have für Rollenspiel-Fans.

Positiv:

+ großartige Crime-Story mit einigen Wendungen

+ sympathische Charaktere

+ toller Soundtrack

+ erstmals deutsche Texte

+ gelungener Mix aus Rollenspiel und Social-Links

Negativ:

– Dungeons manchmal etwas zäh

– wenig Verbesserungen zur Vita-Version

– grafisch etwas in die Jahre gekommen

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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